Städtische Gebäudewirtschaft legt den jüngsten Energiebericht vor

Kölns Kindertagesstätten sind unter allen städtischen Gebäuden im Sondereigentum der Gebäudewirtschaft der Stadt Köln Spitzenreiter in puncto Energiesparen. Das ist eine der vielen Erkenntnisse des Energieberichts 2017, den die Gebäudewirtschaft nun veröffentlicht hat. Dieser beschreibt die Energiekosten und -verbräuche, die im Verbrauchsjahr 2016 angefallen sind. In dem beschriebenen Jahr verantwortete die Gebäudewirtschaft insgesamt 654 Gebäude. Dazu zählen Schulen, Kindertagesstätten, Verwaltungsgebäude und Aufbauten in Grünanlagen sowie auf Friedhöfen.  

Nach der umfangreichen Auswertung aller Energieabrechnungen sowie der zuvor erfolgten energieeffizienten Baumaßnahmen haben die städtischen Kindertagesstätten im Verbrauchsjahr 2016 mit sieben Prozent Einsparung den Spitzenplatz belegt. Dieses erfreuliche Ergebnis führt die Stadtverwaltung darauf zurück, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Energiedienstes der Gebäudewirtschaft die Objekte unter diesem Aspekt optimiert haben. Sie kontrollieren nun vermehrt die entsprechenden Anlagen für Heizenergie, Strom und Wasser und korrigieren die Einstellungen bei Bedarf. Schwerpunktmäßig waren das in dem Berichtsjahr die Kindertagesstätten.  

Generalinstandsetzungen lohnen auch energetisch

Der Effekt zeigte sich unmittelbar: Die Kitas wurden, bezogen auf dieses eine Verbrauchsjahr, Energiespar-Spitzenreiter unter allen Gebäudearten. Platz eins belegte die städtische Kindertagesstätte an der Berliner Straße 20 in Köln-Mülheim. Ihr Heizverbrauch war 2016 um 41 Prozent geringer als im Vorjahr. Die Untersuchung der Energie-Kennwerte vor und nach Sanierung am Beispiel von neun Generalinstandsetzungen an Schulen ergab zudem, dass diese in einer Kosten-Nutzen-Analyse ebenfalls positiv zu Buche schlugen. Zwar steigt der Stromverbrauch trotz einer Sanierung immer an, da etwa die Gebäudenutzung durch Ganztagsbetrieb zunimmt, neue Mensaangebote mit elektrisch betriebenen Küchen entstehen oder Ausstattung mit stromverbrauchender Informationstechnologie hinzukommt. Dennoch lohnen Generalinstandsetzungen von Gebäuden auch in energetischer Hinsicht mittelfristig finanziell. Das ist eine weitere Erkenntnis aus dem Bericht.        

Höhere Verbräuche durch Defekte und andere Nutzungen

Unter den sanierten Schulen ist die denkmalgeschützte Gemeinschaftsgrundschule Weimarer Straße in Köln-Höhenberg besonders hervorzuheben. Ihre Generalinstandsetzung – zusätzlich unterstützt mit Fördergeldern, die eine Sanierung nach Neubaustandard ermöglicht hatten – führte zu einer Einsparung im Bereich Heizung von 70 Prozent. Andere Einsparungen, wie sie etwa mit dem Einbau wassersparender Armaturen erzielt werden, können bereits durch kleinste Störungen zunichte gemacht werden. Ausreißer ist hier dieselbe Schule in Höhenberg, dieses Mal jedoch im negativen Energiesparsinne. Eine defekte Toilettenspülung, die mehrere Wochen unerkannt blieb, steigerte den Wasserverbrauch in dem Jahr um mehr als 200 Prozent.  

Andernorts werden Einsparungen durch energieeffiziente Baumaßnahmen dadurch nivelliert, dass Gebäude zumindest zeitweise anders genutzt wurden als in der Vergangenheit und so der Strom-, Wasser- und Heizbedarf ansteigt. Zu den Gründen hierfür zählten in 2016 die Unterbringung von Geflüchteten in Turnhallen, der Umstand, dass stadtweit immer mehr Schulen mit Betreuung auch über das Unterrichtsende hinaus am Nachmittag genutzt wurden, sowie die zunehmende Ausstattung von Gebäuden mit Informationstechnologie.  

Seit 2005 wurden die Heizwärmeverbräuche um 24,8 Prozent reduziert

Effektiv um Klimaeinflüsse und Flächenveränderungen bereinigt, konnte in allen 654 Objekten der Gebäudewirtschaft im Schnitt nur im Bereich Heizen eine Energieeinsparung von 3,1 Prozent verzeichnet werden. Stromverbrauch (plus 4,6 Prozent) und Wasserverbrauch (plus 2,6 Prozent) stiegen dagegen an. Kohlendioxid-Emissionen konnten dagegen um 9,9 Prozent gesenkt werden. Dieses wurde in 2016 durch 20 energieeffiziente Baumaßnahmen in Gebäuden erreicht.  

Diese Leistung sowie der Abschluss neuer Stromlieferverträge mit Vorgaben zur Reduzierung von Kohlendioxid-Emissionen führten unter dem Strich dazu, dass die Kosten für alle drei Energiequellen (Heizen, Strom, Wasser) trotz deutlich höheren Wasserverbrauchs unter dem Strich für alle Gebäude eine Kostenersparnis von 1,8 Prozent möglich machte. Das entsprach im Berichtsjahr einem Wert von rund 30.000 Euro.  

Um künftig in möglichst vielen Objekten Störungen, die auch den Energiehaushalt belasten, noch schneller erfahren und beheben zu können, führt die Gebäudewirtschaft derzeit eine Software für ein Energiecontrolling ihrer Gebäude ein. Die Software ermittelt und meldet Gebäude und genaue Örtlichkeiten in den Gebäuden, wo höhere Verbräuche auffällig geworden sind. Derzeit werden 800 Zähler in 200 Objekten installiert, die für 80 Prozent des gesamtstädtischen Energieverbrauchs verantwortlich sind. Die Umrüstung soll Ende 2018 abgeschlossen sein.  

Immer mehr Solarstrom

Die Gebäudewirtschaft richtet zur Kosteneinsparung immer mehr Photovoltaikanlagen ein. 49 Anlagen in Eigen- oder Fremdbetrieb werden bereits genutzt, die meisten davon auf Schuldächern. Noch in diesem Jahr gehen voraussichtlich vier weitere eigene Anlagen an den Start. Weitere drei Anlagen befinden sich aktuell in der Planung. Derzeit werden 1.741 Kilowatt/Stunde in der messbaren Spitze Solarstrom auf Dächern, die sich im Eigentum der Gebäudewirtschaft befinden, erzeugt. Die Menge an Solarstrom, die jährlich erzielt wird, entspricht dem Durchschnittsstromverbrauch von etwa 448 Drei-Personen-Haushalten im Jahr.        

Hintergründe zum Energiebericht

Seit 2005 erstellt die Verwaltung jährlich einen Energiebericht für die städtischen Gebäude, die sich im Sondervermögen der Gebäudewirtschaft befinden. Dazu zählen die Verwaltungsgebäude, alle Schulen, die Kindertagesstätten und die sogenannten Grünobjekte (im Wesentlichen Friedhöfe mit Aufbauten, Arbeiterunterkünfte, Betriebshöfe). Der Energiebericht enthält eine Verbrauchs- und Kostenstatistik des jeweiligen Berichtsjahres und einen Vergleich der Entwicklung zu den Vorjahren. Die Betrachtung erfolgt hierbei immer als Ergebnis der genannten Gebäudearten. Im Anhang des Berichtsteils liegt auch eine detaillierte objektbezogene Auflistung der einzelnen Energieverbrauchskennwerte aller Objekte für Heizwärme, Strom und Wasser mit Vergleich zu den Vorjahreswerten vor. Der Bericht enthält auch einen Abschnitt über die Objekte der Feuerwehr, die erstmals für das Jahr 2016 ausgewertet wurden.  

Energiebericht 2017: Verbrauchs- und Kostenstatistik 2016 / Sachstand Energiemanagementkonzept 2017 Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit