Qualitätsverbesserungen und Aufbau einer stillen Reserve für den Notfall

Seit Mitte 2016 ist die Zahl nach Deutschland flüchtender Menschen bundesweit rückläufig. Dieser Trend bestätigt sich auch in Köln. Befördert durch die Engpässe in den Jahren 2014 und 2015, als zeitweise bis zu 400 Menschen pro Woche in Köln unterzubringen waren, hat die Stadt Köln die vergangenen Wochen und Monate bereits nutzen können, um in steigender Zahl Bauvorhaben für Unterkünfte zu realisieren. Bis Ende 2018 werden Ressourcen für rund 3.500 weitere Plätze entstehen. Organisatorische Schwachstellen wurden analysiert, Prozesse neu geordnet und eine tragfähigere Strategie für die Zukunft erarbeitet. Denn nach wie vor ist die politische Lage in vielen Ländern der Welt instabil. Noch nie zuvor waren weltweit so viele Menschen auf der Flucht wie im Jahr 2017.

Erklärtes Ziel der Stadt Köln ist es, in den kommenden Monaten die Zahl der Plätze in Notunterkünften, die nur ein Minimum an Privatsphäre zulassen, deutlich zu reduzieren und sie durch neue Ressourcen zu ersetzen. Dadurch werden die Qualität der Unterbringung und die Chancen für eine erfolgreiche Integration der Menschen verbessert. Zum anderen ist ein Teil der bereits länger betriebenen Unterkünfte sanierungsbedürftig oder muss aufgrund des technischen und baulichen Zustandes aufgegeben werden.

Unsere Strategie eröffnet der Stadt Köln den Weg, mittel- bis langfristig wieder zu den vom Rat aufgestellten Leitlinien für die Unterbringung Geflüchteter zurückzukehren,

sagt Oberbürgermeisterin Henriette Reker.

Ziel bleibt die integrationspolitisch sinnvollere Unterbringung in möglichst kleinen dezentral über alle Stadtbezirke verteilten Einheiten. Zu modernem Verwaltungshandeln gehört auch, nicht nur auf Entwicklungen zu reagieren, sondern diese aktiv voranzubringen.

Die Planungen der Verwaltung sehen deshalb vor, den deutlichen Rückgang der Unterbringungszahlen und die zusätzlichen Ressourcen dafür zu nutzen, eine Reserve von 1.500 Plätzen aufzubauen. Deshalb werden einige Notunterkünfte nach Auszug der letzten Bewohnerinnen und Bewohner nicht sofort wieder abgebaut. Eine Erstunterbringung ist somit auch für den Krisenfall jedenfalls gewährleistet. Auch eine erneute Belegung von Turnhallen, die als "ultima ratio" weiterhin möglich bleibt, soll mit Hilfe einer solchen Reserve sicher vermieden werden können.

Aktuell leben 10.616 Geflüchtete in Einrichtungen der Stadt Köln. Für die Stadt Köln besteht eine gesetzliche Unterbringungsverpflichtung, um die geflüchteten Menschen vor Obdachlosigkeit zu bewahren.

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit