Weiteres Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt in Köln
Die UN-Dekade Biologische Vielfalt in Deutschland lenkt mit dem Sonderwettbewerb "Soziale Natur - Natur für alle" den Blick auf die Chancen, die die Natur für den sozialen Zusammenhalt bietet. Jetzt wurde die Freiluft- und Gartenarbeitsschule (Freiluga) der Stadt Köln für ihr Engagement als Projekt der UN-Dekade mit Medaille und Urkunde ausgezeichnet. Die Vereinten Nationen haben den Zeitraum von 2011 bis 2020 als UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgerufen, um dem weltweiten Rückgang der Naturvielfalt entgegenzuwirken. Ein breit verankertes Bewusstsein in unserer Gesellschaft für den großen Wert der Natur ist eine wichtige Voraussetzung – mehr dazu unter und weitere Projekte sind zu finden unter www.undekade-biologischevielfalt.de.
Die Freiluga ist ein Raum, der über die Vermittlung ökologischer Inhalte hinaus auch den Austausch kultureller und sozialer Erfahrungen fördert. Hier arbeiten Fachkräfte und Menschen, die Unterstützung beim Wiedereinstieg in den Beruf benötigen. Hier kommen Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler unterschiedlichster Hintergründe und Zugänge zum Themenfeld Natur zusammen. Das ganzheitlich, integrative Lernkonzept vermittelt ihnen mehr als nur Einblicke in die Natur und deren Prozesse, es schafft gleichsam die Chance für positive Gemeinschaftserfahrungen über sozio-ökonomische Barrieren und gesellschaftliche Grenzziehung hinweg.
Die Städtische Freiluft- und Gartenarbeitsschule (Freiluga), ist eine der ältesten Einrichtungen der Umweltbildung in Köln. Inspiriert von den Ideen der Reformpädagogik, entstand 1925 ein für seine Zeit einzigartiger Lernort. Der von fortschrittlichen Konzepten geprägte Unterricht bietet seitdem Generationen von Stadtkindern Naturerlebnisse vor der Haustür. Das Schulbiologische Zentrum in der Freiluga, mit großem Nutz- und Schaugarten und Gewächshaus, ermöglicht den Schülerinnen und Schülern Einblicke in Themenfelder wie Gärtnern, Vollwerternährung, Natur- und Klimaschutz und Erhalt der biologischen Vielfalt. Der seit 1980 unter Denkmalschutz stehende Komplex befindet sich auf einem fast fünf Hektar großen Areal, das vielfältigen Biotopen einen geschützten Raum bietet. Das Gelände selbst ist Gegenstand des Lernens: Ob Wiese, Wald, Teiche oder Garten – die Naturerfahrung mit allen Sinnen steht im Vordergrund des erfolgreichen Konzeptes.
Honigbiene, Molch und Haushuhn – von der Beobachtung des lebendigen Tieres, über verantwortliche Tierhaltung bis hin zur Bienenzucht als aktivem Naturschutz bietet die Freiluga viele Möglichkeiten, bei Kindern und Jugendlichen im Rahmen eines Unterrichtsbesuchs das Interesse für die Natur zu wecken. Als besondere Aktion können sie je nach Jahreszeit auch Kräuter, Obst und Gemüse selbst ernten und probieren. So werden sie ganz praktisch an das Thema regionale und saisonale Ernährung herangeführt und bekommen Lust, heimisches Obst und Gemüse auch zu Hause auf den Speiseplan zu setzen. Das Angebot des Schulbiolgischen Zentrums richtet sich während der Unterrichtszeit an Schülerinnen und Schüler aller Schulformen bis zur 10. Klasse. In den Ferien sind nach Terminabsprache auch Umweltbildungsprogramme für nicht schulische Gruppen buchbar.
Seit 2012 verfügt die Einrichtung über ein modernes, energieeffizientes Unterrichtsgebäude mit professioneller Ausstattung. Kinder und Jugendliche können hier experimentieren, forschen und gestalten. Neben dem festen Programm werden, in Abstimmung mit den schulischen Curricula, auch besondere Themenwünsche umgesetzt. Die Fachpädagoginnen und -pädagogen der Freiluga leisten einen besonderen Beitrag zum Werteverständnis der Kinder und Jugendlichen. Ihre Handlungsbereitschaft wird gefördert, sich für den Natur- und Umweltschutz einzusetzen. Durch die Vermittlung konkreter ökologischer aber auch kultureller und sozialer Erfahrungen werden sie darüber hinaus in die Lage versetzt, ein Bewusstsein für das Thema Nachhaltigkeit zu entwickeln. Ziel dieses außerschulischen Lernortes ist es, die Gestaltungskompetenz der Kinder und Jugendlichen im Sinne der "Bildung für nachhaltige Entwicklung" zu fördern.