Körperskulpturen des Kölner Künstlers Lutz Fritsch
Das Museum für Angewandte Kunst Köln (MAKK) erwirbt zwei Körperskulpturen des Kölner Künstlers Lutz Fritsch für seine Schmucksammlung. Dank der Schenkung des Ehepaars Martine und Jürgen Weghmann geht die Doppelbrosche "Side by Side" (Edition 1/15; Silber, lackiert) in den Besitz der Stadt Köln über. Aus den Mitteln eines zweckgebundenen Nachlasses konnte zudem der Ring "Fifi" (Edition 1/2; Silber, vergoldet und lackiert) erworben werden.
Die Arbeiten sind Teil einer mehrteiligen Serie, mit der der Künstler erstmals Körperskulpturen präsentiert. Sie überzeugen durch ihre universal ästhetische Sprache. Die reduzierte Gestaltung in Form und Farbigkeit sowie in der Wahl der Materialien Silber, Gold und Autolack bildet einen Gegenpol zu Schmuck als Statussymbol. Lutz Fritsch versteht die Körperskulpturen als Miniaturen und Verwandte seiner großen ortsbezogenen Arbeiten im öffentlichen Raum. Durch das Tragen der Skulpturen am Körper werden sie Teil des öffentlichen Raums.
Das Kleine im Großen, das Große im Kleinen,
so Lutz Fritsch.
Lutz Fritschs zweiteilige Großskulptur "Standortmitte" auf den Verteilerkreisen der Autobahn 555 (Köln-Bonn) erlangte über die Grenzen von Köln hinaus große Aufmerksamkeit. Seine ortsbezogenen Skulpturen strukturieren den öffentlichen Raum neu und lenken den Blick auf oft Übersehenes. So auch bei der Skulptur „Rheinorange“ (1992) an der Mündung von Rhein und Ruhr in Duisburg oder der "Bibliothek im Eis" (2005) in der Antarktis. Lutz Fritsch wurde 1955 in Köln geboren, wo er heute lebt.
Das MAKK bewahrt eine der vielfältigsten Schmucksammlungen mit bedeutenden Beispielen unterschiedlicher Schmucktypen von der Antike, über die Renaissance, das 19. Jahrhundert und den Jugendstil bis hin zum 20. und 21. Jahrhundert. Voraussichtlich ab Ende 2022 wird die Schmucksammlung in einer eigenen permanenten Ausstellung präsentiert.