Abgeschlossene Wohneinheiten mit Bad und Küche – Reserve von 1.500 Plätzen

Wie werden geflüchtete Menschen in Köln untergebracht? Der Rat der Stadt Köln hat am 4. Februar 2021 beschlossen, dass Gemeinschaftsunterkünfte mit Gemeinschaftssanitär oder mit Gemeinschaftsküchen innerhalb der nächsten vier Jahre aufgegeben werden und die Unterbringung in abgeschlossenen Wohneinheiten mit eigenem Sanitär und eigenen Küchen erfolgt. Die Quote der Unterbringung in abgeschlossenen Wohneinheiten soll jährlich um fünf Prozent gesteigert werden.  

Die Stadt Köln stellt nun den politischen Gremien die Unterbringungsplanung für geflüchtete Menschen inklusive der Unterbringungsreserve für die nächsten drei Jahre vor. Zum 31. Dezember 2021 waren bereits 83,75 Prozent der in Köln zugewiesenen Geflüchteten in abgeschlossenen Wohneinheiten untergebracht, die über diesen Standard verfügen. Das Ziel von 85 Prozent in 2021 wurde somit nur knapp nicht erreicht. Die Verwaltung strebt an, im laufenden Jahr und in den nächsten Jahren, die Quote an abgeschlossenen Wohneinheiten weiter zu erhöhen. Dieses Ziel wird dabei insbesondere von den globalen politischen Entwicklungen und den damit verbundenen Zuweisungszahlen an die Kommunen beeinflusst.  

Von den aktuell vorhandenen Unterbringungsressourcen eignen sich nicht alle Standorte für eine Unterbringung in abgeschlossenen Wohneinheiten. Die Stadt Köln sucht daher fortlaufend nach neuen Objekten und Standorten. Die angespannte Lage auf dem Kölner Immobilienmarkt und Wohnungsmarkt erschwert die Akquise. In Kooperation mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) konnten zuletzt mehrere Einfamilienhäuser erworben und für die Unterbringung von geflüchteten Familien hergerichtet werden.  

Um auf einen raschen Anstieg von Zugangszahlen reagieren zu können, hält die Stadt auch künftig eine Reserve von rund 1.500 Plätzen für die kurzfristige Unterbringung vor. Die Reserve besteht überwiegend an Standorten, die im Zuge der Umsetzung des Ratsbeschlusses für die reguläre Unterbringung nicht mehr genutzt werden. Durch diese Neustrukturierung der Unterbringungsreserve wird erreicht, dass Standorte mit Gemeinschaftsanlagen sinnvoll in das Ressourcenmanagement eingebunden sind.

Eine gute Begleitung und Unterbringung von Menschen auf der Flucht stellt eine hohe Herausforderung dar, insbesondere, wenn wir kurzfristig handeln müssen, denn die Zuweisungen ändern sich regelmäßig. Ich bin froh, dass wir eine Reserve aufbauen konnten und ausweiten werden. Es erfüllt mich mit Freude, wenn wir bauliche, rechtliche und vor allem menschliche Bedingungen schaffen, die diesen Menschen ein Ankommen in unserer Stadt und unserer Gesellschaft ermöglichen,

sagt Dr. Harald Rau, Beigeordneter für Soziales, Gesundheit und Wohnen der Stadt Köln.  

Aktuell werden 5.803 Geflüchtete von der Stadt Köln in Unterkünften, die über das gesamte Stadtgebiet verteilt sind, untergebracht (Stand: 31. Januar 2022). 

Unterbringungsplanung für Geflüchtete inklusive Reserve für die Jahre 2022 - 2024 Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit