Abschluss des Stipendiums 2020 der Dr. Dormagen-Guffanti-Stiftung

Die Künstlerin Claudia Mann schließt ihr Stipendium der Stiftung Dr. Dormagen-Guffanti ab. Sechs Monate hat sie zusammen mit den Bewohnenden des städtischen Behindertenzentrums Dr. Dormagen-Guffanti in Longerich zusammen gearbeitet.  

Claudia Mann studierte zunächst Kunst und Anglistik an der Bergischen Universität Wuppertal, bevor sie ihr Studium der Freien Kunst an der Kunst Akademie Düsseldorf aufnahm. Dieses schloss sie als Meisterschülerin bei Didier Vermeiren 2015 mit Erhalt des Akademiebriefs ab.   

Während des Stipendiums und der damit verbundenen Möglichkeit, mit Bewohner*innen der Stiftung zu arbeiten, entstand eine auf nonverbaler Kommunikation basierende Atelierarbeit. 

Mit Bewohnern die sich weniger sprachlich, aber anders ausdrücken können, begann eine auf meinen bildhauerischen Prinzipien basierende Projektarbeit

sagt Claudia Mann.

Auf existentiellen und essentiellen Kommunikationsformen aufbauend entstand eine sehr körperliche Arbeit, die humorvoll sein durfte, in einer Wertschätzung untereinander fußte und sicher nicht immer einfach war.

Margarethe Wrzosek, Leiterin der Einrichtung:

Frau Mann ist es durch ihre künstlerische Betätigung gemeinsam mit Menschen mit Behinderung trotz allen coronabedingten Widrigkeiten gelungen, ihre Kunst mit dem inklusiven Charakter der Kreativprozesse zu vereinen.

Coronabedingt wird es in dem Wohnheim nur eine interne Ausstellung der Werke geben. Es sind dort plastische Arbeiten der Bewohner*innen in der Abschlussausstellung "Aufrecht bleiben" zu sehen sowie neue Skulpturen von Claudia Mann.  

Auch in diesem Jahr haben Menschen mit und ohne Behinderung Kunstwerke geschaffen. Es ist erfreulich, dass das trotz der Pandemie so gut gelungen ist. In der gemeinsamen Kunst kommt unser Miteinander zum Ausdruck. Dafür bin ich dankbar

sagt Dr. Harald Rau, Beigeordneter für Soziales, Umwelt, Gesundheit und Wohnen der Stadt Köln und Jurymitglied der Dr. Dormagen-Guffanti-Stiftung.  

Und Jurymitglied Kulturdezernentin Susanne Laugwitz-Aulbach ergänzt:

Mit Frau Mann, hat abermals eine herausragende Stipendiatin bewiesen, welch unglaubliches Potenzial in der Kunst steckt. Das Arbeitsergebnis der Künstlerin zeigt uns eindrucksvoll die Vielschichtigkeit der Kommunikationsmöglichkeiten von und mit Kunst, welche zu einem Arbeitsergebnis führen, das höchsten ästhetischen Ansprüchen genügt und gleichsam eine Vielzahl von Menschen integriert und erfreut hat.  

Die besondere Wohnform Dr. Dormagen-Guffanti bietet Menschen mit komplexen Unterstützungsbedarf ein Zuhause. Bereits vor etwa 150 Jahren hat der Stifter Dr. Hubert Dormagen sein Vermögen zum Zwecke der Behindertenfürsorge in Köln gespendet. Auf ihn geht auch die Idee zurück, die Kunst einzusetzen, "um die Heilung der Kranken zu beschleunigen". Der Leitgedanke ist, dass die Behinderung nicht durch körperliche Defizite entsteht, sondern die Gesellschaft durch entsprechendes Handeln den Menschen in seiner Entwicklung beziehungsweise Entfaltung behindert.  

Stipendium der Dr. Dormagen-Guffanti-Stiftung Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit