Erweiterung der Förderschule und Neubau der Grundschule

Die geplanten Schulbauvorhaben für einen Erweiterungsbau für die Förderschule Auf dem Sandberg und den Neubau der Grundschule Siegburger Straße in Köln-Poll gehen an den Start. Vorbereitende Arbeiten erfolgen ab Mitte Juni, voraussichtlich schon Ende Juni 2020 können die Rohbauarbeiten beginnen. Beide Schulbauten sollen bis zum Schuljahr 2022/2023 von dem mit dem Vorhaben beauftragten Totalunternehmer fertiggestellt sein.  

Die städtische Förderschule Auf dem Sandberg 120 mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung erhält einen Erweiterungsbau mit direkter baulicher Anbindung an das bestehende Schulgebäude. Auch die Außenanlagen werden neu gestaltet. Der Zugang zum dreigeschossigen Erweiterungsneubau erfolgt sowohl über einen neugeschaffenen Nebeneingang im Innenhof als auch über eine direkte bauliche Verbindung zum Bestandshauptgebäude in den beiden Obergeschossen.  

Es werden einfache, klare und logische Einheiten geschaffen, um die räumliche Orientierung für Schülerinnen und Schüler mit Behinderung im Außen- und Innenbereich der Schule wesentlich zu verbessern. Das Foyer im Erdgeschoss ist über den großen Haupteingang vom neu gestalteten Innenhof her erreichbar. Aula, Fachräume und Nebenräume sind ebenfalls im Erdgeschoss untergebracht. Im ersten und zweiten Obergeschoss befinden sich neben Klassenräumen, Pflegebädern und Psychomotorikräumen auch die Verwaltung und das Lehrerzimmer.  

Der Neubau der Grundschule Siegburger Straße 445 wird an die neu gestalteten Außenanlagen des Schulensembles der Förderschule angrenzen. Das neue zweigeschossige Gebäude schafft zusätzliche Schulräume für die katholische Grundschule Am Altenberger Kreuz (Janusz-Korczak-Schule) und kann rund 200 Kinder aufnehmen.  

Im Erdgeschoss finden das Foyer mit Pädagogischem Zentrum, Aula und Medienzentrum sowie Musikraum und Mensa Platz. Weiterhin grenzen hier die Mehrzweckräume des Ganztagsbereiches und Kreativbereiches inklusive eines Clusterbereiches sowie einer Sporthalle an. Im Obergeschoss befinden sich im Zentrum die offene Galerie der Erschließungshalle, sowie der Verwaltungstrakt und der Lehreraufenthaltsbereich. Davon abgegrenzt befinden sich drei Unterrichts-Cluster mit jeweils zentralem Clusterforum und einer angrenzenden Außenterrasse. Cluster sind Raumgruppen, in denen Lernräume und Unterrichtsräume gemeinsam mit den zugehörigen Differenzierungsbereichen, Aufenthaltsbereichen und Erholungsbereichen eine Einheit bilden. Sie dienen als variabel nutzbare, zentrale Lernlandschaften.  

Beide Schulerweiterungen werden auf einem Grundstück realisiert. Förderschule und Grundschule teilen sich künftig einen Bereich des Schulhofes. Die Baumaßnahme erfolgt bei laufendem Schulbetrieb. Aufgrund des besonderen Nutzerkreises für Schülerinnen und Schüler mit geistiger Beeinträchtigung sowie dem eigens für sie sehr strukturierten Bring- und Holverkehr morgens und nachmittags wird die Baustellenanlieferung dem Tagesablauf der Schule angepasst.  

Das Projekt gehört zu einem Gesamtpaket von 22 Großbaumaßnahmen für Schulen, die in einem beschleunigten Verfahren unter der Leitung der städtischen Gebäudewirtschaft durch Generalunternehmer (GU) oder Totalunternehmer (TU) geplant und/oder baulich umgesetzt werden sollen.  

Der Rat hatte im April 2017 den Weg für dieses Sonderprogramm freigemacht. Im Juli 2019 wurde es von ursprünglich 15 auf 22 Bauvorhaben erweitert und den aktuellen Marktbedingungen angepasst. Der aktuelle Kostenorientierungswert für die Realisierung der 22 Bauvorhaben liegt bei mindestens 520 Millionen Euro. Mit den Projekten werden mehr als 7.000 Schulplätze neu geschaffen oder gesichert. Von den 22 Maßnahmen befinden sich elf bereits in der Bauausführung oder die Baubeginne stehen in den nächsten Wochen bevor. Ein Teilprojekt am Standort Alte Wallgasse konnte bereits Anfang 2020 in Betrieb gehen. Weitere GU-Maßnahmen befinden sich derzeit im Vergabeprozess und sollen noch in diesem Jahr beauftragt werden. Damit befinden sich die Vorhaben weitestgehend voll im Zeitplan.  

Hintergrund zu General und Totalunternehmer: Diese besondere Vergabeform bringt für die Stadt Köln einige Vorteile. Der öffentlichen Bauherrin Stadt Köln bleibt eine zeitlich sehr aufwändige sowie terminlich und auch hinsichtlich der Kosten riskante Vergabe nach Einzelgewerken erspart. Die Gebäudewirtschaft übernimmt die Leitung und das Controlling der Leistungen, sondiert den Markt, bereitet Ausschreibungen vor, regelt alles Vertragliche, definiert die Grundlagen und koordiniert fortlaufend ämterübergreifend bis zur Fertigstellung und darüber hinaus. Zur Unterstützung der Gebäudewirtschaft im Bereich Projektsteuerung und Projektleitung gibt es zwei externe Multiprojektmanager.  

Auch nach der Vergabe an einen Generalunternehmen oder Totalunternehmer ist und bleibt die Gebäudewirtschaft weiterhin Herrin des Verfahrens, Kontrollinstanz sowie Eigentümerin der Objekte. Bei Projekten mit einem Generalunternehmer übernimmt dieser, nach den sehr umfangreichen vorbereitenden Planungsarbeiten unter der Leitung der Gebäudewirtschaft, sämtliche Bauleistungen. Im Unterschied zu einem Generalunternehmer nehmen Totalunternehmer der Stadtverwaltung zu einem noch früheren Zeitpunkt darüber hinaus alle Planungsleistungen ab. Die Grundlagenermittlung, die Festlegung des Flächenbedarfs, die Ermittlung aller Standort relevanten Daten sowie die Klärung des Baurechts und Planungsrechts, müssen aber auch hier im Vorfeld durch die Verwaltung erfolgen.

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit