Bewohner*innen aus Finkenberg wurden zur Mitwirkung eingeladen

© Claudia Hoffmann
Artothek

Die "artothek – Raum für junge Kunst" ist eine Einrichtung der Stadt Köln, die Kunstwerke zu ganz einfachen Bedingungen ausleiht. Ziel der artothek ist es, einen niederschwelligen Zugang zu zeitgenössischer Kunst zu bieten und die direkte Begegnung mit Kunst im privaten Umfeld zu ermöglichen. In diesem Zusammenhang sucht sie in Kooperationen mit anderen Einrichtungen/Initiativen auch die Menschen anzusprechen, für die der Umgang mit Bildender Kunst und den vorhandenen Institutionen nicht zum normalen Alltag gehört.

Im Kunstprojekt "Artothek trifft Finkenberg" ist die artothek als städtische Kulturinstitution zu Gast in Finkenberg. Bewohner*innen aus Finkenberg wurden eingeladen, von Anfang an Mitwirkende des Projektes zu werden. Die programmatische Mobilität der Kunstwerke, das partizipative Bauen und Gestalten des Projektraumes und ein Workshop-Programm sind Ausgangspunkt für ein neu entwickeltes Projekt, das gemeinsam konzipiert und realisiert wurde von Astrid Bardenheuer, Leiterin der artothek, und Claudia Hoffmann, Projektleiterin und Ausstellungsarchitektin. Sebastian Bartel entwickelte als Künstler und Kunstvermittler das Workshop-Programm und die Vermittlungsebene. Neben den Initiator*innen sind am Projekt die Fotografin Britt Schilling und der Fotograf Matthias Peters, sowie Lena Beuth als Schreinerin und Social Media Betreuung, Catharina Mielke als Praktikantin und Lena Rüschmann als ehrenamtliche Helferin beteiligt.

© Britt Schilling
Artothek
© Lena Beuth
Artothek
© Claudia Hoffmann
Artothek

Die räumliche Basis für das Kunstprojekt bildet ein leerstehendes Ladenlokal mit einer breiten Schaufensterfront und einem großem, flexibel nutzbarem Geschäftsraum (ehemaliges Kaufhaus) mitten im Zentrum des Stadtteils. Innerhalb eines räumlichen Gestaltungsrahmens von Claudia Hoffmann wurden große Teile der Einrichtung gemeinsam mit Finkenberger*innen unter Nachhaltigkeitsaspekten aus recycelten Materialien von vergangenen Sonderausstellungen des Museum Ludwig und des Rautenstrauch-Joest-Museum erstellt.

Das Kunstvermittlungsangebot in Form einer offenen Werkstatt und vereinbarten Workshops für Schulklassen aus Grundschulen und der Gesamtschule vor Ort wurde seit Beginn extrem gut angenommen. Über das Netzwerk von sozialen Einrichtungen und Initiativen vor Ort werden Bewohner*innen von Finkenberg und den angrenzenden Stadtteilen aus allen Altersstufen angesprochen. Der Bedarf an Kultureller Bildung im Bereich Bildende Kunst ist hoch, da es aktuell keine vergleichbaren Angebote in Finkenberg gibt. Die Kunstvermittlung verbindet die Rezeption der vorhandenen Werke aus der artothek mit praktischen Arbeiten der Teilnehmenden. Dabei kommen barrierearm solche Medien und Techniken zum Einsatz, die keine großen Vorkenntnisse voraussetzen. Aus den entstandenen Werken – Zeichnung, Malerei, Druck, Collage, Fotografie, Skulptur – entsteht eine wachsende Ausstellung im Projektraum.

Die Laufzeit des Projekts ist aktuell bis 30. Juni 2022 terminiert, wobei sich jetzt schon abzeichnet, dass eine Fortführung von den Bewohner*innen nachgefragt wird und eine Verstetigung als Aufwertung des Stadtteils und niederschwelliges Bildungsformat vor Ort sinnvoll wäre.

Das Kulturamt unterstützt das Vorhaben als Pilotprojekt im Rahmen der Erstellung eines Handlungskonzeptes zur Integration von Kreativräumen in die Stadtentwicklung mit zusätzlichen Projektmitteln. Weitere Förderer sind der Diversitätsfonds NRW, die RheinEnergieStiftung Kultur, die Imhoff Stiftung, die Stiftung "Ein Herz lacht".

Der Beigeordnete für Kunst und Kultur, Stefan Charles, sieht mit der geplanten Einrichtung der Stabsstelle "Kulturraummanagement" im Dezernat für Kunst und Kultur die Möglichkeit, solche innovativen Vermittlungsprojekte perspektivisch in eine gesamtstädtische Strategie für die Entwicklung von Kulturräumen zu überführen.

Abschlussausstellung und Feier:

Samstag, 25. Juni 2022, 14 bis 20 Uhr

Sonntag, 26. Juni 2022, 12 bis 18 Uhr

Konrad-Adenauer-Str. 56-66, 51149 Köln

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit