Stadt beteiligt sich an landesweiter Aktion für eine lebendige Erinnerungskultur
Auf Initiative des Kölner Integrationsrates hat der Rat der Stadt Köln die Verwaltung am Donnerstag, 10. September 2020, beauftragt zu prüfen, ob und inwieweit sie sich an der landesweiten Aktion "10 +1 Bäume" für die Opfer des NSU beteiligt. Um eine lebendige Erinnerungskultur zu stärken und zu fördern, soll nach dem mehrheitlichen Willen der Ratspolitiker untersucht werden, unter welchen Voraussetzungen Kölner Bürgerinnen und Bürger sowie Initiativen, Jugendeinrichtungen oder Vereine im öffentlichen Raum Bäume pflanzen oder Orte mit Gedenktafeln, Stelen oder ähnlichem versehen können beziehungsweise wie die Verantwortung für Patenschaften zur Pflege solcher Bäume übernommen werden kann. Der Rat ermutigt die Schülerinnen und Schüler an den Kölner Schulen, als deutliches Zeichen eines lebendigen Erinnerns an die Opfer rechtsterroristischer Morde zu einer klaren Positionierung gegen die Zerstörung oder Schändung von Gedenkorten. Die Politikerinnen und Politiker bitten die Schulleitungen sowie deren Kolleginnen und Kollegen, ihre Schülerschaft bei solchen Projekten zu unterstützen.
Im Zuge der ursprünglich vom Landesintegrationsrat NRW ins Leben gerufenen Kampagne "10+1 Bäume für die Opfer des NSU" sollen in jeder Kommune symbolisch elf neue Bäume gepflanzt werden. Die Zahl elf ergibt sich aus zehn Bäumen für die zehn Opfer des NSU und einem Baum für alle weiteren Opfer rassistischer Angriffe. Die Verwaltung soll nach dem Willen der Ratspolitik entsprechende Projekte durch wohlwollende Genehmigungsverfahren (seitens der Gebäudewirtschaft und des Schulamtes) unterstützen und (über das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen) geeignete Bäume dafür ausweisen oder zur Verfügung stellen.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker:
Köln gedenkt mit dieser Aktion respektvoll der Opfer des selbsternannten NSU. Köln betont damit aber auch die tagtägliche Notwendigkeit, dass sich Institutionen und jede einzelne Kölnerin und jeder Kölner entschieden gegen rechte Gewalt und jede Form von Diskriminierung und Hetze stellen. Das ist grundsätzlich immer und insbesondere auch jetzt wieder ein wichtiges Signal.