Ankerkonservierung konnte früher als geplant abgeschlossen werden

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Anker Römerturm

Der erste Schritt der im August 2022 begonnenen Sanierung des Römerturms konnte fast vier Wochen früher als erwartet abgeschlossen werden. Das für die Arbeiten benötigte Baugerüst ist bereits abgebaut worden. Nach einer ausführlichen denkmalpflegerischen Abwägung konnte die statisch kritische Ausbauchung der äußeren Mauerschale durch eine Verankerung mit dem Kernmauerwerk demnach dauerhaft gesichert werden.

Die Verankerung in den Mörtelfugen wurde ausgeführt, um die Steinsubstanz zu schonen. Insgesamt sind es 91 Mikroanker. Diese sichern die abgelöste Mauerschale ohne wesentlich ins Auge zu fallen. Insgesamt mussten drei bis vier Anker pro Quadratmeter gesetzt werden.

Im Rahmen einer Schadensbilderfassung, die auf Initiative des 2017 gegründeten Fördervereins "Römische Stadtmauer Köln e.V." zurückging, wurde diese deutliche Ausbauchung des Römerturms unmittelbar neben dem angrenzenden Wohnhaus in der Zeughausstraße 13 festgestellt. Diese hatte eine Größe von etwa 15 bis 20 Quadratmetern. Der festgestellte Hohlraum zwischen Mauerschale und -kern hatte stellenweise eine Größe von bis zu 16 Zentimetern. Die Ausbauchung konnte nicht zurückgebaut werden, denn das hätte zu einem erheblichen Verlust der originalen Bausubstanz geführt.

Der mächtige Gussmauerkern des Römerturms misst mehr als zwei Meter im Durchmesser. Er ist vom Schadensbild nicht betroffen. Jetzt kann die ebenso dringliche Gesamtsanierung des Römerturms erfolgen, wozu die weiteren Planungen bereits laufen.

Hintergrund

Zu den eindrucksvollsten Zeugnissen der römischen Stadtmauer von Köln gehört der Römerturm an der Zeughausstraße 13, den man zweifellos zu den Wahrzeichen der Stadt rechnen darf. Der heute noch 5,75 Meter hohe erhaltene antike Turm ist um 1900 mit einem historisierenden Zinnenkranz versehen worden. Die Fassade des Römerturms schmücken geometrische Muster aus unterschiedlich farbigen Natursteinen. Als nordwestlicher Eckturm der ursprünglich fast vier Kilometer langen Umwehrung aus dem Ende des ersten Jahrhunderts nach Christus ist der Römerturm besonders reich gestaltet.

Die römische Stadtmauer war 3.912 Meter lang, verfügte über elf Tore zur Stadt und besaß 19 Rundtürme. An zahlreichen Stellen sind ihre Überreste im heutigen Stadtbild sichtbar. Doch kein anderes Denkmal steht für die 2000-jährige Stadtgeschichte wie der sogenannte "Römerturm". Der Rundturm der römischen Stadtmauer von Köln markiert die Nordwestecke der "Colonia Claudia Ara Agrippinensium" und ist mit seinem mosaikartigen Mauerwerk aus verschiedenen Natursteinen von der Antike bis in die Gegenwart immer im Stadtbild erfahrbar geblieben.

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit