"Runder Tisch Mobilität und Gesellschaft" mit Fachakteur*innen und Bürger*innen

Mit dem nachhaltigen Mobilitätsplan "Besser durch Köln" soll die Stadt lebenswerter und umweltfreundlicher gestaltet und die Verkehrssituation insgesamt verbessert werden. Am Montag, 13. März 2023, fand erstmalig ein Treffen der Mitglieder des "Runden Tischs Mobilität und Gesellschaft" statt. Aufgabe des Gremiums ist es, bei der Entwicklung des nachhaltigen Mobilitätsplans darauf zu achten, dass dieser sozial gerecht und auf die Bedürfnisse der Kölner*innen abgestimmt ist. Dabei werden die fachlichen Zwischenergebnisse des Mobilitätsplans bewertet und eigene Ideen eingebracht. Teilnehmer*innen des Runden Tischs sind 23 zufällig ausgewählte Bürger*innen sowie weitere 25 Vertreter*innen zivilgesellschaftlicher Gruppen wie Sozialverbände, Gewerkschaften, Arbeitgebervertreter.  

Der Fokus der ersten Sitzung lag auf der Frage, wie die angestrebte Mobilitätswende in Köln sozialverträglich gestaltet werden kann. In einem Workshop-Format wurden die Anforderungen an eine sozial gerechte Mobilität in Köln formuliert. Zudem wurden die Stärken und Schwächen der derzeitigen Mobilitätssituation Kölns besprochen. Die Ergebnisse der ersten Sitzung des Runden Tischs fließen in die Erarbeitung des Leitbildes ein.  

Ascan Egerer, Beigeordneter für Mobilität der Stadt Köln:

Für mich ist wichtig, dass bei der Entwicklung des nachhaltigen Mobilitätsplans 'Besser durch Köln' alle Kölner*innen die Möglichkeit haben, sich zu beteiligen und mitzugestalten. Der 'Runde Tisch Mobilität und Gesellschaft' bildet dabei vielfältige Perspektiven aus unserer Stadt ab und stärkt die soziale Komponente des Leitbilds. Seine Ergebnisse sind deshalb für die Abwägungsprozesse von großer Bedeutung.

Wir wollen die Mobilität der Stadt nachhaltig verändern. Dabei ist es mir wichtig, unter anderem durch aktuelle Datenerhebungen und inhaltliche Unterstützung die Stadtgesellschaft Köln noch lebenswerter und klimafreundlicher zu gestalten“.  

Im Herbst 2023 und im Frühsommer 2024 sind weitere Sitzungen des "Runden Tischs Mobilität und Verkehr" vorgesehen.  

Auswahl der Bürger*innen für den Runden Tisch
Die Bürger*innen wurden zufällig aus dem Einwohnermelderegister der Stadt Köln ausgewählt. Bei der Ziehung der Zufallsstichprobe wurde eine gleichmäßige Verteilung der Einwohner*innen auf alle Stadtbezirke, die verschiedenen Altersklassen sowie die Geschlechter berücksichtigt. Insgesamt wurden 800 Einwohner*innen angeschrieben. Aus allen Interessierten wurden schließlich 23 ausgewählt. In ihren Rückmeldungen konnten die Interessent*innen Informationen zu den üblicherweise genutzten Verkehrsmitteln, dem Beschäftigungsstatus, der Haushaltsstruktur und dem Geburtsjahr angegeben werden. Basierend auf diesen Angaben wurde eine möglichst heterogene Gruppe zusammengestellt.  

Zum Hintergrund
In der wachsenden Metropole sollen die Verkehre zukünftig besser organisiert, Prioritäten verändert und Verkehrsflächen umgestaltet werden, um mehr Platz für umweltfreundliche Mobilitätsformen zu gewinnen und auf Straßen und Plätzen eine höhere Aufenthaltsqualität zu erzielen. Gleichzeitig wird Köln dadurch sicherer, sauberer und leiser, und gewinnt so auch für Unternehmen als Wirtschaftsstandort weiter an Attraktivität.  

Im Februar 2020 beauftragte der Rat der Stadt Köln die Verwaltung, einen sogenannten "SUMP" (Sustainable Urban Mobility Plan) Prozess zu starten. Ziel ist, eine Mobilitätsstrategie für die nächsten zehn bis 15 Jahre zu entwickeln, daraus Maßnahmen abzuleiten und umzusetzen. Mithilfe dieses nachhaltigen Mobilitätsplans sollen die Kölner*innen zum Umstieg auf nachhaltige Verkehrsmittel bewegt werden. Die Stadt Köln hat über den Beschluss des Klimanotstandes mit der Vorlage der Klimastrategie des Klimarates als Ziel ausgegeben, bis 2035 klimaneutral zu sein. Die Mobilitätswende ist dabei ein wichtiger Faktor: Die Verwaltung hat ermittelt, dass der Bereich Verkehr mit 28 Prozent nach dem Energiesektor die zweithöchsten Treibhausgase produziert.  

Die Stadt Köln hat im Amt für nachhaltige Mobilität eine Arbeitsgruppe für die Erarbeitung des nachhaltigen Mobilitätsplans aufgebaut. Ein Konsortium mit insgesamt sechs Beratungs- und Kommunikationsunternehmen wurde im Herbst 2022 beauftragt, die erste Stufe des nachhaltigen Mobilitätsplans bis Ende 2024 zu erarbeiten. Im Dezember 2022 traf sich bereits der Mobilitätsbeirat, der als Fachgremium die Erstellung des nachhaltigen Mobilitätsplans für Köln begleitet und unterstützt.  

In der ersten Stufe werden das Leitbild und die Strategie für Köln formuliert, eine umfassende Öffentlichkeitsbeteiligung organisiert und Kommunikationsstrategie erarbeitet. Die erste Stufe des Prozesses für den nachhaltigen Mobilitätsplan wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) unterstützt mit Mitteln aus dem Programm "Förderung von nachhaltigen Mobilitätskonzepten" aus dem Sofortprogramm "Saubere Luft".  

Zum "SUMP"-Konzept
Das "SUMP"-Konzept wurde vor rund zehn Jahren entwickelt und wird von der Europäischen Kommission unterstützt. Aktuell wird auf europäischer Ebene beraten, künftig Fördergelder für Mobilitätsmaßnahmen an die Erstellung eines nachhaltigen städtischen Mobilitätsplans zu knüpfen.  

Beteiligungsformate
Neben der repräsentativen Mobilitätsumfrage in 2022 und weiteren Meinungsumfragen sind unter anderem der Runde Tisch oder auch der Mobilitätsbeirat weitere Formate zur Beteiligung der Kölner*innen. Die zwei Letztgenannten haben eine beratende Funktion und unterscheiden sich in ihrem Teilnehmer*innenkreis. Die Mitglieder des Mobilitätsbeirates setzen sich zusammen aus Mitarbeitenden der Verwaltung und Ratsmitgliedern sowie aus Vertreter*innen von Verbänden und Interessensgruppen wie Regionale Kooperation, Kinder-/Jugendpolitik, Senior*innen- und Behindertenpolitik, Wirtschaft, Verkehrsdienstleistende, Fachverbände aus den Bereichen Mobilität und Verkehr und Expert*innen aus Verwaltungspraxis und Wissenschaft. Er beteiligt sich ebenso an der inhaltlichen Ausgestaltung des nachhaltigen Mobilitätsplans und dessen Qualitätssicherung.

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit