Stadt Köln sucht Bürger*innen für Gesundheitsrat
Im Dezember startet in Köln der Aufbau der "Gesundheitsregion Köln Nord", eine gemeinsame Initiative der Stadt, der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein, der AOK Rheinland/Hamburg und des HNC HerzNetzCenters Köln.
Bei dem Projekt zur Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung werden die ersten Gesundheitsräte in den Stadtbezirken Chorweiler und Nippes eingerichtet. In diesen Räten werden zunächst ausschließlich Bürger*innen diskutieren, wie es um die Gesundheitsversorgung in ihren Stadtbezirken steht: Wo gibt es gute Strukturen? Wo fehlt Unterstützung? Und was trägt dazu bei, dass sich alle gesundheitlich gut aufgehoben fühlen?
Zufällig ausgewählte Bürger*innen aus beiden Bezirken werden von der Stadt Köln in den kommenden Tagen angeschrieben und zur Registrierung auf dem Portal meinungfuer.koeln eingeladen. Aus den Rückmeldungen werden jeweils 30 Personen ausgewählt, die die Vielfalt ihrer Stadtteile repräsentieren. Bürgervertreter*innen arbeiten gemeinsam mit Fachleuten aus Medizin, Pflege, Beratung und Verwaltung. Zusammen wählen sie Themen aus, die anschließend in Arbeitsgruppen vertieft werden, um Ideen für konkrete Verbesserungen zu erarbeiten. Die Empfehlungen fließen in künftige städtische Planungen ein.
Wir möchten die gesundheitliche Versorgung stärker an den speziellen Bedürfnissen der Menschen in den Veedeln ausrichten,
sagt Kölns Gesundheitsdezernent Dr. Harald Rau.
Die Gesundheitsräte schaffen dafür eine direkte Brücke zwischen Bürger*innen, Fachleuten und Stadtverwaltung.
Denn Gesundheitsversorgung findet primär vor Ort statt – auch wenn Rahmenbedingungen dafür häufig auf Bundes- und Landesebene geschaffen werden. Gesundheitsregionen können mit vernetzten, kooperierenden Akteuren die Versorgung konkret verbessern.
Bereits seit 2021 unterstützt die Stadt Köln "dieKümmerei" in Chorweiler. Sie ist eine vom HNC HerzNetzCenter Köln betriebene und von der AOK Rheinland/Hamburg geförderte, niedrigschwellige Anlaufstelle für gesundheitliche Informationen, Beratung und Begleitung. "dieKümmerei" wird ein elementarer Bestandteil der geplanten Gesundheitsregion Köln Nord sein.
Wir sind davon überzeugt, dass sich Versorgung am effektivsten in überschaubaren Gesundheitsregionen planen lässt,
sagt Matthias Mohrmann, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg.
Es gibt viele Ideen und Vorhaben zur Verbesserung der Versorgung, aber häufig bleiben diese theoretisch oder projektbezogen. In Köln wird jetzt konkret mit den Menschen vor Ort an der Versorgung gearbeitet.
Das Projekt wird bis Anfang 2028 durch Fördermittel des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) des Landes Nordrhein-Westfalen mit 245.000 Euro pro Jahr unterstützt.