NRW-Landesprojekt in Köln erfolgreich abgeschlossen
Am 30. Juni 2023 konnte das Landesprojekt "Durchstarten in Ausbildung und Arbeit" in Köln erfolgreich abgeschlossen werden. Die Angebote richteten sich an junge geflüchtete Menschen im Alter von 18 bis 27 Jahren mit einer Duldung oder Gestattung. Diese haben oft keinen oder nur sehr begrenzten Zugang zu Förderungen durch die Regelsysteme des SGB II oder zu den Jugendintegrationskursen.
Seit 2020 wurden unter Koordination des Kommunalen Integrationszentrums im Amt für Integration und Vielfalt der Stadt Köln gemeinsam mit zahlreichen Trägern spezielle Angebote zur Teilnahme an Arbeit und Ausbildung entwickelt und umgesetzt. Diese Angebote wurden auf die persönliche Situation der Teilnehmenden abgestimmt und konnten ihnen neue Perspektiven auf ihrem Lebensweg eröffnen. In den Bausteinen des Jobcoachings und in verschiedenen Kursmodulen (Jugendintegrationskurse und Innovationskurse) haben insgesamt 508 junge Menschen der Zielgruppe bis zum Projektende von der Arbeit der 20 beteiligten Träger profitiert. Die jungen Menschen wurden in verschiedenen Bereichen wie Spracherwerb, Gesundheit, Aufenthaltsangelegenheiten, Arbeit und Schule unterstützt.
Seit Projektbeginn konnten 117 Teilnehmende, die zum Teil keine Zugänge mehr in die Regelfördersysteme hatten, überwiegend in Ausbildungsverhältnisse, aber auch in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse vermittelt werden. Ebenso konnten Personen aus der Zielgruppe an Jugendintegrationskursen teilnehmen, von denen sie im Regelsystem aufgrund ihres aufenthaltsrechtlichen Status ausgeschlossen gewesen wären. Teilnehmende mit fortbestehendem Beratungsbedarf konnten von den Trägern frühzeitig intern oder in andere Beratungsangebote vermittelt werden.
Das Projekt ,Durchstarten in Ausbildung und Arbeit‘ war ein wichtiges Projekt, das vielen jungen Menschen Chancen zur Teilhabe am Arbeitsmarkt und an Angeboten des Spracherwerbs ermöglicht hat. Mein herzlicher Dank gilt den Trägern des Projekts, die auch während der Corona-Pandemie großartige Arbeit für viele junge Kölner*innen mit Fluchterfahrung geleistet haben. Ich bedauere sehr, dass die Landesregierung der Fortführung des Projekts trotz intensiver Bemühungen der Stadt Köln nicht zugestimmt hat,
sagt Bettina Baum, Leiterin des Amtes für Integration und Vielfalt. Der Wegfall des Projekts bedeute für die Zielgruppe das Fehlen einer engmaschigen Begleitung, die in dieser Intensität nicht durch alternative Beratungsangebote kompensiert werden kann. Durch den Rechtskreiswechsel der Zielgruppe aus dem Asylbewerberleistungsgesetz wurden bereits bis Ende Februar 2023 kommunale Einsparungen erzielt, die den kommunalen Eigenanteil für das Projekt um 145 Prozent deutlich übersteigen.