Konstruktionsaufbau am denkmalgeschützten Gebäude am Konrad-Adenauer-Ufer
Die Bastei am Konrad-Adenauer-Ufer in der Neustadt-Nord bekommt eine Stützkonstruktion. An der nordwestlichen Ecke wird seit Mittwoch, 13. April 2022, ein Gerüst aufgebaut, um das Objekt aus dem Baujahr 1924 mit Rücksicht auf den Denkmalschutz dauerhaft für die Zukunft zu sichern. Dafür müssen die Abfahrtsrampe für Busse und die angrenzende Treppe zur Rheinpromenade in beide Richtungen gesperrt werden.
Parallel erfolgen weitere Untersuchungen an der hochkomplexen Stahl-Tragwerks-Konstruktion der Bastei als Basis für kommende statische Berechnungen. Sie sollen belastbare Aussagen zu künftig möglichen Nutzungen sowie Sanierungskosten bringen. Die Untersuchung der Festigkeit der historischen Stahlkonstruktionen an dem Baudenkmal sowie der Belastbarkeit der Zuganker erfolgen zerstörungsfrei durch das darauf spezialisierte Zentrum für Bauwerkserhaltung der Technischen Universität Braunschweig. Wie bei Bauarbeiten an Denkmälern üblich, wurde im November 2021 ein Erschütterungs- und Bewegungsmessungs-Monitoring installiert.
Das Tragwerk des Obergeschosses der Bastei besteht aus einem verkleideten filigranen Stahl-Fachwerk. Dieses lagert auf dem Mauerwerk einer alten preußischen Befestigung zur Verteidigung (Kaponiere) auf, über das es bis zu acht Meter hinausragt.
Begonnen hatten die Voruntersuchungen im Mai 2019. Um das schwer zugängliche Innenleben der Bastei in Augenschein nehmen zu können, wurden ein schwerer Fußbodenaufbau auf der Rohdecke, der alte Kühlraum sowie weite Teile der Verkleidung der Trägerkonstruktionen zurückgebaut. Seitdem erfolgt eine detaillierte Bestandsaufnahme zur Beschaffenheit des Gebäudes, die eine sehr marode Bausubstanz zeigt.
Das Gebäude wurde nach einem Entwurf des Kölner Architekten Wilhelm Riphahn errichtet und 1924 als Aussichtsrestaurant eröffnet. Nach schweren Kriegsschäden wurde es in den 1950er Jahren wiederhergestellt. Am 4. Dezember 1958 eröffnete Hans Herbert Blatzheim hier ein Restaurant. Im April 2017 übernahm die KölnKongress GmbH den Betrieb bis zur Stilllegung. Die Stadt hatte im Jahr 2000 die Bastei an die Koelnmesse verkauft und im Dezember 2018 zurückgekauft. Grundlegend saniert wurde das Bauwerk zuletzt 1985.