Neue Strecke erschließt Gewerbegebiet und sorgt für Entlastung in Fühlingen
Die Zeit des Wartens auf die Umgehungsstraße im Kölner Norden östlich des Stadtteils Fühlingen ist vorbei. Nach einer Bauzeit von rund eineinhalb Jahren ist die Verlängerung der Industriestraße - bis auf einen Teil der begleitenden Lärmschutzwälle - fertiggestellt und wurde am heutigen Donnerstag, 2. Juni 2016, für den Verkehr freigegeben.
Beginnend an der Einmündung Industriestraße/Merianstraße am Fühlinger See wurde mit der Verlängerung der Industriestraße auf überwiegend landwirtschaftlich genutzten Flächen nördlich von Fühlingen eine direkte Anbindung an die Neusser Landstraße geschaffen. Die neue Strecke ist rund 2,4 Kilometer lang. Sie bringt nicht nur für die Ortschaft Fühlingen eine erhebliche Entlastung vom Durchgangsverkehr, auch andere Stadtteile im Kölner Norden profitieren davon. Zudem wird über die neue Straße das Gewerbegebiet Feldkassel/Langel besser erschlossen.
Die Verlängerung der Industriestraße und deren Verknüpfung mit der Neusser Landstraße ist Gegenstand des Gesamtverkehrskonzeptes, das vom Rat der Stadt Köln als Leitfaden für die Verkehrsplanung beschlossen wurde. Mit dem Neubau wird eine direkte Verknüpfung der Industriestraße an die Neusser Landstraße (B9) und den Blumenbergsweg (L 43) erreicht. Der Rat der Stadt Köln hat den Ausbau am 11. Februar 2014 beschlossen. Mit dem Bau wurde im November 2014 begonnen. Die Gesamtkosten für die neue Strecke betragen rund 8,5 Millionen Euro. Das Straßenbauprojekt wird aus Landesmitteln gefördert.
Die neue Trasse ist zweispurig mit einem Fahrstreifen je Richtung. Mit der neuen Straße wurden auch vier Kreisverkehrsanlagen geschaffen. Auf der Nord-Ost-Seite der neuen Industriestraße gibt es nun einen von der Fahrbahn abgesetzten 2,50 Meter breiten gemeinsamen Geh- und Radweg. Im Bereich des kreuzenden Mohlenweges und der Anbindung an den Heinrichshofweg hat die Stadt Übergänge für Fußgänger und Radfahrer, so genannte Querungshilfen, gebaut.
Im ersten Bauabschnitt wurde das Teilstück von der Anschlussstelle Merianstraße bis zum ersten neu angelegten Kreisverkehr mit Anbindung an die Robert-Bosch-Straße erstellt. Gleichzeitig erfolgte der endgültige Ausbau der Robert-Bosch-Straße. Zum zweiten Bauabschnitt gehörte der Umbau und die Einbindung des Brückenbauwerkes Merianstraße an die neue Industriestraße mit Anpassung der vorhandenen Zu- und Abfahrten. Der Abschnitt der neuen Industriestraße zwischen Merianstraße und Robert-Bosch-Straße wurde bereits im vergangenen Jahr für den Verkehr freigegeben. Im dritten Bauabschnitt folgte der Abschnitt vom neuen Kreisverkehr Robert-Bosch-Straße bis zum Anschluss Mennweg/Neusser Landstraße/Blumenbergsweg.
Mit dem Bau der aus Lärmschutzgründen notwendigen Erdwälle entlang der Industriestraße wurde in den Abschnitten begonnen, in denen der Lärmschutz für die direkten Anlieger besonders wichtig ist. Die weiteren Bereiche werden sukzessive fertiggestellt. Ursprünglich sollten die für den Lärmschutzwall benötigten rund 160.000 Kubikmeter Erde von Baustellen aus dem Rechtsrheinischen auf dem kürzesten Weg über die Leverkusener Autobahnbrücke herangefahren werden. Aufgrund der Sperrung der Brücke für Lastkraftwagen mit mehr als 3,5 Tonnen erfolgt die Anlieferung des Bodenmaterials momentan überwiegend aus dem Linksrheinischen und nimmt deshalb erheblich mehr Zeit in Anspruch. Mit der abschließenden Fertigstellung des Lärmschutzwalls ist daher erst in der zweiten Jahreshälfte 2017 zu rechnen.
Zur Verringerung der Lärmbelastung hat die Stadt bis zur Fertigstellung des Walls auf der gesamten Neubaustrecke eine Höchstgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometern mit dem Zusatzzeichen "Lärmschutz" angeordnet.