Jury wählte Künstler für die Fortsetzung der Ausstellungsreihe aus

Im Januar 2019 wird die vom Kulturamt der Stadt Köln mitinitiierte und 2018 erstmals realisierte Ausstellungsreihe "Update Cologne" fortgesetzt. Sie widmet sich insbesondere Kölner Künstlerinnen und Künstler der älteren Generation ab 50 Jahren, deren Arbeiten in den vergangenen Jahren – mangels großer Ausstellungsräume – hier vor Ort selten gezeigt wurden, die aber schon über einen langen Zeitraum kontinuierlich in Köln tätig sind. Die achtköpfige Jury wählte aus 44 Einreichungen von Künstlerinnen und Künstlern zwischen 50 und 90 Jahren die beiden Künstler Heiner Blumenthal und Matthias Surges aus. Vom 13. Januar bis 24. Februar 2019 werden ihre Arbeiten in den Kunsträumen der Michael Horbach Stiftung, die erneut als Partner gewonnen werden konnte, in der Wormser Straße 23 (Hinterhof), Köln-Neustadt/Süd, gezeigt. Für die ausgewählten Künstler wird es ein Honorar und einen Produktionskostenzuschuss geben. Die Ausstellung "Update Cologne #02" wird in einer kleinen Broschüre dokumentiert.

Das Projekt "Update Cologne" soll die Wahrnehmung von älteren Künstlerinnen und Künstlern in der Öffentlichkeit stärken und dem Publikum Gelegenheit geben, weniger bekannte oder unterrepräsentierte Positionen neu zu entdecken.

Bei der Auswahl der Künstlerinnen und Künstler beurteilte die Jury die Qualität der eingereichten jüngeren Arbeiten und des Gesamtœuvres und legte Wert darauf, dass die Künstler seit mindestens zehn Jahren in Köln ansässig, lokal verankert sowie kontinuierlich und anhaltend künstlerisch tätig sind. Wichtig war der Jury auch, dass es sich – im Sinne des Titels der Ausstellungsreihe – tatsächlich um ein "Update" handelt, das heißt, dass die vorgestellten Arbeiten nicht schon jüngst in Köln präsentiert wurden. Unter Betrachtung dieser Kriterien fiel die Wahl schließlich auf zwei Männer.  

Beide aktuell ausgewählten Künstler sind in erster Linie als Maler tätig.

Heiner Blumenthal, geboren 1956 in Idar-Oberstein, hat von 1978 bis 1981 an der Hochschule der Künste in Berlin bei Fred Thieler und Walter Stöhrer studiert, im Anschluss von 1981 bis 1987 an der Hochschule für bildende Künste Hamburg bei F.E.Walther und Stanley Brouwn. Blumenthal hat mehrere Preise im In- und Ausland erhalten, so zum Beispiel den Kunstfond Bonn Förderpreis, den Villa Romana Preis, Florenz, und den Preis der Pollock-Krasner Foundation, New York. Dieser überregionalen Wahrnehmung steht eine eher zurückhaltende Rezeption in seiner Wahlheimat Köln gegenüber. Blumenthals Gemälde haben durchweg sehr große Formate und sind von einem fast architektonisch anmutenden Formenrepertoire aus Linien und Flächen bestimmt. Neben seinen Gemälden aus Pigment, Alkydharz und Dammarharz auf Baumwolle entstehen kleinformatige Tuschezeichnungen, Radierungen und Fotografien. Die überwiegend schwarzen Malereien werden sparsam mit Rot, Blau oder Grün akzentuiert. Blumenthals Kompositionen erscheinen immer offen und latent ergänzbar, in der Schwebe zwischen einer Gleichzeitigkeit von Anwesendem und Abwesendem.

Matthias Surges, geboren 1959 in Kirchweiler/Eifel, hat von 1984 bis 1992 an der FH für Kunst & Design in Köln Freie Kunst bei Prof. Stefan Wewerka und Jörg Immendorff studiert. Der Künstler hat das Stipendium der Stadt Bonn erhalten und war im Jahr 2000 an der Großen Kunstausstellung NRW im Kunstpalast Düsseldorf beteiligt. Mit seinen aktuellen Werken aus in Glaskästen konservierten Erdproben und farblich genau abgestimmten monochromen Bildern auf Aluminiumplatten verwandelt Surges die traditionsreiche Gattung der Landschaftsmalerei in konzeptuell angelegte, minimalistisch anmutende Bild-Objekte an der Grenze zwischen Malerei und Skulptur. Die Erdstücke entnimmt er Erdprofilen, die er bei archäologischen Grabungen angelegt hat oder er bringt sie von Reisen mit. Mittels GPS beziehungsweise tachymetrischen Messungen bestimmt der Künstler die genaue, ursprüngliche Lage der entnommenen Erde. Die monochrome Farbgebung der Alutafeln, die er in einer Hängung zusammen mit den Erdproben präsentiert, entspricht einem normierten Farbsystem, das Archäologen und Geologen zur farblichen Bestimmung der unterschiedlichen Erdschichten dient. Seine Landschaftsbilder zeigen Orte, die keiner pittoresken Ästhetik entsprechen und verweisen auf einen wissenschaftlichen Umgang mit Natur. Dabei stellt sich die Frage, was Landschaft in der heutigen Zeit bedeutet, in der sie als kulturelle Konstruktion erlebt und vorrangig als ökologische und ökonomische Ressource behandelt wird.

Seit 2018 fungiert das Kulturwerk des BBK Köln e. V. als Träger der Reihe und informiert auf der Website www.update-cologne.de regelmäßig über den Fortgang des Projektes. "Update Cologne #02" wird durch das Kulturamt der Stadt Köln gefördert und durch den PS-Zweckertrag der Sparkasse KölnBonn unterstützt.

Der Jury gehörten Astrid Bardenheuer (Leiterin artothek), Gérard Goodrow (Kunsthistoriker, Autor und freier Kurator), Fabian Hochscheid (Künstler und Vorsitzender des Kulturwerks des Bundesverbandes Bildender Künstler Köln e. V.), Michael Horbach (Michael Horbach Stiftung), Rita Kersting (Co-Direktorin Museum Ludwig), Nadine Müseler (Referentin für Bildende Kunst, Literatur und Neue Medien im Kulturamt der Stadt Köln), Dietmar Schneider (Herausgeber Kölner Skizzen) sowie Birgit Laskowski (Kunstvermittlerin und freie Kuratorin) an.

Website von Update Cologne# mit Bildmaterial Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit