Sucht- und Drogenbeauftragter der Bundesregierung besucht Drogenkonsumraum im Gesundheitsamt

Am Freitag, 21. Juli 2023, wird zum 25. Mal bundesweit der "Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher*innen" begangen. Aus diesem Anlass besuchte der Sucht- und Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert, im Rahmen seines Köln-Besuches den Drogenkonsumraum und die Substitutionsambulanz des Gesundheitsamtes, um sich einen Eindruck von der Arbeit vor Ort zu verschaffen:

Das Kölner Suchthilfeangebot zeigt, wie niedrigschwellige und schnelle Hilfen direkt bei Menschen mit problematischem Drogenkonsum – auch und insbesondere im öffentlichen Raum – ankommen können. Das ist Suchthilfe, wie ich sie mir wünsche: Sie entstigmatisiert und verbessert zugleich die Konsumbedingungen für die Betroffenen. Deshalb müssen wir ­– wie am Freitag in Köln – offen und ehrlich über Drogenkonsum, über wirksame Prävention und bessere Suchthilfe sprechen,

sagt Burkhard Blienert.

Johannes Nießen, Leiter des Kölner Gesundheitsamtes, sagt über das städtische Suchthilfeangebot:

Der Drogenkonsumraum am Neumarkt hat in seiner etwas mehr als einjährigen Geschichte bereits einen Beitrag geleistet, täglich eine große Zahl von Süchtigen von der Straße zu holen und ihnen einen hygienischen und sicheren Schutzraum zu bieten, von dem aus weiterführende Hilfe angeboten wird. Die Substitutionsambulanz hat seit ihrem Start 1989 einer noch viel größeren Zahl von Menschen die Rückkehr in ein normales und geregeltes Leben ermöglicht.

Der Gedenktag findet am 21. Juli statt, weil an diesem Tag im Jahr 1994 ein junger Drogenkonsument namens Ingo Marten verstarb. Seiner Mutter Karin gelang es mit großem persönlichen Einsatz und mit Unterstützung der Stadt Gladbeck, die damals erste Gedenkstätte für verstorbene Drogenabhängige in Deutschland einzurichten. Seitdem wird dort jedes Jahr am Todestag aller Menschen gedacht, die durch den Konsum illegaler Drogen gestorben sind. Mittlerweile nehmen mehr als 90 Städte daran teil. Die Zahl der bundesweiten Drogentoten erreichte 2021 mit 1.826 Menschen den höchsten Stand seit 20 Jahren. In Köln waren es 2021 laut Polizeistatistik insgesamt 73 Drogentote, im vergangenen Jahr 69.

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit