Rat fasst drei Beschlüsse – Besucherstrukturanalyse, Etaterhöhung, StadtBib

Im Rahmen der Umsetzung von Maßnahmen aus der Kulturentwicklungsplanung hat der Rat der Stadt Köln in seiner Sitzung am Donnerstag, 24.Juni 2021, folgende Entscheidungen getroffen.  

Besucherstrukturanalyse für den Museumsstandort

Für die wirkungsvolle Intensivierung von Marketingmaßnahmen für den Museumsstandort Köln im Rahmen der Kulturentwicklungsplanung ist eine verbesserte Kenntnis der Publikumsstruktur unabdingbar. Sie ermöglicht eine nachhaltige Bewirtschaftung der Mittel, die zielgerichtete Ansprache von bestehenden und neuen Nutzer*innengruppen und eine Verbesserung der Kommunikation mit dem Publikum. Grundlage dafür ist eine aktuelle Gesamtanalyse für den Museumsbereich, die Besucher und Nichtbesucher sowie differenzierte Angebote umfasst und die Hinweise auf die demographische Struktur des Publikums und die soziographischen Bedingungen eines Besuches erbringt. Für diese wichtige Basiskomponente für Marketingmaßnahmen, die auch eine kontinuierliche Angebotsverbesserung impliziert, beschließt der Rat zusätzliche Aufwendungen in Höhe von 77.350 Euro.  

Anpassung des Medienetats der Kunst- und Museumsbibliothek für 2021

Die Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln (KMB) ist eine der größten ihrer Art weltweit. Mit mehr als 500.000 Bänden, zahlreichen digitalen Medien, plus dokumentarischen Materialien (wie Einladungskarten, Zeitungsausschnitte, Plakate etc.) zu mehr als 100.000 Künstler*innen, Künstlerbüchern und mehr als 7.000 Zeitschriftentiteln zur Kunst ermöglicht sie die Orientierung über bildende Kunst vom Mittelalter bis zur Gegenwart. In ihren Sammelschwerpunkten "Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts" und "Bildgeschichte der Fotografie" gehört sie zu den weltweit größten öffentlichen Kunst- und Museumsbibliotheken. Die Einzigartigkeit des Bestandes in Deutschland – gerade in diesen Sammelschwerpunkten – wurde vor einigen Jahren von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, bestätigt.  

Die KMB erhält aus den Mitteln der Kulturentwicklungsplanung 50.000 Euro. Mit diesen Mitteln sollen grundlegend wichtige, aktuelle Werkverzeichnisse und Fachbücher erworben werden, wie auch bestehende Lücken im Bestand gefüllt werden, wofür sonst nicht die Mittel zur Verfügung stehen. Da die KMB eine öffentliche Bibliothek ist, stehen alle ihre Bestände in den Lesesälen der KMB (im Museum Ludwig und im Museum für Angewandte Kunst) den Museen, Ausstellungshäusern, Galerien, der Freien Szene und allen an Bildender Kunst Interessierten in Köln zur Verfügung, zur Vorbereitung von Ausstellungen, Veranstaltungen, weiteren Publikationen oder auch nur, um sich im Bereich der Bildenden Kunst zu informieren.  

Stadtbibliothek

Im Rahmen der Kulturentwicklungsplanung wurde unter anderem beschlossen, die Stadtteilbibliotheken und hier besonders Nippes als Ankerpunkte der Kulturvermittlung zu stärken. Die Stadtteilbibliothek Nippes war Teil eines Strategie-Entwicklungsprozesses des Landes NRW 2020, mit dem Ziel, sie sukzessive an die Anforderungen einer sich wandelnden Stadtgesellschaft anzupassen. Basierend auf einem gestalterischen Gesamtkonzept werden die in der Strategie- und in der Kulturentwicklungsplanung gewonnenen Erkenntnisse räumlich und auch inhaltlich umgesetzt. Vorbild sind die bereits abgeschlossenen Umgestaltungen der Stadtteilbibliothek in Rodenkirchen (auch im Kontext der KEP) und Kalk. In Nippes sollen räumliche Highlights besonders für Kinder, Jugendliche und junge Familien geschaffen und die Stadtteilbibliothek so zu einem "Dritten Ort" mit hoher Aufenthaltsqualität und niederschwelligen digitalen Bildungsangeboten für die Menschen im Veedel entwickelt werden. Die kreative Gestaltung des Eingangsbereiches außen und innen erfolgt in Zusammenarbeit mit einer im Veedel beheimateten Illustratorin und soll unverwechselbare quartierstypische Akzente setzen.   

Förderung: 25.000 Euro für kleinere Umbaumaßnahmen und Ausstattung sowie digitale Angebote vor Ort.    

Kulturdezernentin Susanne Laugwitz-Aulbach:

Die KEP wird ein Erfolg, wenn weiterhin alle an einem Strang ziehen, die Umsetzung der definierten Ziele regelmäßig überprüft wird und auch in der Folge eine unverbrüchliche Einigkeit darüber herrscht, die vorliegenden Planungen fortwährend erforderlichen Neujustierungen zu unterziehen, und zwar überall dort, wo dies aufgrund veränderter Rahmenbedingungen notwendig wird. Es ist der feste Wille aller Beteiligten, in der Kulturentwicklungsplanung (KEP) eben kein in sich abgeschlossenes Regelwerk zu sehen, sondern eine fortlaufende Konzeption, die sich kontinuierlich hinterfragt, die evaluiert wird, die Raum lässt für Unvorhersehbares, Neues, Kreatives.    

Zur Kulturentwicklungsplanung (KEP):

Die Abkürzung KEP steht für die im April 2019 beschlossene Kulturentwicklungsplanung der Stadt Köln. Die KEP wurde in einem mehrjährigen partizipativen Prozess erarbeitet. Die Kulturentwicklungsplanung entwickelt Perspektiven und Ziele, um die Kunst und Kultur der Stadt Köln nachhaltig zu stärken und zu fördern.

KULTUR ENTWICKLUNGS PLANUNG KÖLN Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit