Oberbürgermeisterin Reker gibt Startschuss für die Sanierung und Neugestaltung

Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat heute, Montag, 26. Juni 2017, den Startschuss für die Sanierung des international renommierten Römisch-Germanischen-Museums am Dom gegeben. Sie unterzeichnete die Verwaltungsvorlage, die dem Rat empfiehlt, den über 40 Jahre alten Museumsbau grundlegend zu sanieren und mit einer Neugestaltung auch museumstechnisch und architektonisch wieder in die erste Liga der Museumsbauten zu führen.

Das Römisch-Germanische Museum gehört zu den großen Wahrzeichen der Stadt. Der Baukörper ist in die Jahre gekommen. Es besteht dringender Handlungsbedarf, und der ist auch unabhängig von den Planungen im Zusammenhang mit der geplanten "Neue Mitte"

so Oberbürgermeisterin Henriette Reker.

Das Römisch-Germanische Museum gehört seit seiner Eröffnung am 4. März 1974 zu den bestbesuchten Museen der Stadt Köln und den bekanntesten archäologischen Museen in Deutschland. Bis heute haben mehr als 20 Millionen Besucher die reichhaltigen Sammlungen aus 100.000 Jahren Menschheitsgeschichte und 2.000 Jahren Stadtgeschichte bewundert. Das Dionysosmosaik, das Grabmal des Lucius Poblicius, die Sammlung antiker Gläser oder der Goldschmuck der Völkerwanderungszeit besitzen Weltruf. Auf dem Mosaik fand auch eine der bedeutendsten internationalen Konferenzen statt, die Köln in der Neuzeit beherbergte. Der G8-Gipfel der Großmächte der Welt 1999 verlegte einen Teil seiner Konferenz in diesen Raum.

Doch auch die betont sachliche Architektur des Hauses, die sich markant von der gotischen Kathedrale abhebt, hat Museumsgeschichte geschrieben. Das bahnbrechende museale Konzept, das gerne als „Schaufenster in die Römerzeit“ bezeichnet wird, steht bis heute zahlreichen Museen im In- und Ausland Pate. Folgerichtig wurde der Bau mit seiner Innengestaltung Ende 2016 in die Liste der Baudenkmäler der Stadt Köln eingetragen.

Den Startpunkt für die Sanierung dieses bedeutenden Museums muss jetzt erfolgen. Die Weichen dazu hat die Verwaltung in den vergangenen Monaten erfolgreich stellen können. Es ist ein bedeutendes Projekt für Köln und alle Beteiligten sind sich ihrer Verantwortung für ein gutes Gelingen des Vorhabens bewusst

erläuterte Kulturdezernentin Susanne Laugwitz-Aulbach.

Der große Besucherzuspruch hat im wahrsten Sinne des Wortes seine Spuren hinterlassen und macht eine zeitnahe Sanierung unumgänglich. Ein geregelter Betrieb ist derzeit nur unter größten Anstrengungen aufrechtzuerhalten. Die gesamten technischen Anlagen des Museums und des zugehörigen Studiengebäudes müssen erneuert bzw. den gesetzlichen Normen und Anforderungen an einen modernen Museumsbetrieb angepasst werden. Am 31. Dezember 2017 muss das Gebäude für die Dauer der Sanierung geschlossen werden. Für die Sanierung und Neugestaltung ist ein Zeitraum von rund sechs Jahren vorgesehen. Für das Projekt sind Brutto-Kosten von 34,5 Millionen Euro, inclusive Risikokosten insgesamt 41,7 Millionen Euro,  kalkuliert und haushaltstechnisch eingeplant. Über die konkrete Kostendimension müsste der Rat in einem gesonderten Baubeschluss noch entscheiden. Zur Zeit ist eine Interimsunterbringung des Museums während der Sanierungszeit im Gespräch.

Obwohl an dem seit Jahrzehnten bewährten Ausstellungskonzept des Hauses auch in Zukunft festgehalten wird, soll die museale Präsentation künftig ein neues Gesicht erhalten. Hierzu zählen die Erweiterung des Erdgeschosses durch die Schließung des Durchgangs auf der Domplatte und der Ausbau des Untergeschosses im Bereich der bestehenden Depoträume. Nur so ist es möglich, zahlreiche spektakuläre Neufunde aus den Ausgrabungen im Stadtgebiet in die Ausstellung zu integrieren. Sie sind Spiegelbild der reichen Kölner Stadtgeschichte.

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit