Bürgermeister Andreas Wolter besucht indigene Völker
Kölns Bürgermeister Andreas Wolter befindet sich derzeit auf einer Delegationsreise in Südamerika. Zusammen mit dem Europäischen Geschäftsführer des Klima-Bündnisses, Thomas Brose, besucht er - auch in seiner Eigenschaft als Klimabotschafter des Bündnisses bei der letzten UN-Klimakonferenz - in Ecuador und Peru verschiedene Organisationen und Gemeinden indigener Völker im Regenwald. Die Delegation führte bisher unter anderem Gespräche in Quito, in der peruanischen Hauptstadt Lima, in den Gemeinden Pucallpa und Yarinacocha im Amazonasbecken sowie in der Hauptstadt der Region Ucayali.
Der Besuch gilt den indigenen Völkern im Regenwald, die mit ihrer Lebensweise zum weltweiten Klimaschutz beitragen. Deren Lebensräume in den Regenwaldgebieten sind akut bedroht durch die sich rasant ausdehnenden Monokulturen der Palmölplantagen und durch die Erdölförderung.
Bürgermeister Andreas Wolter:
Ich bin den indigenen Organisationen sehr dankbar, dass sie auf ihre aktuelle Lage aufmerksam machen. Den Bewohnern ist, im Gegensatz zu uns, der Zusammenhang zwischen der ihre Existenz bedrohenden Vernichtung des Regenwaldes, dem Klimawandel und der westlichen Lebensweise als Ursache sehr bewusst. Sie wollen weltweit auf die Zusammenhänge aufmerksam machen und versuchen als direkt Betroffene, die Entwicklung nicht länger stillschweigend hinzunehmen. Es ist sehr lehrreich zu sehen, wie sie versuchen, ihre traditionelle, nachhaltige Lebensweise mit der Moderne in Einklang zu bringen.
Vom Klima-Bündnis wurde er gebeten, im Rahmen eines EU-Projektes einen Bericht anzufertigen. Die aus der Reise gewonnenen Erkenntnisse will Bürgermeister Wolter auch in seine Arbeit zum Klimaschutz in Köln einfließen lassen.
Die Zerstörung des Regenwaldes geht seit einigen Jahren besonders auch auf die gestiegene Nachfrage nach Palmöl zurück.
Palmöle und ihre Derivate werden für Kosmetik und Lebensmittel als billiger Grundstoff eingesetzt,
so Wolter.
Aber besonders die neuen Grenzwerte für Dieselmotoren führen zu einem Boom neuer Palmölplantagen für Dieselzusatzstoffe. Palmöl ist das meist angebaute Pflanzenöl der Welt, der Bedarf steigt seit Jahren rapide an.
Anlässlich der nächsten Welt-Klimakonferenz im November 2017 in Bonn werden Delegationen der Regenwaldvölker Köln besuchen, um ihre Botschaft zum Klimaschutz öffentlich zu machen.