Aus problematischem Durchgang soll qualitätsvoller öffentlicher Raum werden
Die Neugestaltung des Tunnels Johannisstraße ist stadtgestalterisch ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Sicherheit und Qualität des öffentlichen Raums im Herzen der Kölner Innenstadt. Im Rahmen eines europaweiten Vergabeverfahrens wurde das Entwurfskonzept des Kölner Architekturbüros Piroeth im Sommer 2016 als das am besten geeignete und umsetzbare Konzept ausgewählt. Bei der Planung hat die Stadt von Beginn an die Abstimmung mit der DB als Eigentümerin des Bauwerks gesucht, die auch im Auswahlgremium an der Entscheidung für die Beauftragung des Büros Piroeth beteiligt war. Das Büro wurde Anfang 2017 mit der Ausarbeitung der Planung zur Neugestaltung des Tunnels Johannisstraße beauftragt.
Die Aufgabenstellung sah von Beginn an die Erarbeitung zweier Varianten vor: sowohl eine Lösung, die eine integrierte Anlieferungszone des Logistikverkehrs von DB beinhaltet, als auch eine autoverkehrsfreie Variante. Anliegen der Stadt ist es, an diesem hochfrequentierten und prominenten Ort eine sichere und angenehm zu durchquerende Verbindungsachse zwischen dem Kunibertsviertel und der Altstadt zu schaffen.
Dem von Lieferverkehr befreiten Durchgang wird seitens der Stadt als deutlichen Qualitätssprung der Vorzug gegeben. Dem gegenüber stehen die Interessen von DB: Das Bahnhofsmanagement hat gegenüber der Stadt erklärt, auf den Tunnel als Anlieferzone für den Hauptbahnhof nicht verzichten zu können. Die logistischen Anforderungen der DB sind jedoch integrierbar, bedürfen aus Gründen des Brandschutzes allerdings der Erweiterung der vorhandenen Sprinkleranlage. Um die Attraktivierung der Durchquerung des Tunnel zu erhöhen, wird derzeit mit DB verhandelt, auf welche Zeitfenster die Belieferung der Flächen begrenzt sein können, vergleichbar den Lieferzeiten in einer Fußgängerzone.
Die Planung hat in der architektonischen Gestaltung, Materialität, Farbgebung jeweils beide Lösungsansätze mitgedacht. Insofern wird der Charakter des Entwurfs für die Neugestaltung des Tunnels bei gleichzeitiger Nutzung durch den Lieferverkehr der Bahn in gestalterischer Hinsicht erhalten bleiben. Die derzeit vorgelegte Planung wird daher auch weiter verfolgt.
Mit dem Planungsbeschluss ist nun der Weg offen für die Ausarbeitung der Entwurfsplanung. Das Planungskonzept vom Büro Piroeth Architektur wird präzisiert und detailliert zu einer Ausführungsplanung mit den entsprechenden Anforderungen der Kosten- und Zeitplanung erarbeitet.