"Die Schatten der Dinge #1" – Objekte mit besonderer Biographie kommen zu Wort
Sind Dinge einfach nur Dinge oder können sie auch als etwas anderes wahrgenommen werden? Millionen von Objekten aus Afrika, Ozeanien, Australien, Asien und Amerika, die seit dem 16. Jahrhundert, insbesondere während der Kolonialzeit, gesammelt wurden, werden in Europa aufbewahrt. Um sie drehen sich heute die Debatten über die Zukunft von ethnologischen Museen.
Um nach Europa zu gelangen, haben die Dinge verschlungene Pfade zurückgelegt, sind von Ort zu Ort gezogen, wurden von einer zur nächsten Hand gereicht. Sie sind von einer Transportkiste in die nächste gelangt, haben sich von einem Regal in eine Ausstellungsvitrine fortbewegt und sind seitdem "Museumsobjekte" mit einer Inventarnummer geworden. Das ist das Schicksal dieser Dinge, die einst, bevor sie in ein Museumsobjekt verwandelt wurden, tanzten, jemanden schmückten, Krankheiten heilten, mit den Toten kommunizierten oder einfach nur dem täglichen Gebrauch dienten. Sie sind nun Fragmente, Überbleibsel von persönlichen und kollektiven, lokalen und globalen, vergessenen, verdrängten und verflochtenen Geschehnissen.
Das Rautenstrauch-Joest-Museum startet eine neue Ausstellungsreihe: "...der Dinge #". Im ersten Teil "Die Schatten der Dinge #1" kommen vom 11. September 2020 bis 3. Januar 2021 vier Objekte mit besonderer Biografie aus Kambodscha, Kanada, Neuseeland und Nigeria zu Wort. Die Ausstellungsinstallation nähert sich ihren Geschichten, ihrer Präsenz oder Abwesenheit und ihrem Nachleben heute und lädt die Besucherinnen und Besucher ein, die Biografien dieser vier Objekte zu ergründen und sie auf neue Weise wahrzunehmen. Inspiriert von der Sammlung des RJM und den aktuellen Debatten bringen die Fotografin Sara-Lena Maierhofer und die Filmemacherin Clara Wieck eine künstlerische Perspektive in die Ausstellung ein. In den nächsten Jahren wird die Reihe "...der Dinge #" mit Kuratorinnen und Kuratoren aus den Herkunftsländern, aus denen die Objekte der Sammlung des RJM stammen, weitergeführt. Der Eintritt in die Ausstellung ist frei.
Öffnungszeiten
- Dienstag bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr
- Donnerstag, 10 bis 20 Uhr
- erster Donnerstag im Monat bis 22 Uhr
- Montag geschlossen
- An Feiertagen 10 bis 18 Uhr
- am 24. und 25. Dezember 2020, am 31. Dezember 2020 und am 1. Januar 2021 geschlossen.
Es wird ein besonderes Familienprogramm mit Führungen und Workshops sowie eine Kinderstation für die Ausstellung geben.
- Projektleitung: Vera Marušić
- Konzept: Nanette Snoep
- Beteiligte Künstlerinnen: Clara Wieck, Sara-Lena Maierhofer
- Restaurierung und Unterstützung Gestaltung: Kristina Hopp
- Wissenschaftliche Beratung für die vier Museumsobjekten und Fotografie: Toi Moko, Neuseeland – Dr. Oliver Lueb Leopard, Nigeria – Ricardo Marquez-Garcia Vishnu, Kambodscha - Dr. Annabelle Springer Vogelmaske, Kanada – Dr. Stefanie Teufel
- Fotografie – Lucia Halder
- Architektur: Jonathan Haehn
- Lichtkonzept: Jürgen Kapitein, Hartmut Litzinger
- Grafik: Anna Lena von Helldorff
- Verwaltung: Heike Hermann
Gefördert von der Kölner Kulturstiftung der Kreissparkasse Köln