Der Rat der Stadt Köln stimmt elf Vorlagen der Verwaltung zu
Der Rat der Stadt Köln hat in seiner Sitzung am Donnerstag, 15. Juni 2023, elf schulrechtliche Vorlagen der Stadtverwaltung beschlossen, mit denen auf einen Schlag insgesamt mehr als 700 neue Schulplätze an Grund- und weiterführenden Schulen in Köln geschaffen werden können. In der Vielzahl der Beschlussvorlagen kommen die immensen Kraftanstrengungen der vergangenen Jahre der Verwaltung zum Ausruck, um den Schulnotstand in Köln zu entschärfen.
Im Schuljahr 2024/25 soll es drei neue Gesamtschulen, zwei neue Gymnasien und sechs Grundschulerweiterungen geben. Ausgehend von einer Klassengröße von 27 Schüler*innen könnten damit insgesamt bis zu 567 neue Plätze an weiterführenden städtischen Schulen entstehen, davon 63 im "Gemeinsamen Lernen". Um den steigenden Bedarf an Schulplätzen für Lernende mit sonderpädagogischem Förderbedarf angemessen zu berücksichtigen, werden von Anfang an auch die vorgesehenen Gymnasien als Schulen des "Gemeinsamen Lernens" und damit des inklusiven Unterrichts vorgesehen. Bis zu drei von 27 Plätzen pro Klasse in der Sekundarstufe I sind demnach für Schüler*innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf vorgesehen.
Die neuen weiterführenden Schulen, die zum Schuljahr 2024/25, aufbauend ab der fünften Klasse starten, in der Übersicht:
- Die neue Gesamtschule "Snake" startet in einem umgebauten Bürogebäude in Vogelsang, das bisher für die 2018 gestartete "Gesamtschule Wasseramselweg" genutzt wurde. Letztere zieht zum Schuljahr 2024/25 in ihr Zielschulgebäude ein. Das umgebaute Bürogebäude ist zur dauerhaften Schulnutzung für die neue Gesamtschule mit je vier Zügen in den Sekundarstufen I und II vorgesehen.
- Ebenfalls im "Snake"-Gebäude startet die sechs-/fünfzügige Gesamtschule Fitzmauricestraße. Dieser Standort ist nur vorübergehend, die Baufertigstellung des eigentlichen Gebäudes im Rahmen des sogenannten GU/TU II Pakets in Ossendorf wird voraussichtlich ab dem Schuljahr 2026/27 nutzbar sein.
- Interimsstart eines vier-/sechszügigen Gymnasiums auf dem Grundstück der Gesamtschule in Rodenkirchen. Das Gymnasium wird perspektivisch nach Rondorf ziehen. Der Stadtrat hatte beschlossen, dass in Rondorf ein Gymnasium errichtet werden soll. Das Zielgebäude wird im neuen Siedlungsgebiet in Rondorf-Nordwest entstehen, die Investorensuche läuft bereits. Nach derzeitiger Einschätzung ist ein Umzug nach Rondorf ab 2029 möglich.
- Interimsstart eines drei-/fünfzügigen Gymnasiums im Auslagerungsgebäude im Toni-Steingass-Park in Nippes. Das Gebäude wurde bisher für die Auslagerung des Barbara-von-Sell Berufskollegs und der Edith-Stein-Realschule, deren Gebäudekomplex am Niehler Kirchweg derzeit generalsaniert wird, genutzt. Derzeit läuft eine Investorensuche, um den Zielstandort für das Gymnasium zu finden. Der Umzug ist zum Schuljahr 2028/29 geplant.
- Interimsstart einer vier-/vierzügigen Gesamtschule im jetzigen Auslagerungsgebäude des Dreikönigsgymnasiums im Bürgerpark Nord in Bilderstöckchen. Die Gesamtschule soll später an den Standort auf der ehemaligen Friedhofserweiterungsfläche an der Schmiedegasse in Weidenpesch umziehen. Dort wird ein neues Schulgebäude gebaut, mit dessen Fertigstellung frühestens zum Schuljahr 2030/31 gerechnet werden kann.
Darüber hinaus können durch Zügigkeitserweiterungen an sechs Grundschulen insgesamt 138 neue Plätze gewonnen werden. Die Grundschulen sollen – bis auf den Standort Martinusstraße – in Modulbauten unterkommen. Die Genehmigung der Schulaufsichtsbehörde kann nun nach dem positiven Votum des Stadtrats beantragt werden. Sobald diese vorliegt, sind die zusätzlichen Schulplätze für das Schuljahr 2024/25 gesichert. Die erweiterten Grundschulen im Überblick:
- GGS Martinusstraße (Esch/Auweiler)
- GGS Nußbaumerstraße (Neuehrenfeld)
- KGS Osterather Straße (Bilderstöckchen)
- GGS Soldiner Straße (Lindweiler)
- GGS Annastraße (Raderberg)
- GGS Geilenkircher Straße (Braunsfeld)
Die vom Rat bereits beschlossene Zügigkeitserweiterung der Königin-Luise-Schule wurde zurückgenommen, die bisherige Dreizügigkeit der Schule bleibt bestehen. Die dafür vorgesehenen neuen Räume werden für die erst nach dem Ratsbeschluss verfügte Rückkehr zu G9 benötigt.
Neben den Beschlussvorlagen, die die Kapazitäten der allgemeinbildenden Schulen erhöhen, hat der Rat auch der Einrichtung neuer Bildungsgänge an städtischen Berufskollegs zugestimmt. Darunter fällt der neue Ausbildungsberufs der Industrie- und Handelskammer "Gestalter*in für immersive Medien", der im August 2023 an der Georg-Simon-Ohm-Schule startet.