Entwürfe zur Neugestaltung der Gürzenichstraße und des Tunnels Johannisstraße
Mit Fördermitteln des Bundes für "Nationale Projekte des Städtebaus" will die Stadt Köln den Bereich rund um die Via Culturalis aufwerten und dem kulturhistorisch bedeutsamen Stadtraum ein neues, deutlich erkennbares und ansprechendes Profil geben. Mit der Neugestaltung des Kurt-Hackenberg-Platzes nach Entwürfen des Züricher Landschaftsarchitekten Günther Vogt haben die Arbeiten zur Konturbildung der Kulturmeile Anfang dieses Jahres bereits begonnen. Nun legt das Stadtplanungsamt den politischen Gremien Entwürfe zum Umbau zweier weiterer prägnanter Räume an der Via Culturalis, der Gürzenichstraße und dem Tunnel Johannisstraße, zur Beratung vor.
2016 konnten nach europaweiter Ausschreibung die Maßnahmen des Gestaltungsplans "Gesamtraum Via Culturalis" mit Neugestaltung der Gürzenichstraße sowie die Neugestaltung des Tunnels Johannisstraße vergeben werden. Folgende Planungsbüros wurden beauftragt:
- RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten, Bonn, für den Gestaltungsplan Gesamtraum Via Culturalis mit Neugestaltung der Gürzenichstraße
- Ute Piroeth Architektur, Köln, zusammen mit dem Künstler Wolfgang Rüppel für die Neugestaltung des Tunnels Johannisstraße
Gürzenichstraße
Der vom Büro RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten vorgeschlagene Ansatz für die Neugestaltung der Gürzenichstraße als wichtige Verbindung zwischen Heumarkt und Schildergasse zielt auf eine Vereinheitlichung der Straßenquerschnitte und eine Einbindung in ein übergeordnetes Gestaltungskonzept für den Kulturpfad Via Culturalis ab. Gebäude und Plätze werden in ein charakteristisches "Belagspassepartout" eingebunden, das auf dem bewährten Material Grauwacke beruht und somit auf der vorhandenen Materialität der Altstadt aufbaut.
Der Günter-Wand-Platz in der Mitte der Gürzenichstraße wird als Ruhezone im stark frequentierten Stadtraum betrachtet und auch zukünftig durch den vorhandenen Baumbestand geprägt sein. Die Freiraumgestaltung erhält insgesamt eine zurückhaltende und hochwertige Anmutung, so dass bestehende Stadträume in ihren Proportionen wahrgenommen werden und die historischen und kulturellen Bauten in den Vordergrund treten.
Tunnel Johannisstraße
Der Tunnel Johannisstraße stellt eine wesentliche Fußgängerverbindung zwischen der Nordseite des Kölner Hauptbahnhofs und der Altstadt entlang der neugestalteten östlichen Domseite dar und bildet die Klammer zwischen dem Kunibertsviertel mit der Umgebung des Weltkulturerbes Kölner Dom und der Altstadt. Derzeit befindet er sich in einem vernachlässigten Zustand. Mit einer attraktiven, den Anforderungen einer Bahnhofsumgebung gerechten Gestaltung soll er die Anmutung einer hellen und freundlichen Unterführung erhalten.
Der Entwurf des Büros Ute Piroeth Architektur in Zusammenarbeit mit dem Künstler Wolfgang Rüppel besticht durch ein klares und einfaches Grundkonzept und spielt dabei auf eine bescheidene Art mit künstlerischen Elementen. Der besondere Bodenbelag aus verschiedenfarbigen Platten und einer reflektierenden Deckenverkleidung sind hierbei das zentrale Entwurfsthema, durch welches der Tunnel eine gestalterische Aufwertung und Leichtigkeit erfährt. Er erhält eine neue räumliche Qualität, welche sowohl durch verschiedene Materialien als auch durch die Lichtplanung betont wird.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker:
Auf einer Strecke von nicht einmal 800 Metern lässt sich in der Kölner Innenstadt mehr als 2.000 Jahre Stadt-, Stadtbau- und Architekturgeschichte erleben. Die Via Culturalis ist einer unserer wichtigsten Stadträume, mit Unterstützung des Bundes lassen wir sie nach einem einheitlichen Konzept erkennbar und erlebbar werden. Das Stadtquartier erhält damit nun endlich ein Erscheinungsbild, das der Bedeutung des Ortes angemessen ist.
Via Culturalis
Zwischen dem Kölner Dom im Norden und der romanischen Kirche St. Maria im Kapitol im Süden öffnet sich ein Stadtquartier, das in seiner Bedeutung für Kölns Stadtgeschichte und in seiner Dichte an Kulturbausteinen einzigartig ist. Der Weg führt vorbei an international bekannten Kulturbauten und -denkmälern wie der Kölner Philharmonie, dem Museum Ludwig, dem Römisch-Germanischen Museum, dem gerade entstehenden Museum "MiQua" über der Archäologischen Zone und in Nachbarschaft des Historischen Rathauses sowie dem Wallraf-Richartz-Museum und dem Gürzenich. Geprägt wird das Quartier auch durch den öffentlichen Raum: die Via Culturalis. In den kommenden Jahren will die Stadt mit Hilfe der Fördergelder des Bundes folgende baulichen Maßnahmen zur Qualifizierung des öffentlichen Raums umsetzen: der Gestaltungsplan "Gesamtraum Via Culturalis" mit Neugestaltung der Gürzenichstraße, die Neugestaltung des Kurt-Hackenberg-Platz sowie des Tunnels Johannisstraße.
Nationale Projekte des Städtebaus
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit unterstützt zwei große Vorhaben der Stadt Köln als "Nationale Projekte des Städtebaus" mit einer Fördersumme von insgesamt rund zehn Millionen Euro. Die von der Stadt Köln beantragten und vom Bund gewährten Zuschüsse belaufen sich auf fünf Millionen Euro für das Projekt "Lebenswertes Chorweiler – ein Zentrum im Wandel" und 4,8 Millionen Euro für die Via Culturalis in der Innenstadt.