Stadt Köln richtet Plätze für Geflüchtete aus der Ukraine ein
Die Zahl der Menschen, die aus der Ukraine vor dem Krieg nach Deutschland fliehen, nimmt zu. Und auch in Köln kommen weiter Geflüchtete an. Die Stadt Köln hat schon mehr als 2.100 Menschen untergebracht. Es werden aber weiterhin Plätze für Geflüchtete aus der Ukraine benötigt. In Zusammenarbeit mit dem Technischen Hilfswerk (THW) wurden daher in der Messehalle 3.1 Wohnbereiche für rund 1.100 Menschen eingerichtet. Die Wohnbereiche sind jeweils 25 Quadratmeter groß, mit Betten (Feldbetten), Tisch und Stühlen sowie einem abschließbaren Schrank ausgestattet und bieten Platz für vier Personen. Sollten die Kapazitäten nicht ausreichen, können weitere 400 Menschen in der Messehalle 4.1 untergebracht werden.
Die Schicksale der Menschen, die zu uns kommen, bewegen uns alle sehr. Die Stadt Köln arbeitet mit Hochdruck daran, eine funktionierende Unterbringung für die Geflüchteten zu ermöglichen. Mit dem Unterbringungsangebot an der Messe, in unmittelbarer Nähe zum Ankunftszentrum am Breslauer Platz, haben wir kurze Wege, um den Menschen Schutz, medizinische Versorgung und die Versorgung mit Essen und Trinken zu ermöglichen. Ich bin froh, dass wir innerhalb kürzester Zeit unser Angebot zur Unterbringung erweitern konnten und danke all den Menschen und Organisationen, die in der Halle die Versorgung gewährleisten,
sagt Oberbürgermeisterin Henriette Reker.
Der Betrieb der Notunterkunft wird gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz, dem Caritasverband der Stadt Köln und der Diakonie Köln sichergestellt. Die sozialen Träger sind mit rund 20 Mitarbeitenden vor Ort im Einsatz und gewährleisten die sozialarbeiterische Betreuung, Bereitstellung von Hygieneartikeln sowie einen Sicherheitsdienst. Verpflegung wird zwischen 8 und 19 Uhr bereitgestellt. Alle Ankommenden werden auf Corona getestet und registriert.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker:
Vor bald drei Wochen hat der furchtbare Angriffskrieg von Putin auf die Ukraine begonnen. Seitdem kommen viele Menschen aus Angst und Not zu uns nach Deutschland, weil sie Schutz vor Putins Krieg suchen. Aber noch immer scheint das Prinzip Zufall zu regieren. Es gibt noch immer keine geordnete Verteilung der Menschen, die zu uns kommen. Das wird nicht mehr lange gut gehen. Die Bundesregierung muss jetzt ein System aufsetzen, dass eine Verteilung nach Kapazitäten sicherstellt. Derzeit kommen viele Menschen in große Städte wie zu uns nach Köln, weil sie von diesen Städten schon einmal gehört haben oder sie kennen. Das kann aber auf Dauer nicht funktionieren. Wir belegen in Köln ab heute schon eine Messehalle mit mehr als 1.000 Plätzen. Aus anderen Städten höre ich, dass schon wieder Turnhallen belegt werden. Die Menschen, die zu uns kommen, haben aber etwas Besseres verdient. Sie verdienen die bestmögliche Unterkunft und Unterstützung. Darum muss sich die Bundesregierung gemeinsam mit den Ländern nun kümmern.
Des Weiteren richtet sich Reker mit einer konkreten Forderung an Bund und Land:
Wir brauchen eine zentrale und regionale Drehschreiben, die sich um die geordnete Verteilung kümmern und es nicht mehr dem Zufall überlassen, wo jemand unterkommt. Viele Kommunen haben in den vergangenen Tagen unter enormen Einsatz und großer Unterstützung der Zivilgesellschaft und Vereinen mehr Geflüchtete aufgenommen. Jeden Tag kommen allein in Köln mehrere hundert Menschen an. Wir können sie bald nicht mehr alle aufnehmen. Die Zeit drängt.
Die Stadt Köln hat zusammen mit Hilfsorganisationen auch eine Anlaufstelle für Geflüchtete aus der Ukraine am Hauptbahnhof eingerichtet. Dabei wird die Stadt auch in besonderem Maße von ehrenamtlichen Helfer*innen unterstützt. An der Anlaufstelle erhalten die Menschen eine Erstversorgung und Beratung. Sie werden auch auf Corona getestet und werden medizinisch erstversorgt. Von der Anlaufstelle aus werden die Geflüchteten auch in Unterkünfte sowie in die Notunterkunft in der Messe vermittelt. Ziel ist es, die Menschen, die in der Messe untergebracht werden, nach wenigen Tagen in Unterkünfte zu vermitteln.