Kabinettausstellung "Ãœber die Linie. Kalligrafische Aspekte in der koreanischen Kunst"
Die Schrift und ihr künstlerischer Ausdruck, die Kalligrafie (kor. seoye), spielen in der koreanischen Kunst eine wichtige Rolle. Die neugestaltete Korea-Galerie im Museum für Ostasiatische Kunst zeigt ab Samstag, 8. Februar 2025, unter dem Titel "Über die ‚Linie‘. Kalligrafische Aspekte in der koreanischen Kunst", Werke zeitgenössischer Schriftkunst und traditioneller sowie moderner Malerei. Sie kontrastiert diese mit Keramiken und Bronzen der Goryeo-Periode (918 bis 1392), deren aufgemalte oder eingeschnittene Dekore von der Ästhetik der Kalligrafie geprägt sind.
Die chinesische Schrift mit ihren ideo- und piktografischen Zeichen (kor. hanja) wurde in Korea bereits im ersten Jahrhundert übernommen. Ab dem 15. Jahrhundert kommt die im Auftrag König Sejongs (r. 1418 bis 1450) erfundene Lautschrift (kor. hangeul) hinzu. Die verschieden geformten Striche dieser beiden Schriftarten werden traditionell mit Pinsel und Tusche geschrieben. Auch die Malerei wird mit denselben Medien und der Kalligrafie ähnlichen Pinselstrichen ausgeführt. Schriftkunst findet sich auch auf kunsthandwerklichen Objekten, deren Dekore sich an der Ästhetik der Kalligrafie mit ihren modulierenden Strichen und Linien orientieren.