Oberbürgermeisterin Reker: "Grundstein für eine eigene Tanzsparte gelegt"
Das Land Nordrhein-Westfalen stellt 905.000 Euro für den Tanz in Köln zur Verfügung. Das haben am heutigen Montag, 13. Mai 2019, das NRW KULTURsekretariat und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW mitgeteilt. Es handelt sich um eine Förderung im Rahmen des Programms "NEUE WEGE".
Oberbürgermeisterin Henriette Reker sieht in der Förderung ein weiteres Zeichen und eine Auszeichnung für den Tanz in Köln:
Mit der Förderung gelingt es, die bisherige Zusammenarbeit mit dem renommierten Tänzer und Choreografen Richard Siegal weiter auszubauen und soweit zu festigen, dass am Schauspiel Köln, gemeinsam mit Tanz Köln, nach zehn Jahren ohne eigene Kompanie der Grundstein für eine eigene Tanzsparte gelegt wird.
Als Beitrag der Stadt Köln soll der Betriebskostenzuschuss der Bühnen Köln um einen zweckgebundenen Betrag von je 300.000 Euro für die Spielzeiten 2019/20 und 2020/21 erhöht werden. Eine entsprechende Beschlussvorlage werden die Bühnen erstellen und den Gremien zur Abstimmung vorlegen. Kulturdezernentin Susanne Laugwitz-Aulbach freut sich über diese Zusammenarbeit von Stadt und Land auf kulturellem Gebiet:
Das erstmals ausgeschriebene Förderprogramm ‚Neue Wege' und die Exzellenzförderung des Landes NRW für das Köln-Münchner Projekt sind beispielgebend in der deutschen Szene.
Durch das Programm „NEUE WEGE“ sowie das Engagement von Schauspielintendant Stefan Bachmann gemeinsam mit Hanna Koller von Tanz Köln ist es gelungen, den renommierten Tänzer und Choreografen Richard Siegal mit Beginn der Spielzeit 2019/2020 als „Artist in Residence“ ans Schauspiel Köln zu holen und damit nach zehn Jahren ohne festes Tanzensemble in Köln eine Tanzsparte mit eigener Kompanie zu gründen. Die daraus resultierende Stärkung des Tanzstandortes Köln soll dazu führen, ein neues Zentrum für zeitgenössischen Tanz zu etablieren.
Bereits in den vergangenen drei Jahren waren Arbeiten von Richard Siegal und seinem Ballet of Difference am Schauspiel Köln zu sehen. Crossoverprojekte, Tanzabende oder interdisziplinäre Medienkunstfestivals belegen diese kreative und konstruktive Zusammenarbeit. Um diese Synergien nachhaltig zu nutzen, war es wichtig, dieses als interdisziplinär gestartete Modellprojekt institutionell zu festigen und damit neu zu definieren, was eine Tanzkompanie im 21. Jahrhundert sein kann. Es geht nicht mehr allein darum, lediglich mit verschiedenen Elementen benachbarter Sparten zu spielen, sondern vielmehr darum, eine substanzielle wechselseitige Durchdringung unterschiedlicher Kunstformen zu schaffen. Projekte, die den Dialog Bildender Kunst, Schauspiel und Musik suchen, bringen neue, hybride ästhetische Formen hervor und schaffen neue Kunstsprachen für die Zukunft. Die daraus resultierende interdisziplinäre Vernetzung und Vielschichtigkeit von Richard Siegals Kompanie, deren Tänzerinnen und Tänzer sowohl aus der internationalen freien Szene als auch etablierten Kompanien stammen, wurde zum Markenzeichen des international und national gefeierten Ausnahmetalents.
Köln nimmt auch in der Tanzausbildung deutschlandweit eine wichtige Rolle ein. Das Zentrum für Zeitgenössischen Tanz (ZZT) an der Hochschule für Musik und Tanz Köln hat fünf neue Lehrstühle eingerichtet: eine Professur für zeitgenössische tanzkünstlerische Praxis, eine künstlerische Professur für Tanzvermittlung, eine Professur für Ballett für zeitgenössische Tänzerinnen und Tänzer, eine wissenschaftliche Professur für Tanz, Performance und Musik im globalen Kontext und eine Juniorprofessur für Wissens- und Vermittlungskulturen im Tanz. Durch das Zusammenspiel der Bereiche Tanz, Tanzwissenschaft und Tanzvermittlung mit praktisch angewandter Forschung sollen innovative Impulse sowohl für die künstlerische Forschung als auch für eine reflektierte tanzkünstlerische Ausbildung generiert werden.
Das Land Nordrhein-Westfalen hat die Trägerschaft für die Hochschule für Musik und Tanz Köln.