"Multiprojektmanagement" für sieben Schulbauprojekte - Stadt prüft Rechtsmittel

Zur Beschleunigung notwendiger Schulneubauten und -sanierungen hat die Stadt Köln im vergangenen Jahr ein Vergabepaket entwickelt, wonach neben Baumaßnahmen, die von sogenannten "Totalunternehmern" errichtet werden sollen, insgesamt sieben Schulbauprojekte an fünf Standorten durch Generalunternehmer gebaut werden sollen. Zu den Schulbauvorhaben mit Generalunternehmern sollte über ein "Multiprojektmanagement" die notwendige Planungs- und Steuerungsleistung über ein externes Büro hergestellt werden. Diese Leistung wurde im vergangenen Jahr europaweit ausgeschrieben. Mit diesem Generalunternehmer-Verfahren sollen Schulbauten im mit einem Schätzwert zwischen 170 bis 200 Millionen Euro schneller realisiert werden.

Ende vergangenen Jahres konnte diese Ausschreibung abgeschlossen werden. Die Auftragsvergabe an das siegreiche Unternehmen wurde von einem unterlegenen Unternehmen mit einem Nachprüfungsantrag bei der Vergabekammer Rheinland angehalten. Die Vergabekammer hat nunmehr der Stadt Köln mitgeteilt, dass sie der Auffassung sei, dass die Stadt Köln eine neue Wertung der Zuschlagskriterien vorzunehmen habe. Die Entscheidung der Vergabekammer ist noch nicht rechtskräftig.

Die Stadt Köln hat bei der Entscheidung über die Angebotsbewertung für den Projektmanager der genannten Schulbauprojekte eine Bewertungsmatrix zugrunde gelegt, die insgesamt sieben Punkte enthielt, unter anderem den Preis, aber auch Faktoren wie "Organisation" und Qualität der angebotenen Leistung hinsichtlich der Herangehensweise an die Generalunternehmervergaben, Abwicklungskonzepte, Nutzung von Synergien und Qualitätssicherung während der Planung und Bauausführung und das mit der Ausführung betraute Personal.

Der Preis wurde in der Bewertungsmatrix nur mit 30 Prozent berücksichtigt. Vielmehr wurde die Wirtschaftlichkeit und Güte der angebotenen Leistung bewertet.

Unter dem Bewertungspunkt "Organisation" ist nach Auffassung der Stadt Köln auch die persönliche Verfügbarkeit und Managementkapazität des Projektmanagers für diese anspruchsvolle Aufgabe und sein organisatorischer/personeller Support im Unternehmen zu bewerten. Gerade dieser Bewertungspunkt ist für Projekte dieser Größenordnung unabdingbar. Der Ausschreibungstext war nach eingehender externer juristischer Beratung veröffentlicht worden.

Anhand dieser Bewertungsmatrix kam ein interdisziplinäres und verwaltungsübergreifendes Vergabegremium einmütig zu einer Bewertung und der Reihenfolge der eingegangenen Angebote, bzw. persönlichen Präsentationen. Danach wurde der Bewerber mit der höchsten Punktzahl aus der gesamten Bewertungsmatrix ermittelt. Das ist nach den Ausschreibungskriterien nicht der Bewerber mit dem niedrigsten Angebotspreis sein, da qualitative Aspekte als entscheidende Bewertungskriterien zur erfolgreichen Umsetzung der Projekte nach Auffassung der Stadt Köln in diesem Fall überwiegen.

Die Stadt Köln wird die Entscheidung der Vergabekammer Rheinland innerhalb der gesetzten Einspruchsfrist rechtlich prüfen lassen. Ob und in welchem Umfang eine Zeitverzögerung durch diese Entscheidung der Vergabekammer für die anstehenden Schulbauprojekte eintritt, kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht mit der gebotenen Sicherheit beantwortet werden. Die verwaltungsinterne Weiterplanung dieser Projekte wird fortgesetzt.

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit