Rund 6.500 neue Schäden erfasst – Mitarbeiter und Firmen im Dauereinsatz
Der Winter geht an Kölns Straßen nicht spurlos vorüber: Häufige Wechsel zwischen Frost und Tauwetter machen den Straßen sehr zu schaffen. Derzeit ist ein erhöhtes Schlaglochaufkommen feststellbar, was auf die lange Frostperiode um den Jahreswechsel und einzelne Wintertage bis Anfang März zurückzuführen ist. Hierdurch haben die Straßen über das übliche Maß hinaus gelitten.
Um der städtischen Verkehrssicherungspflicht gerecht zu werden, ist das Amt für Straßen und Verkehrsentwicklung verstärkt im Einsatz, um gemeldete Schlaglöcher zu beseitigen. Im normalen Dienstalltag sind mit der Beseitigung der Schlaglöcher und sonstiger sogenannter Flächenschäden stadtweit 35 Mitarbeiter betraut. Die Meldungen über Straßenschäden kommen auf vielfältige Weise zum städtischen Bauhof: eigene Straßenkontrollen, Briefe von Bürgern oder Interessengruppen, Anrufe, E-Mails etc.
Der Bauhof hat in der Winterperiode seit 3. Dezember 2017 die nachfolgend aufgeführten Flächenschäden, also Schlaglöcher sowie Platten-, Pflaster- und Bordsteinschäden, erfasst und bereits zum Teil behoben:
Flächenschäden
| Dezember 2017 | Januar 2018 | Februar 2018 | März 2018 | Winter 2017-2018 | |
| neu | 1197 | 1899 | 1482 | 1870 | 6448 |
| behoben | 691 | 942 | 1038 | 1164 | 3835 |
im Vergleich zu 2016/ 2017
| Dezember 2016 | Januar 2017 | Februar 2017 | März 2017 | Winter 2016/ 2017 | |
| neu | 1310 | 1242 | 1089 | 1899 | 5540 |
| behoben | 766 | 542 | 598 | 786 | 2692 |
Um der Verkehrssicherungspflicht nachzukommen, beseitigt der Bauhof unmittelbare Unfallgefahren sofort beziehungsweise sichert die Stellen umgehend ab. Bei größeren Schäden kann ein im Wege der Sofortregulierung nur provisorisch behobener Schaden zu einer größeren Baumaßnahme werden, die dann von den einzelnen Straßenbauabteilungen links- und rechtsrheinisch weiter betreut wird.
Die Schlaglochbeseitigung im Winter 2017/2018 stand neben dem sonstigen Tagesgeschäft auch unter dem Einfluss parallel laufender Maßnahmen, die ebenso ein erhöhtes Maß an Einsätzen und Sonderdiensten der Mitarbeiter abverlangte. Hier sind insbesondere der Silvestereinsatz, die Hochwassereinsätze im Januar und Februar 2018, der Einsatz an den Karnevalstagen und der Winterdienst an mehr als zehn Tagen in den Monaten Dezember, Januar, Februar und März zu nennen. Seit Mitte Februar 2018 waren im Auftrag der Stadt zudem je Woche mehrere Fachfirmen in den links- und rechtsrheinischen Stadtteilen unterstützend zur Beseitigung von Straßenschäden im Einsatz.
Um darüber hinaus eine Vielzahl von Schlaglöchern auf einmal anzugehen, haben 30 Mitarbeiter des Bauhofes und weitere Mitarbeiter anderer Abteilungen freiwillig für Samstag, 24. März 2018, eine Sonderaktion initiiert. Stadtweit waren sie mit zehn Fahrzeugen gleichzeitig im Einsatz, um an einem Stück kurzfristig eine größere Anzahl von Schäden zu beseitigen. An dem Tag wurden 186 Schadensmeldungen bearbeitet. Da es sich teilweise um Sammelmeldungen für eine Örtlichkeit handelt, konnten so insgesamt rund 450 Schlaglöcher an einem Tag beseitig werden. Durchschnittlich werden pro Jahr etwa 10.000 Schäden (neben Schlaglöchern auch Platten-, Pflaster-, Bordsteinschäden) behoben, also durchschnittlich etwa 45 pro Arbeitstag.
Zum Hintergrund:
Was ist ein Schlagloch? Asphaltausbrüche (umgangssprachlich als Schlagloch bezeichnet) sind Folgeschäden von Frostaufbrüchen (blasenartige Aufwölbungen oder Spalten) in Straßen sowie auf Geh- und Radwegen. Im Laufe von einigen Tagen oder Wochen können sich die Schäden durch häufige Wechsel von Frost- und Tauperioden verbreitern und vertiefen, unter Umständen bis zu einer Flächengröße von einem Meter und einer Tiefe um die 20 Zentimeter.
Wie entsteht ein Schlagloch? Allgemein bilden sich Schlaglöcher, indem die Struktur des Asphaltes zerstört wird, sich Risse bilden und schließlich Bestandteile des Asphaltes ausbrechen. Dabei brechen in der Regel zunächst kleinere Bestandteile aus. Durch weitere Belastungen können je nach struktureller Schädigung auch größere Stücke aus- oder am Rand abbrechen. Ursache für die Zerstörung der Struktur und die Rissbildung können eine unzureichende Tragfähigkeit der Asphaltbefestigung sein oder eine mangel- oder schadhafte Beschaffenheit der Asphaltbefestigung (zum Beispiel durch eine unzureichende Verdichtung des Untergrunds). Dadurch kann Wasser und Luft eindringen. Bei einer Alterung des Asphalts können zudem Risse durch Versprödung des Materials und mangelnde Flexibilität entstehen.
Vermehrt kommen Schlaglöcher im Winter vor, denn ist einmal Wasser in die Asphaltschicht eingedrungen und verbleibt dort, dehnt es sich bei Frost aus und führt nach Abtauen zu Hohlräumen und durch Belastung von oben zu weiteren Rissen.