Ausstellung in der Literaturwelt der Stadtbibliothek Köln – Eintritt frei
Am 15. Juni 2018 ist der renommierte Schriftsteller Dieter Wellershoff im Alter von 92 Jahren in seiner Wahlheimat Köln verstorben. Aus diesem Anlass zeigt das Literatur-in-Köln-Archiv (LiK) der Stadtbibliothek Köln vom 1. Oktober bis zum 22. Dezember 2018 in der Literaturwelt der Zentralbibliothek, zweite Etage, Josef-Haubrich-Hof 1, Köln-Innenstadt, die Ausstellung "Dieter Wellershoff – Die Wahrnehmung des Lebens vertiefen". In Bild- und Texttafeln beleuchtet die Präsentation die Lebensstationen des Schriftstellers und ermöglicht Einblicke in Werkstrukturen. Originalmanuskripte und Fotografien visualisieren die komplexen Schreibprozesse des Autors. Der Eintritt ist frei.
Am Sonntag, 30. September 2018, gibt Oberbürgermeisterin Henriette Reker zu Ehren des verstorbenen Autors eine Gedenkfeier im Historischen Rathaus. Neben Redebeiträgen der Oberbürgermeisterin und der Familie wird mit einer Lesung und Gesprächsrunden das Leben und Werk von Dieter Wellershoff gewürdigt.
Der Schriftsteller, Essayist und Literaturwissenschaftler Dieter Wellershoff gehörte zu den produktivsten deutschen Gegenwartsautoren. In nahezu allen literarischen wie reflexiven Gattungen ist Wellershoff seit den 1950er Jahren in Erscheinung getreten und hat durch sein reiches und vielschichtiges Werk die deutsche Literaturlandschaft maßgeblich geprägt. Für sein literarisches Lebenswerk wurde Dieter Wellershoff mit zahlreichen Preisen und Ehrungen, unter anderem mit dem Friedrich-Hölderlin-Preis sowie dem Heinrich-Böll-Preis der Stadt Köln, ausgezeichnet. Zu seinen erfolgreichsten Büchern gehörte der Roman "Der Liebeswunsch" (2000), der Essayband "Der verstörte Eros Zur Literatur des Begehrens" (2001) sowie der Erzählungsband "Das normale Leben" (2005). 2008 überraschte Wellershoff mit seinem ersten und einzigen Lyrikband "Zwischenreich" mit Gedichten aus den sechziger und siebziger Jahren, in denen er das lyrische Schreiben zeitweise als den einzig angemessenen Ausdruck seiner Erfahrungen empfand. Nach seinem letzten großen Roman "Der Himmel ist kein Ort" (2014) hat sich Wellershoff in "Was die Bilder erzählen" auf beeindruckende Weise mit der Kunstgeschichte beschäftigt.