Schäden an der Trägerkonstruktion der Bronzewand werden behutsam saniert
Bei den Erdaushubarbeiten für das MiQua (LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln) sind Mängel an der in den 1970er Jahren erstellten Unterfangung (statische Unterstützung) unter dem Hansasaal des Historischen Rathauses entdeckt worden. Diese müssen nun saniert werden, ein entsprechendes Konzept dafür ist bereits erarbeitet worden. Bei den Erdarbeiten wurden auch am Fuß der stählernen Tragkonstruktion für die Bronzewand des Rathauses Schäden festgestellt, die nun behutsam behoben werden müssen. Die Sanierungsarbeiten sollen in die Gesamtabwicklung der Baustelle integriert werden. Sie sollen den Zeitplan für den Bau des MiQua nicht beeinträchtigen.
Der neue Gebäudeteil des Rathauses war in den 1970er Jahren an den bestehenden Hansasaal angebaut worden. Dazu musste damals eine Ecke des Hansasaals mit einer so genannten Unterfangung statisch stabilisiert werden. Bei den Ausgrabungen für das MiQua wurde festgestellt, dass diese Unterfangung Mängel aufweist und bereits in den 1970er Jahren nicht fachgerecht ausgeführt worden war. In der Folge entstanden Setzungen, die sich inzwischen auch durch Rissbildungen in der Ecke des Hansasaals und im Eingangsbereich des Rathauses bemerkbar gemacht haben.
Die Stadt Köln hat umgehend die Sanierung des Bereichs eingeleitet. Im Zuge der Arbeiten wird die Unterfangung aus den 1970er Jahren ganz freigelegt und der Unterfangungskörper mittels Stahlträgern zentriert und stabilisiert. Dadurch werden weitere Setzungen und damit neue Rissbildungen dauerhaft verhindert. Mit einer Niederdruckzementinjektion wird der Unterfangungskörper außerdem für die aus dem Neubau des MiQua geplant resultierenden statischen Anforderungen ertüchtigt.
Die Aufwendungen für die Sanierungsmaßnahmen können zunächst durch das Budget für den laufenden Unterhalt des Rathauses gedeckt werden. Auf den Rathaus-Betrieb haben die Arbeiten keinen Einfluss.
Bei den Erdarbeiten für das MiQua sind außerdem Korrosionsschäden an der stählernen Tragkonstruktion für die Bronzewand des Rathauses festgestellt worden. Die Bronzewand wurde von 1966 bis 1970 durch den Künstler Ernst Wille erstellt. Sie ist in mehrere Elemente unterteilt, die auf ein Gerüst aus Stahlstützen und Stahlträgern als statische Unterkonstruktion und eigentliches Tragwerk aufgebracht sind. Der Fuß der Stahlstützen war im ursprünglichen Zustand sichtbar gegründet, wurde jedoch beim Anbau des neuen Rathausteiles in den 1970er Jahren und der damit einhergehenden Geländenivellierung des Rathausplatzes mit Erdreich überdeckt.
Bei den Erdaushubarbeiten im Mai 2017 für den Neubau des MiQua wurde der Stützfuß erstmalig wieder freigelegt. Dabei wurden Schäden an den Stahlstützen vorgefunden. Sie sind teilweise erheblich korrodiert.
Um die Tragsicherheit zu gewährleisten, hat die Gebäudewirtschaft das stählerne Tragwerk als Sofortmaßnahme mit einer Holzkonstruktion unterstützt und gesichert. In der Zwischenzeit wurde ein statisches Sanierungskonzept für die Tragkonstruktion der Bronzewand erstellt und eine Sanierungsvollmacht der Erben des Künstlers eingeholt. Das Sanierungskonzept wird derzeit durch einen Prüfstatiker überprüft. Mit der Umsetzung kann voraussichtlich noch im August begonnen werden. Die Sanierungsarbeiten können in die Gesamtabwicklung der Baustelle integriert werden. Der Zeitplan für das MiQua wird durch die Sanierung der Tragkonstruktion der Bronzewand nicht beeinträchtigt.