Stadt Köln beschleunigt Ausstattung für digitalen Unterricht

Die Ausstattung der Schulen mit digitalen Endgeräten hat durch die Corona-Pandemie eine neue Dynamik bekommen. Der bereits laufende Prozess wurde deshalb vom Dezernat für Bildung, Jugend und Sport mit Schließung der Schulen deutlich beschleunigt und priorisiert. Die Stadt Köln als Schulträgerin wird die Schulen so ausstatten, dass digitaler Unterricht im Schulgebäude, aber auch für das "Lernen auf Distanz" stattfinden kann. Seit dem 22. Juli 2020 liegen die Richtlinien über die Förderung Digitaler Sofortausstattung an Schulen in Nordrhein-Westfalen vor.

Rund 17.500 Endgeräte (iPads) und 3.500 Notebooks stehen jetzt für die Kölner Schulen bereit, mehr als 4.000 Endgeräte davon wurden seit Mitte März beschafft. Die Verwaltung erarbeitet gerade eine die vertragliche Grundlage vor, um zeitnah weitere 27.000 iPads zur Verfügung stellen zu können. Diese sollen auch dort zum Einsatz kommen, wo möglicherweise Klassen wegen eines Corona-Falles in Quarantäne müssen und der Unterricht auf Distanz weitergeführt werden muss.

Für Robert Voigtsberger, Beigeordneter für Bildung, Jugend und Sport, steht die Priorität fest:

Ich will so schnell als möglich die Schulen so ausstatten, dass Schülerinnen und Schüler sowohl im Klassenraum als auch zuhause digital lernen können. Auch wenn Klassen in Quarantäne gehen müssen, kann so verlässlich auf Distanz weiter unterrichtet werden.

Durch ein 5.500.000 Euro umfassendes Förderprogramm des Landes NRW kann Köln auch den rund 11.000 Lehrkräften Geräte zur Verfügung stellen. Für den Betrieb der bislang nicht vorgesehenen Endgeräte für die Lehrkräfte fallen unmittelbar rund 700.000 Euro jährlich an. Die entstehenden zusätzlich erforderlichen Aufwendungen für technische Betreuung und Personal sind hierbei noch nicht berücksichtigt. Somit werden insgesamt bis zu 48.000 mobile Endgeräte bereitgestellt und administriert plus der notwendige Support bereitgestellt. Bei einer Zahl von 140.000 Kölner Schülerinnen und Schülern könnten damit etwa 34 Prozent Leihgeräte zur Verfügung gestellt werden. Insbesondere Kinder und Jugendliche, die zuhause nicht auf entsprechende technische Ausstattung zurückgreifen können, sollen davon profitieren. Die Ausgabe liegt daher in schulischer Verantwortung. Schulen, die schon mit mobilen Endgeräten (iPads) ausgestattet sind, praktizieren dies bereits.

In enger Abstimmung mit dem Lieferanten der Geräte und dem Supportdienstleister der städtischen Schulen (NetCologne) werden auf der Installationsstraße des Lieferanten die Geräte direkt passend konfiguriert und im Anschluss an die Schulen übergeben. Auch wenn dies zu Mehrkosten führt, so können schneller größere Mengen an iPads bereit stehen. So können Schülerinnen und Schülern die Geräte leihweise auch zuhause, außerhalb der Schule, für den Unterricht und zum Lernen nutzen.

Die zu beantragenden Landesmittel sind nach Bewilligung bis zum 31. Dezember 2020 zu verwenden. Diese Frist stellt eine enorme Hürde dar, so Schuldezernent Robert Voigtsberger:

Die Beschaffung ist von der Verfügbarkeit auf dem Markt abhängig. Wir sind nicht die einzigen, die bestellen und das in der Größenordnung von zusätzlichen 38.000 Geräten. Deshalb werden wir eine Verlängerung der Förderfrist beim Land beantragen.

Aktuell sind 76 Prozent der Kölner Schulen vollflächig mit WLAN ausgestattet, 16 Prozent sind die Vorbereitungen beauftragt. Alleine in diesem Jahr konnten bisher trotz der aktuellen Pandemie 32 weitere Schuleinheiten mit WLAN ausgestattet werden. Die WLAN-Ausstattung der Schulen ist eine unabdingbare Voraussetzung, um die mobilen Endgeräte einsetzen zu können. Sämtliche Geräte müssen in einem ersten Schritt in das schulische Netz eingebunden werden, damit digitales Lernen möglich wird.

Die Kölner Gesamtschulen und die Gymnasien haben die Möglichkeit, die komplette Bürokommunikation "Microsoft 365" inklusive Teams als Videokonferenzanwendung zu nutzen, die Berufskollegs schon seit Jahren zur Verfügung steht. Ab sofort können auch Haupt- und Realschulen die Nutzung von "Microsoft 365" beantragen. Allen Schulformen wird voraussichtlich ab Mitte September 2020 eine datenschutzkonforme 1016Videokonferenz-Lösung angeboten, die die Verknüpfungsmöglichkeit mit weiteren IT-Angeboten wie etwa MOODLE ermöglicht. Damit verfügen alle Kölner Schulen über einen Zugang zu einer Videokonferenzlösung. Hinzu kommt die vom Land NRW Bereitstellung von LOGINEO, womit Daten ausgetauscht, Email-Accounts und zukünftig auch eine Videokonferenz-Anwendung genutzt werden können.

Die Ausweitung der digitalen Angebote für Schulen bringt auch einen erhöhten Bedarf des Schulsupports mit sich. Aktuell erarbeitet die Verwaltung eine Beschlussvorlage, um die Wartung und Administration schulischer Geräte in Zukunft sicherstellen zu können.

Vor der Ratssitzung am 10. September 2020 werden sich mehrere Ausschüsse mit der Vorlage zur Beschaffung der digitalen Ausstattung von Schulen befassen.

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit