Rat beschließt Restitution des Kunstwerks an die Erben
Die Stadt Köln gibt das Aquarell "Kauernder weiblicher Akt" von Egon Schiele aus dem Museum Ludwig an die Nachfahren von Dr. Heinrich Rieger, Wien, zurück. Das hat der Rat in seiner Sitzung am Dienstag, 23. März 2021, beschlossen. Die Stadt folgt damit der Empfehlung der Beratenden Kommission vom 8. Februar 2021.
Das Aquarell befand sich ursprünglich im Eigentum des Zahnarztes Heinrich Rieger. Dieser hatte eine bedeutende Sammlung der Wiener Moderne aufgebaut, darunter 130 bis 150 Zeichnungen von Egon Schiele. Nach dem "Anschluss" Österreichs 1938 wurde Heinrich Rieger von den Nationalsozialisten verfolgt, 1942 nach Theresienstadt deportiert und ermordet.
Im Jahr 1966 erwarb der Verein der "Freunde des Wallraf-Richartz-Museums" das Aquarell von Walter Geyerhahn, Rio de Janeiro, unter Vermittlung der Züricher Kunsthandlung Feilchenfeldt.
Trotz umfangreicher Forschung konnte nicht abschließend ermittelt werden, zu welchem Zeitpunkt und unter welchen Umständen der Sammler Heinrich Rieger das Werk verloren oder abgegeben hat. Wegen der unklaren Quellenlage haben sich die Stadt Köln und die Erben von Heinrich Rieger darauf verständigt, die Beratende Kommission anzurufen, welche die Rückgabe empfohlen hat.
Aufgrund des Beschlusses des Rates der Stadt Köln vom 23. März 2021 der Empfehlung zu folgen, wird das Werk nunmehr an die Erben nach Heinrich Rieger restituiert