"Kölner Standard" und neue Ampelanlage zwischen Agrippastraße und Ulrichgasse
Die Stadt Köln setzt ab Montag, 11. September 2023, die Arbeiten zur fahrradfreundlichen Umgestaltung der Nord-Süd-Fahrt auf der Neuköllner Straße und der Tel-Aviv-Straße fort. Im Rahmen des nächsten Abschnitts wird zwischen Agrippastraße und Ulrichgasse wie bereits in der Gegenrichtung ein Radfahrstreifen nach erprobtem Kölner Standard in 2,50 Meter Breite anstelle des rechten Kfz-Fahrstreifens eingerichtet.
Im Zuge der Maßnahme, die mit dem Radverkehrskonzept Innenstadt beschlossen wurde, soll rund ein Kilometer neue Radverkehrsinfrastruktur entstehen. Um die Sicherheit der Radfahrenden für die Weiterfahrt in Richtung Ulrichgasse zu erhöhen, wird auf Höhe des Abzweigs zur Severinsbrücke eine neue Ampelanlage gebaut.
Thorsten Siggelkow, Leiter des Amtes für nachhaltige Mobilitätsentwicklung, sagt mit Blick auf die Umsetzung:
Mit der Maßnahme schließen wir eine wichtige Lücke für den Radverkehr auf der Nord-Süd-Fahrt. Ich freue mich darüber, dass sich die Puzzlesteine aus vielen Einzelmaßnahmen der vergangenen Jahre nun nach und nach zu einem Gesamtbild zusammenfügen.
Attraktive Verbindung zwischen der Innenstadt und Zollstock Nachdem in 2020 bereits die nördliche Fahrtrichtung zwischen Ulrichgasse und der Feuerwache 1 an der Sternengasse fahrradfreundlich umgestaltet wurde und die Verwaltung mit diesem Prinzip positive Erfahrungen gesammelt hat, folgt mit dieser Maßnahme nun der Lückenschluss in der Gegenrichtung. Auf 2,50 Meter breiten Radfahrstreifen soll Radfahrenden künftig eine komfortable Verbindung aus der Innenstadt in Richtung Zollstock zur Verfügung stehen.
Dazu wird die Zahl der Kfz-Fahrstreifen zwischen Agrippastraße und dem Abzweig zur Severinsbrücke von drei auf zwei und auf dem verbleibenden Abschnitt bis zur Ulrichgasse/Ankerstraße von zwei auf eine reduziert. Wo es der Fahrbahnquerschnitt zulässt, soll ein 0,5 bis 1,40 Meter breiter Sicherheitsraum zwischen fließendem Kfz-Verkehr und dem Radfahrstreifen markiert werden. In Konfliktbereichen sind Roteinfärbungen des Radfahrstreifens vorgesehen. Auf Höhe des Finanzamtes Köln-Mitte ist zudem eine neue Ladezone geplant.
Darüber hinaus soll im Rahmen der Maßnahme der bestehende Radfahrstreifen auf dem Blaubach über die Nord-Süd-Fahrt hinweg bis zum Perlengraben verlängert werden. Auch hier wird die Zahl der Kfz-Fahrstreifen von drei auf zwei reduziert sowie das Parken zugunsten ausreichender Gehwegbreiten neu angeordnet.
Neue Ampel zur Sicherung des Radverkehrs
Zwischen der Mengelbergstraße und der Ulrichgasse wird der Verkehr auf einem rund 50 Meter langen Abschnitt auf einem Brückenbauwerk geführt. Direkt dahinter schließt sich ein Abzweig in Richtung Severinsbrücke an. Um Radfahrenden eine sichere Querung dieses Abzweigs zu ermöglichen, soll eine neue Ampelanlage eingerichtet werden. Radfahrende in Fahrtrichtung Ulrichgasse und Kfz-Verkehr in Fahrtrichtung Severinsbrücke sollen so über Grünsignale nacheinander ihre Freigabe erhalten. Kfz-Verkehr in Fahrtrichtung Ulrichgasse soll auf einer verbleibenden Fahrspur frei an der Ampel vorbeifahren können.
Bauzeit und Kosten
Während der Arbeiten müssen vereinzelt Fahrspuren gesperrt werden. Der Verkehr kann an den jeweiligen Baufeldern über die verbleibenden Fahrspuren vorbei geleitet werden. Die Bauzeit beträgt rund acht Wochen. Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich auf rund 275.000 Euro, die sich auf den Ampelneubau, Markierungs- und Beschilderungsarbeiten sowie die Verkehrssicherung verteilen.
Hintergrund der Maßnahme
Die Neuköllner Straße, die Tel-Aviv-Straße und auch der Blaubach sind Teil des sogenannten Gelben Netzes im 2016 durch den Verkehrsausschuss beschlossenen Radverkehrskonzept Innenstadt. Auf in diesem Netz liegenden Abschnitten dominiert der Kfz-Verkehr, weshalb hier zur Förderung des Radverkehrs sichere Wege für Radfahrende angelegt werden müssen. Mit dem in 2021 beschlossenen Achsenbeschluss hat der Verkehrsausschuss die Verwaltung darüber hinaus damit beauftragt, priorisiert auf der Nord-Süd-Fahrt und der Ost-West-Achse durchgängige Radwegeverbindungen anzulegen.
In Summe mit den bereits in den vergangenen Jahren umgesetzten Maßnahmen wird es Radfahrenden somit künftig möglich sein, sich in beiden Fahrtrichtungen zwischen Loreleystraße am Volksgarten und der Sternengasse an der Feuerwache 1 über jeweils zwei Kilometer Länge auf fahrbahnseitigen Radverkehrsanlagen fortzubewegen. Als Alternative steht Radfahrenden die parallel verlaufende Severinstraße zur Verfügung, wo sie sich in reduzierterem Tempo fortbewegen können.