Stadt prüft "Drehscheibe"
Die Stadt Köln prüft auf Veranlassung des Ministeriums für Inneres und Kommunales NRW die Einrichtung einer Kurzfrist-Verteilungseinrichtung für die aus Bayern anreisenden Flüchtlinge, einer sogenannten "Drehscheibe". Eine solche Einrichtung soll im täglichen Wechsel mit der bereits aufgebauten Einrichtung der Stadt Düsseldorf kurzfristig in Köln ihren Betrieb aufnehmen.
Diese Einrichtungen dienen ausschließlich der schnellen Verteilung der per Bahn ankommenden Flüchtlinge auf die 47 in NRW vorhandenen Aufnahmeeinrichtungen, wo die Flüchtlinge betreut werden. Ziel ist, die Ankommenden ohne unnötige Verzögerung in die Betreuungseinrichtungen zu bringen. Deswegen sind Übernachtungen an diesen "Drehscheiben" nicht vorgesehen. Nach den Erfahrungen der beiden nordrhein-westfälischen "Drehscheiben" konnte der Aufenthalt hier auf jeweils fünf Stunden begrenzt werden.
Derzeit werden verschiedene Standorte in Köln untersucht. Die in Sonderzügen ankommenden Flüchtlinge könnten von dort aus mit bereitgestellten Bussen zu ihren Aufnahmeorten transportiert werden. Zwei bis drei Sonderzüge mit 900 bis 1000 Flüchtlingen werden von der federführenden Bezirksregierung Arnsberg auf diese "Drehscheiben" im Tageswechsel verteilt.
Nordrhein-Westfalen unterhält seit dem 5. September 2015 zwei solcher Einrichtungen, in Dortmund und Düsseldorf. Die Einrichtung in Dortmund soll künftig mit einem Ausbau um rund 1000 Plätze ihren Schwerpunkt auf die Aufgabe als große Erstaufnahmeeinrichtung mit Unterbringungskapazität setzen.
Bund und Länder diskutieren derzeit, die Zahl der Kurzfrist-Verteilungseinrichtungen für Flüchtlinge auf weitere Standorte auszudehnen, um die Inanspruchnahme der vorhandenen Einrichtungen möglichst zu senken. In der Einrichtung der Stadt München waren in den vergangenen Wochen über 70.000 Flüchtlinge angekommen und von dort aus weiterverteilt worden.