Wanderungsplus trotz Rückgang der Zuzüge

Das Amt für Stadtentwicklung und Statistik hat den Bericht "KSN 12/2024: Bevölkerungsbewegungen in Köln 2023 – Wanderungsplus trotz Rückgang der Zuzüge" veröffentlicht. Er beleuchtet die jährlichen Bevölkerungsbewegungen, die für die Fortschreibung der amtlichen Bevölkerungszahl genutzt werden. Der Fokus liegt auf den jüngsten Bewegungen in Köln während des Jahres 2023, jeweils im Vergleich zu den vorangegangenen zehn Jahren.

Aus dem Bericht ergeben sich beispielhaft die nachfolgenden Erkenntnisse.

Köln bleibt attraktiv für junge Erwachsene

Wie bereits in der Vergangenheit zu beobachten, sind vor allem Wanderungsgewinne bei jungen Erwachsenen zwischen 18 und unter 30 Jahren (+10.106) für das Bevölkerungswachstum in Köln ausschlaggebend.  

Erneute Abnahme der Geburten

2023 starben mehr Menschen in Köln als geboren wurden. Die Zahl der Geburten sank 2023 im Vergleich zu 2022 um 7,3 Prozent weiter auf 9.099, die Zahl der Sterbefälle ging leicht um 0,9 Prozent auf 10.581 zurück.

Positives Wanderungssaldo trotz Rückgang der Zuzüge

Da im Jahr 2023 mehr Menschen nach Köln zugezogen als aus Köln fortgezogen sind, ist die Zahl der Kölner*innen trotz rückläufiger natürlicher Bevölkerungsentwicklung gestiegen. Die Zuzüge nach Köln insgesamt gingen zwar im Vergleich zu 2022 – einem Ausnahmejahr mit vielen Zugezogenen aus der Ukraine – deutlich auf 58.189 zurück (-12,3 Prozent), die Fortzüge blieben mit einem Plus von 0,9 Prozent auf 53.690 aber relativ konstant. Daraus ergibt sich weiterhin ein Wanderungsplus von 4.499.

Neuer Höchststand bei den Einbürgerungen

Hinsichtlich der Herkunftsregion sorgten die Zuzüge aus dem Ausland für das Wanderungsplus. Sie gingen zwar im Vergleich zu 2022 deutlich um fast 7.000 auf 21.244 zurück, übertrafen aber die Fortzüge dorthin (7.275) weiter am stärksten. Die Zahl der nichtdeutschen Zugezogenen sank entsprechend im Jahr 2023 auf 27.880. Die deutschen Zugezogenen (30.309) machten damit wieder mehr als die Hälfte der Zugezogenen aus (52,1 Prozent). Die stärkste ausländische Zuzugsgruppe blieben 2023 wie im Vorjahr die Ukrainer*innen (2.893), gefolgt von Türk*innen (2.556) und Syrer*innen (2.193).

Im Jahr 2023 gab es mit 3.672 Einbürgerungen einen neuen Höchststand. Auch die Zahl der eingebürgerten Personen insgesamt ist in Köln weiter angestiegen: 149.536 eingebürgerte Personen lebten im Jahr 2023 in Köln. Das ist ein Anstieg von 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2022.

Verstärkt Fortzüge in weiter entfernte Regionen

Die meisten Fortzüge aus Köln erfolgten nicht mehr wie in früheren Jahren in die angrenzende Wohnungsmarktregion (13.576), sondern in weiter entfernte Regionen in Nordrhein-Westfalen (15.715). Der Anteil der Kinder an allen Fortgezogenen in die Wohnungsmarktregion war mit 16,1 Prozent überdurchschnittlich hoch. Überdurchschnittlich viele junge Erwachsene zwischen 18 und unter 30 Jahre zog es in das übrige Nordrhein-Westfalen (Anteil 40,2 Prozent) und das übrige Bundesgebiet (43,8 Prozent).

Angrenzende Kreise profitieren am meisten

Weiterhin, wenngleich mit sinkender Tendenz, verzeichnete Köln das größte Wanderungsminus mit dem angrenzenden Rhein-Erft-Kreis (-2.144). Wanderungsgewinne wurden dagegen mit weiter entfernten Kreisen und kreisfreien Städten erzielt. Das stärkste Wanderungsplus gab es mit der Stadt Aachen (+364).

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit