Künstler Markus Willeke gestaltet Abschluss der Motivreihe 2025

Mit einem Waschbären verabschiedet sich die diesjährige Motivreihe 2025 des Projektes "Kunst an Kölner Litfaßsäulen". Ab Freitag, 19. Dezember 2025, zeigt der Berliner Künstler Markus Willeke sein Motiv "Racoon" auf allen 27 Kunstsäulen im Kölner Stadtraum. Der Waschbär windet sich spielerisch um die Litfaßsäule und begegnet den Betrachtenden mit direktem, frechem Blick. Das Werk entstammt einem mehrteiligen Gemäldezyklus zu invasiven und bedrohten Tierarten. Willeke setzt dabei auf eine Nass-in-Nass-Technik mit wässrigen Tuschefarben. Die Konturen verschwimmen, die Formen geraten in Bewegung – stets zwischen Konkretion und Auflösung.

Zu seinem Ansatz sagt Willeke:

In meinen Tuschezeichnungen hat die Nass-in-Nass-Technik eine besondere Bedeutung. Konturen lösen sich auf, Farbflächen werden instabil und Inhalte drohen in die Abstraktion zu verschwinden; ein Wechselspiel von Kontrolle und Kontrollverlust zeigt sich. Mit dieser zerfließenden Ästhetik thematisieren die Arbeiten zugleich den Kontrollverlust des Menschen über die Natur, der sich aktuell im Klimawandel deutlich zeigt, und erzählen von der Flüchtigkeit allen Seins.

Willeke reagiert in seiner künstlerischen Arbeit auf gesellschaftliche und ökologische Veränderungen – stilistisch, indem er die Materialbeherrschung bis an ihre Grenzen ausreizt. Pigmente durchdringen sich, organische Formen flimmern und scheinen sich einer eindeutigen Zuordnung zu entziehen – es entstehen Wesen zwischen Bedrohung, Schemenhaftigkeit und Lebendigkeit.

Der Künstler studierte Malerei an der Kunstakademie Münster bei der Kölner Künstlerin Mechtild Frisch und war dort Meisterschüler. Er lebte in den 1990er Jahren in Köln, bevor er 2002 nach Berlin zog. Seine Arbeiten wurden vielfach ausgestellt, unter anderem in der Hengesbach Gallery (Wuppertal), im Kunstverein Unna und in der Kunsthalle Recklinghausen. Werke Willekes befinden sich in renommierten Sammlungen wie der Sammlung des Landes NRW, des Von der Heydt-Museums Wuppertal und des Kupferstichkabinetts der Staatlichen Museen zu Berlin.

Das Motiv "Racoon" ist bis Mitte Februar 2026 auf den 27 Kunstsäulen im gesamten Stadtgebiet zu sehen.

Ausblick: Auftakt der neuen Motivreihe 2026
Im Herbst hat das Kulturamt die öffentliche Ausschreibung für "Kunst an Kölner Litfaßsäulen 2026“ lanciert. Aus 80 eingereichten Motiven wählte die Jury Ende November folgende Künstler*innen für das Jahr 2026 aus: Schaja Aenehsazy, Freya Hattenberger, Lena Heeschen, Karin Hochstatter, Hanne Lange und Juliane Schmidt (aka Langenschmidt), Ivy Touch, Friedemann Meyer.

Die Bandbreite der Ansätze war auch diesmal groß – von grafischen, illustrativen und malerischen Arbeiten bis zu fotografischen Motiven und Entwürfen, die wichtige gesellschaftliche Themen ansprechen. Die Motivauswahl der Jury spiegelt diese unterschiedlichen künstlerischen Stilrichtungen wider und verspricht so den Passant*innen in Köln erneut eine abwechslungsreiche, künstlerische und auch hoch aktuelle Motivshow im öffentlichen Raum. Ein Dank gilt den Mitgliedern der diesjährigen Jury: Heike Ander, Céline Berger, Boris Becker, Hanieh Bozorgnia, Thomas Luppa (Ströer), Jens Mülhoff und Nadine Müseler (Kulturamt der Stadt Köln).

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit