Digitales Sonderprogramm mit zwei Veranstaltungen der Kölner Museen

Die Herkunft von Kunstwerken hat eine hohe gesellschaftliche und wissenschaftliche Bedeutung. Darauf macht der internationale "Tag der Provenienzforschung" aufmerksam, der am 13. April zum vierten Mal stattfindet. Die Forschungsarbeit zur Provenienz ist Grundlage für die Rückgabe von NS-Raubkunst wie auch von Objekten aus kolonialen Unrechtskontexten. In zwei Veranstaltungen werden Ergebnisse der Kölner Provenienzforschung aus den vergangenen und aktuellen Projekten in den städtischen Museen präsentiert.  

Veranstaltung 1:
Mittwoch, 13. April 2022, 11 bis 16 Uhr
Der Herkunft von Kunst und Kultur in den Kölner Museen auf der Spur  

Die Museen, das Museumsreferat und der Museumsdienst der Stadt Köln präsentieren online Geschichten hinter den Kunstwerken. Anhand ausgewählter Kunstwerke und Kultobjekte werden insbesondere die damit verbundenen jüdischen und nichtjüdischen Kunstsammler*innen sowie die jüdische Adass-Jeschurun-Gemeinde vorgestellt. Gleichzeitig werden der Nachlass eines bedeutenden rheinischen Restaurators als Quelle der Provenienzforschung sowie ein Projekt zur Untersuchung der Authentizität von Werken der Russischen Avantgarde thematisiert.  

Interessierte Laien wie auch das Fachpublikum können den Vorträgen online folgen und sich dabei auch persönlich mit den Provenienzforschenden und den Kurator*innen der Museen per Chat in Verbindung setzen. So ermöglicht die Veranstaltung einen direkten Austausch über die Herkunftsgeschichte der Objekte oder die Fragenstellungen und Methoden dieses spannenden Forschungsbereichs.  

Programm:  

  • 11.00 Uhr: Einführung Dr. Marcus Leifeld (Museumsreferat)
  • 11.15 Uhr: Dr. Britta Olényi von Husen (Museumsreferat)
    Thema: Der Kölner Sammler Josef Haubrich, der Hamburger Kunsthändler Hildebrand Gurlitt und die Aktion "Entartete Kunst  
  • 11.50 Uhr: Rita Kersting (Museum Ludwig)
    Thema: Russische Avantgarde – Original und Fälschung  
  • 12.45 – 14.00 Uhr Mittagspause  
  • 14.00 Uhr: Dr. Iris Metje (MAKK – Museum für Angewandte Kunst Köln)
    Thema: Nach Versailles und zurück – ein Kanapee auf kunst-historischer Reise  
  • 14.40 Uhr: Stefan Lewejohann (Kölnisches Stadtmuseum)
    Thema: Leviten-Kanne und -Schale aus dem Bestand des Kölnischen Stadtmuseums  
  • 15.20 Uhr: Anna Bungenberg (Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud)
    Thema: Ein Schatz für die Forschung – Der Nachlass Hieronymi  

Zur digitalen Veranstaltung gelangen Sie hier. Dort finden Sie auch nähere Informationen zum Gesamtprogramm und technische Hilfestellungen. Eine gesonderte Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Teilnahme ist kostenfrei.    

Veranstaltung 2:
Mittwoch, 13. April 2022, 18 bis 19.30 Uhr
Blick hinter die Kulissen – Die höfischen Kunstwerke des Königreichs Benin im Rautenstrauch-Joest-Museuem – Kulturen der Welt  

Der vierte internationale Tag der Provenienzforschung steht im Rautenstrauch-Joest-Museum im Zeichen geplanter Rückgaben von Hofkunstwerken aus dem Königreich Benin im heutigen Nigeria. Nach dem Überfall der britischen Kolonialarmee auf das Königreich und der Plünderung der bedeutenden Hofkunstwerke im Jahr 1897 gelangten diese auch in deutsche Museen wie das Rautenstrauch-Joest-Museum. Das Kölner Museum bewahrt mit 96 der bedeutenden Werke aus dem zerstörten Palast des Königreichs die viertgrößte Sammlung in Deutschland.  

Yagmur Karakis und Judith Zweck ermöglichen am Tag der Provenienzforschung einen Blick hinter die Kulissen der Ausstellung "I MISS YOU", die ab Freitag, 29. April 2022, zu sehen sein wird. Dabei werden auch Provenienzgeschichten der Benin-Hofkunstwerke im Rautenstrauch-Joest-Museum vorgestellt. Die Ausstellungsreihe über Trauer, Vermissen, Melancholie, gebrochene Erinnerungen und Leere beleuchtet, was vor 125 Jahren am Herkunftsort geschehen ist, nachdem die Kunstwerke diesem gewaltsam entrissen wurden und welche Leere dieser Verlust dort hinterlassen hat.  

Die Ausstellung richtet sich an Erwachsene. Die Teilnahme ist kostenlos, aber nur mit Anmeldung möglich. Die Teilnehmendenzahl ist auf 30 Personen begrenzt. Eine Anmeldung per E-Mail ist erforderlich.

E-Mail an das Rautenstrauch-Joest-Museum

Eine Übersicht der am Tag der Provenienzforschung teilnehmenden Kulturinstitutionen findet sich hier.

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit