Kulturberatung "actori" und Bühnen Köln legen aktualisiertes Gutachten vor

Vor dem Hintergrund der Verzögerung der Sanierung der Bühnen Köln hat der Betriebsausschuss Bühnen im April 2019 die actori GmbH mit der Fortschreibung der im Jahr 2014 durchgeführten Wirtschaftlichkeits- und Organisationsuntersuchung beauftragt. Ziel ist es, aufzuzeigen, wie die Bühnen nach Abschluss des deutlich verlängerten Interims strukturiert zu einem leistungsfähigen und effizienten Kulturbetrieb mit dem Bühnenzentrum am Offenbachplatz entwickelt werden können. Ausgangspunkt des 556 Seiten starken Gutachtens ist das optimierte Betriebsszenario aus der Untersuchung von 2014, das eine Spielplanung umfasst, die ein hohes künstlerisches Niveau mit einem vielfältigen Angebot verbindet.  

Im ersten Szenario, welches die Aufstellung der Bühnen Köln mit einer Tanzsparte in Form von Gastspielen berücksichtigt, erhöht sich der erforderliche Betriebskostenzuschuss der Stadt Köln um 3,1 Millionen Euro auf 78,8 Millionen Euro – dazu kommt ein Landeszuschuss in Höhe von 2,2 Millionen Euro sowie 800.000 Euro für den Umzug in die neuen Werkstätten, welcher vom Rat bereits bewilligt worden ist.  

Sieben wesentliche Veränderungen begründen die steigenden Kosten. Insbesondere Mehrbedarfe im Personal sowie ein höheres Budget für den "Erhalt der Infrastruktur", um zukünftig eine kontinuierliche Instandhaltung der Gebäude zu ermöglichen, werden ermittelt. Die aktuell 36 Standorte der Bühnen können auf fünf reduziert und damit wesentliche Synergieeffekte gehoben werden.  

Ein ergänzendes Szenario sieht für den Tanz der Bühnen Köln die Erhaltung des Gastspielbetriebs sowie die Erweiterung zu einer produzierenden Sparte mit eigenem Ensemble und eigener Intendanz vor. Hierfür ermittelt "actori" weitere Aufwendungen in Höhe von 5,1 Millionen Euro, von denen 226.000 Euro durch einen Landeszuschuss gedeckt werden könnten – die verbleibenden 4,9 Millionen Euro müssten über den Betriebskostenzuschuss der Stadt Köln gedeckt werden. Das Tanzensemble soll gemeinsam mit dem Schauspiel im Depot ein neues Zuhause finden, welches dann auch der freien Szene Kölns und Festivals wie Impulse oder "tanznrw" zur Verfügung stünde. Mit der durch "actori" ermittelten Erhöhung der finanziellen Mittel kann somit die nachhaltige Aufstellung der Bühnen Köln als Drei-Sparten-Haus mit nationaler Bedeutung und selbst produzierender Tanzsparte gelingen.  

Frank Schellenberg, Geschäftsführer der actori GmbH, sieht in der Untersuchung eine wichtige Grundlage für die zukünftige Arbeit der Bühnen Köln:

Die Umsetzung des Konzepts ermöglicht den Bühnen eine konstante Weiterentwicklung zu einem effizienten Bühnenbetrieb, der die sich aus der Sanierung des Hauses ergebenden Chancen nachhaltig nutzt. 

Patrick Wasserbauer, Geschäftsführender Direktor der Bühnen Köln, ist ebenfalls der Meinung, dass mit dem Konzept ein wesentlicher Baustein für den Spielbetrieb im neusanierten Haus gelegt ist:

Erfreulich ist zunächst, dass die Benchmark-Analyse zeigt, dass die Bühnen Köln bereits jetzt ein effizienter Kulturbetrieb sind. Die im Gutachten vorgesehenen kontinuierlichen Investitionen in die Gebäude- und die Theatertechnik werden mit großer Sicherheit nicht wieder einen Sanierungsfall wie 2012 erzeugen.  

Das Gutachten wird dem Betriebsausschuss Bühnen am Mittwoch, 30. Juni 2021 in einer Sondersitzung von den Autor*innen Dr. Nora Pähler vor der Holte und Frank Schellenberg von der actori GmbH präsentiert.  

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit