Stadt Köln erinnert an die Befreiung durch US-Truppen 1945

Die Stadt Köln gedenkt am heutigen 8. Mai dem Kriegsende in Köln und in Europa. Vor 75 Jahren wurde Köln von US-Truppen befreit. Zur Erinnerung an die Befreiung und zum Gedenken an die Opfer des Zweiten Weltkrieges werden die Flaggen der Stadt Köln, der Vereinigten Staaten, des Landes Nordrhein-Westfalen sowie die Europa-Fahne am Historischen Rathaus gehisst.

Mit ihrem Sieg öffneten die westlichen Alliierten uns den Weg – brachten die Freiheit und Demokratie zurück nach Europa. Dafür gebührt ihnen unser Dank. Seit 75 Jahren erleben wir in Europa Frieden und Wohlstand. Mit dem heutigen Tag des Gedenkens und dem morgigen Europatag bekennen wir uns zur westlichen Wertegemeinschaft. Die Kraft des vereinigten Europas nach innen und außen ist die wichtigste Lehre aus den Gewalterfahrungen des letzten Jahrhunderts

so Oberbürgermeisterin Henriette Reker.

Anlässlich des Gedenktages betont die US-Generalkonsulin in Düsseldorf, Fiona Evans:

Am diesjährigen 75. Jahrestag wollen wir uns an die Lehren der Vergangenheit erinnern und uns umso mehr für eine intensivere Zusammenarbeit einsetzen.

Der 1945 geschlossene Frieden wurde zum Wegbereiter für die Staatengemeinschaft Europas. Jochen Pöttgen, Leiter EU-Regionalvertretung:

Als der Schrecken des Zweiten Weltkriegs sein Ende fand, setzte sich der Kölner Konrad Adenauer für ein friedliches Miteinander der ehemaligen Feinde ein. Er war einer der Gründerväter Europas und erkannte, dass Deutschland nur in einem vereinten Kontinent eine erfolgreiche Zukunft haben würde.

Kriegsende(n) in Köln

Nachdem die US-Truppen am frühen Nachmittag des 6. März 1945 den Dom und das linke Rheinufer erreicht hatten, war der größte Teil des Kölner Stadtgebiets befreit. Da aber sämtliche Rheinbrücken zerstört waren – die Hohenzollernbrücke war als letzter verbliebener Rheinübergang um 12 Uhr des gleichen Tages von Wehrmachtssoldaten gesprengt worden – dauerte es weitere sechs Wochen, bis Mitte April 1945 auch die rechtsrheinischen Stadtteile schrittweise von den Alliierten besetzt wurden. Am 8. Mai 1945 schwiegen die Waffen dann in ganz Europa.

Die Stimmung in Köln hatte vor dem Einmarsch der alliierten Truppen zwischen Verzweiflung und Hochstimmung, Vorfreude auf das ersehnte Ende der Luftangriffe und Angst vor einer völlig ungewissen Zukunft geschwankt. NSDAP-Gauleiter Grohé hatte gefordert, die Stadt "bis zum Letzten" zu verteidigen. Als die US-Truppen am 5. und 6. März auf das Stadtzentrum vorrückten, waren sie daher erstaunt, auf wie wenig Widerstand sie stießen. Es dominierten weiße Fahnen, und die noch in der Stadt Ausharrenden waren erleichtert, dass mit der Ankunft der Sieger endlich auch das Ende des Bombenkriegs gekommen war.

Zu diesem Zeitpunkt war Köln – neben Dresden, Hamburg und Berlin eine der am stärksten zerstörten deutschen Großstädte – nahezu eine "tote" Stadt. Mehr als 90 Prozent der Bewohner hatten das Stadtgebiet verlassen, waren fortgezogen, evakuiert worden, geflohen oder umgekommen. Die Zurückgebliebenen fristeten ihr Leben in Kellern und Luftschutzräumen der Trümmerwüste. 262 Luftangriffe hatten etwa 70 Prozent der ehemals rund 58.000 Häuser mit ihren 252.000 Wohnungen zerstört oder unbewohnbar gemacht. Die gesamte städtische Infrastruktur lag am Boden, Strom, Wasser und Gas gab es nicht mehr. Bis zu 20.000 Menschen hatten zwischen Mai 1940 und April 1945 auf Kölner Boden den Tod gefunden.

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit