Denkmale für Menschen, die während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt wurden

Am Freitag, 7. November 2025, und Montag, 10. November 2025, werden in Köln an 15 Orten insgesamt 25 neue Stolpersteine verlegt. Die Verlegungen werden vom Bauhof der Stadt Köln durchgeführt und von Mitarbeitenden des NS-Dokumentationszentrums begleitet. Der Künstler Gunter Demnig wird bei den anstehenden Verlegungen nicht anwesend sein.

Die kleinen Gedenksteine erinnern an Personen, die aus politischen oder rassenideologischen Gründen durch das nationalsozialistische Regime verfolgt wurden. Sie werden in der Regel vor den letzten freiwillig gewählten Wohnorten verlegt, in denen die Verfolgten vor ihrer Flucht oder Verschleppung lebten. Mit Ausnahme von drei Stolpersteinen, die an politisch Verfolgte erinnern, werden die neuen Steine in Gedenken an Menschen verlegt, die als jüdisch verfolgt wurden.

Um einen Stolperstein verlegen zu können, braucht es engagierte Bürger*innen, Vereine oder andere Einrichtungen, die eine kostenpflichtige Patenschaft für einen Stein übernehmen. Viele Pat*innen engagieren sich zudem über die finanzielle Spende hinaus, indem sie zum Beispiel die biographischen Recherchen zu den Personen im Vorfeld unterstützen, im Rahmen der Verlegung kleine Gedenkveranstaltungen mit Musik- und Wortbeiträgen organisieren oder "ihre" Steine im Blick behalten und regelmäßig putzen. Auch mehrere Kölner Schulen bringen sich seit vielen Jahren auf diese Weise aktiv in das Projekt ein.

Die Initiative zur Verlegung der Stolpersteine geht hingegen häufig von Nachfahren der verfolgten Personen aus: Viele von ihnen haben bereits seit längerem zur Geschichte ihrer Familie geforscht und die Verlegung bildet für sie einen (vorläufigen) Abschluss der Recherchen, mit der sie die Erinnerung an ihre Vorfahren in Köln wachhalten können. Auch in diesem Jahr werden einige nach Köln reisen, um an den Verlegungen teilzunehmen.

Das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln (NS-DOK) unterstützt und begleitet die Angehörigen verfolgter Kölner*innen nicht nur intensiv bei ihren familiengeschichtlichen Recherchen, sondern koordiniert auch die Stolpersteinverlegungen in Köln in Zusammenarbeit mit dem Künstler Gunter Demnig und seinem Team sowie dem städtischen Bauhof. Dies beinhaltet, neben organisatorischen Aspekten, die Recherchen zu den Biografien, den Kontakt und Austausch mit Familienangehörigen, die Vermittlung von Pat*innen für die einzelnen Steine sowie die Information der Anwohner*innen im Vorfeld der Verlegungen. Auch bei den Verlegungen sind stets Mitarbeitende des NS-DOK als Ansprechpartner*innen vor Ort und empfangen darüber hinaus Familienangehörige im NS-DOK, um ihnen über die Forschungen zur Geschichte Kölns während der NS-Zeit im Allgemeinen und ihrer Familiengeschichte im Besonderen zu berichten. Zudem pflegt das NS-DOK eine Datenbank, in der alle in Köln verlegten Stolpersteine aufgeführt sind: www.nsdok.de/stolpersteine

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit