Lieferengpässe bringen Terminplan im Botanischen Garten durcheinander

Durch pandemiebedingte Lieferengpässe verschiebt sich die bauliche Fertigstellung der neuen Schaugewächshäuser im Botanischen Garten voraussichtlich bis in das vierte Quartal 2023. Bisher war geplant, die neuen Häuser im zweiten Quartal 2022 an den Nutzer, das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen, zu übergeben.

Die Landschaftsarbeiten im Wüstenhaus sowie im Nutzpflanzenhaus sind bereits zu 90 Prozent abgeschlossen. Aktuell befindet sich planmäßig die Verbindung zwischen Orangerie und Schaugewächshaus in Arbeit. Wichtige Einbauteile für die technische Gebäudeausrüstung – beispielsweise Steuerelemente der hochkomplexen Mess- und Regelanlage zur Regulierung der unterschiedlichen Anforderungen an die Klimabedingungen –sind jedoch nicht termingerecht verfügbar, sodass sich der Beginn dieser Arbeiten verzögert.

Die massiven Lieferverzögerungen und der erforderliche dreimonatige Probebetrieb führen dazu, dass das Gebäudeklima erst im Oktober 2022 betriebsbereit hergestellt sein wird. Dadurch wird die Pflanzperiode in diesem Jahr überschritten und die Pflanzarbeiten im Schaugewächshaus können erst im Mai 2023 erfolgen. Die frostsicheren Pflanzen im tropischen Hof und um das Schaugewächshaus herum werden sukzessive bis Ende August 2022 gepflanzt. An die Restpflanzungen im Gebäude im Frühjahr 2023 schließt sich der Einbau des Höhenwegs an. Nach diesem Planungsstand kann eine Übergabe an das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen voraussichtlich Ende des vierten Quartals 2023 erfolgen.

Die ohnehin angespannte Marktlage wird seit Anfang 2020 durch Auswirkungen der Corona-Pandemie zusätzlich verstärkt. Pandemiepläne und Quarantäneanordnungen führten und führen weiterhin zu Personalausfällen. Lieferengpässe und Einreisebeschränkungen erschweren die Materialbeschaffung bis zum Stillstand ganzer Lieferketten durch fehlende Bauteile und Baugruppen.

Inwieweit sich die Verzögerungen auf die Kosten auswirken, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht absehbar. Zuletzt hatten die politischen Gremien im Herbst 2021 einer Kostenfortschreibung in Höhe von rund 3,8 Millionen Euro für das Großbauprojekt zugestimmt. Diese war erforderlich geworden, da die Risikorücklage aufgebraucht war und die anhaltend angespannte Marktlage, verstärkt durch pandemiebedingte Faktoren, weitere Kostensteigerungen erwarten ließ. Das Gesamtkostenbudget beläuft sich damit auf aktuell rund 19,3 Millionen Euro.

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