Angebot für Suchtkranke und Entlastung für den öffentlichen Raum
Das erste Kölner Suchthilfezentrum (SHZ) soll auf einer Fläche am Perlengraben/Wilhelm-Hoßdorf-Straße entstehen. Darüber soll der Rat der Stadt Köln in seiner Sitzung am 5. Februar 2026 entscheiden. Der Festlegung auf diesen Standort in der Innenstadt (Altstadt/Süd) ging ein intensiver Prüfprozess von Flächen und Gebäuden voran. Voraussetzungen waren zum Beispiel, eine Fläche in einem Umkreis von einem Kilometer Entfernung vom Neumarkt zu finden, Abstände zu Kinder- und Jugendeinrichtungen einzuhalten und möglichst wenig Belastungen der Anwohnenden, etwa durch Ausgestaltung der Zugangswege.
Suchthilfezentren sind zentrale Bestandteile des Kölner Suchthilfekonzeptes, dessen Weiterentwicklung die Verwaltung dem Hauptausschuss des Rates am 11. August 2025 vorgelegt hatte. Eine Weiterentwicklung ist nötig geworden, weil sich die Situation um die offene Drogenszene in Köln in den vergangenen Monaten zugespitzt hat, was vor allem auf den stark zunehmenden Crack-Konsum zurückzuführen ist. Suchthilfezentren leisten einen wesentlichen Beitrag, schwerstabhängige Menschen zu schützen. Sie geben ihnen die Möglichkeit, in sicherer Umgebung zu konsumieren. Die Verwaltung prüft derzeit die Möglichkeiten einer Fertigbauweise in Modulbau oder Containerbau. Ziel ist es, dass das neue Suchthilfezentrum mit Drogenkonsumraum noch im kommenden Jahr seinen Betrieb aufnimmt.
Oberbürgermeister Torsten Burmester:
Mit diesem Suchthilfezentrum können wir suchtkranken Menschen noch besser helfen. Gleichzeitig verfolgen wir damit das Ziel, den öffentlichen Raum rund um den Neumarkt endlich zu entlasten. Die aktuelle Situation ist für niemanden hinnehmbar – weder für die Suchtkranken noch für die Anwohnenden und Passant*innen. Mit dem neuen Angebot machen wir einen wichtigen Schritt in der Hilfe für Schwerstsuchtkranke und tragen zum anderen dem berechtigten Wunsch der Kölner*innen nach mehr Sicherheit und Sauberkeit Rechnung.
Dr. Harald Rau, Beigeordneter für Soziales, Gesundheit und Wohnen:
Der wachsende Crack-Konsum hat zu spürbar mehr Verelendung geführt. Ich bin zuversichtlich, dass wir mit dem Suchthilfezentrum drogensüchtigen Menschen eine bedarfsgerechtere Unterstützung anbieten und ihre Lebenssituation verbessern können.
Für das Suchthilfezentrum am geplanten Standort ist perspektivisch ein täglicher Betrieb rund um die Uhr geplant.
Informationen zur Weiterentwicklung des Suchthilfekonzeptes sind im Ratsinformationssystem verfügbar unter: Mitteilung Hauptausschuss 2448/2025. Fragen und Antworten zum Suchthilfezentrum sind hier zu finden: https://meinungfuer.koeln/suchthilfezentrum-am-perlengraben