Stadt erarbeitet Strategie für maximale Sicherheit in der Pandemie

Die bisherigen Erfahrungen in der Corona-Pandemie zeigen, dass Kinder und Jugendliche keine Infektionstreiber sind und dass der Öffnung von Kitas, Kindertagespflegen und Schulen für sie und ihre Familien eine entscheidende Bedeutung zukommt. Kitas, Kindertagespflegen und Schulen sind für die gesunde Entwicklung, physisch wie psychisch, immanent wichtig. Deshalb hat die Stadt Köln ein umfangreiches Schutzkonzept entwickelt, um den Schul- und Kitabetrieb auch in Anbetracht des weiterhin dynamischen Infektionsgeschehens durch Virusvarianten sicher zu gestalten. Der Krisenstab hat das Konzept beschlossen und die Verwaltung mit der Umsetzung beauftragt.  

Kölner Testkonzept

Die bewährte Teststrategie in Köln wird nach den Sommerferien sowohl in den Schulen als auch in den Kitas und Kindertagespflegen fortgesetzt. Neben den Schnelltestungen des Landes an Schulen hat die Uniklinik Köln in Zusammenarbeit mit der Stadt Köln die Lolli-Methode entwickelt. Diese kindgerechten PCR-Pooltestung wird auch nach den Ferien weiter angeboten.  

Als einzige Millionenstadt bundesweit bietet Köln seit dem 12. April 2021 die kinderfreundlichen Lolli-Testungen allen Kitas im Stadtgebiet zweimal wöchentlich an. Diese wurden mit bisher 1,2 Millionen Euro eigenständig aus kommunalen Mitteln finanziert. Das Land NRW ist nun in eine Kostenerstattung eingestiegen.  

Ergänzende Luftreinigungsgeräte

Entscheidend für die Luftqualität ist das regelmäßige, richtige Lüften von Räumen. Zur Unterstützung wurden für alle Kölner Schulen und Kitas Co2-Ampeln angeschafft. Darüber hinaus wurden die Klassen- und Unterrichtsräume, die nicht ausreichend gelüftet werden können, mit Luftfiltergeräten ausgestattet. Die momentane Forschungslage zu dem Thema ergibt kein einheitliches Bild, trotzdem sieht die Stadt Köln hier aufgrund der Ausbreitung der Delta-Variante und möglicher weiterer Mutationen die Notwendigkeit des Handelns, um größtmögliche Sicherheit für Präsenzunterricht und Kitabetreuung zu schaffen.      

Für ein kurzfristiges zweistufiges Ausstattungsprogramm wurden Qualitätsstandards für diese Geräte definiert. Erste Schulen können damit noch vor den Herbstferien ausgestattet werden, 250 bis 300 Geräte stehen zur Verfügung. Den Erstzugriff haben die Grundschulen, weil Grundschüler*innen derzeit altersbedingt (noch) nicht geimpft werden können. Weiterhin sollen Schulen in den bereits in Zusammenhang mit den Stadtteilimpfungen definierten vulnerablen Sozialräumen priorisiert ausgestattet werden. In einem zweiten Schritt wird es eine öffentliche Ausschreibung eines Rahmenvertrags geben, der zum Abruf von maximal 10.000 Geräten berechtigt. Diese können dann von städtischen Kindertageseinrichtungen und Schulen auf Wunsch abgerufen werden. Sowohl die statischen Voraussetzungen als auch die entsprechende Stabilität von Elektroleitungen müssen hierfür überprüft werden. Die Fachdienststellen nehmen zeitnah Kontakt zu Schulen und Kitas auf, um sie über die Anlagen und deren Betrieb zu informieren und den Bedarf zu ermitteln. Ein analoges Förderprogramm für Kitas der freien Träger wird aufgelegt, die die Beschaffung des Luftfiltergerätes selbst vornehmen.  

Angebot der Schutzimpfungen

Derzeit gibt es keinen zugelassenen Impfstoff gegen SARS-CoV-2 für Kinder unter zwölf Jahren. Zudem haben sich die Ethikkommission des Kölner Krisenstabes und der Krisenstab selbst dafür ausgesprochen, freiwillige Impfmöglichkeiten für Jugendliche ab zwölf Jahren unabhängig von Vorerkrankungen zu ermöglichen. Mit dem für diese Gruppe zugelassenen Impfstoff von Biontech (Comirnaty) können sich Jugendliche impfen lassen, wenn sie dies ausdrücklich wünschen, sie darüber ärztlich unter Einräumung von ausreichender Bedenkzeit aufgeklärt wurden, ihre Erziehungsberechtigten zustimmen und ausreichend Impfstoff vorhanden ist. Analog zu den Erwachsenen ist damit zu rechnen, dass geimpfte Jugendliche sich trotzdem mit den Varianten von SARS-CoV-2 anstecken können, sie aber weniger zum Ansteckungsgeschehen beitragen. Die Stadt Köln wird daher ergänzend zu den bereits stattfindenden Impfungen in den Kinderarztpraxen, auch bei Engpässen, ein Impfangebot für Jugendliche ab zwölf Jahren im Impfzentrum schaffen.  

AHA-L Regeln

Die bereits eingeführten AHA-L Regelungen werden fortgeführt und bei Bedarf erweitert. Schutzmaterialien wie Desinfektionsmittel, Masken, Lüftungskonzepte werden auch weiterhin bedarfsgerecht zur Verfügung gestellt. Im Bereich der Kitas setzt die Stadt Köln ihr Programm der Alltagshelfer*innen fort.  

Das Landes NRW hat angekündigt, das Helferprogramm für die Offenen Ganztagsschulen und die Ganztagsförderschulen zur personellen Stärkung der Ganztagsangebote auch im neuen Schuljahr fortzuführen und weiterzuentwickeln. Dafür sollen den Schulträgern aus dem Aktionsprogramm "Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche" zusätzliche Mittel zur Verfügung gestellt werden.  

Hilfestellungen bei psychischen Problemen

Die Stadt entwickelt zudem zusätzliche konzeptionelle Maßnahmen, um psychische Auffälligkeiten besser erkennen zu können, die im Zusammenhang mit den Folgen der Pandemie stehen. Für diese Kinder und Jugendliche sollen niederschwellige Hilfen zur Bewältigung geschaffen werden.  

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit