Bernard Schultze und seine Frau Ursula Schultze-Bluhm posthum ernannt
Bernard Schultze (31. Mai 1915 bis 14. April 2005) und seine Ehefrau Ursula Schultze-Bluhm (17. November 1921 bis 9. April 1999) haben als Künstlerpaar viele Jahre in Köln gelebt und gearbeitet. Über Jahrzehnte waren sie eine feste Größe im kulturellen Leben der Stadt und dabei dem Museum Ludwig immer besonders verbunden. So haben die beiden den Großteil ihres künstlerischen Nachlasses dem Museum vermacht.
Ursula Schultze-Bluhm zählt zu den bedeutenden deutschen Künstler*innen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Ihre Werke entziehen sich der eindeutigen Zuordnung in eine Stilrichtung. Ihr Schaffen rückt, ebenso wie das anderer surrealistischer Künstlerinnen der Zeit, Bildthemen hybrider und in Wandlung befindlicher Körperlichkeit in den Fokus. 2023 widmete ihr das Museum Ludwig eine umfassende monographische Ausstellung. Diese trug dazu bei, dieser exzentrischen und eigenständigen künstlerischen Position den Stellenwert zuzuschreiben, den Ursula Schultze-Bluhm gerade im Kontext aktueller Diskurse verdient. Circa 100.000 Menschen besuchten die erfolgreiche Ausstellung, die ein großes, auch internationales Presseecho fand.
Bernard Schultze war ein Vorreiter der informellen Kunst und zählt zu den zentralen Protagonisten gestisch-abstrakter Kunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sein Name und Werk sind untrennbar mit der internationalen Erfolgsgeschichte des deutschen Informel verbunden. Bernard Schultze trug maßgeblich dazu bei, dass der Kunst in Deutschland nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs eine grundlegende Erneuerung und der Anschluss an die internationale Kunstszene gelang. Der in 1915 im polnischen Schneidemühl geborene Künstler zog 1968 mit seiner Frau nach Köln, wo er am 14. April 2005 verstarb. Bereits zu Lebzeiten hatte das Museum Ludwig mehrere Einzelausstellungen ausgerichtet, die das weite ausfächernde Oeuvre des Malers präsentierten.
Trotz des internationalen Erfolgs ist das Künstlerehepaar Köln und dem Museum Ludwig immer eng verbunden geblieben. So werden Bernard Schultze und Ursula Schultze-Bluhm nun posthum zu verdienstvollen Bürger*innen ernannt und ihr Grab auf dem Melatenfriedhof wird als Ehrengrab durch die Stadt Köln erhalten.