Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Ministerin Ina Scharrenbach besuchen zwei Kölner Wohnungsbauprojekte mit Vorbildcharakter
Erstmalig findet am heutigen Freitag, 7. August 2020, in Nordrhein-Westfalen der "WohneNRW-Tag" statt. Bei der Initiative des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen wird zusammen mit der Wohnungswirtschaft und den Bürgerinnen und Bürgern die öffentliche Wohnraumförderung in den Mitelpunkt gestellt. Anlässlich des Aktionstags besuchte Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung, gemeinsam mit den Allianzpartnern für mehr Wohnungsbau in Nordrhein-Westfalen (VdW Rheinland Westfalen, Haus & Grund Nordrhein-Westfalen, BFW Landesverband Nordrhein-Westfalen) verschiedene Projekte zur öffentlichen Wohnraumförderung.
Anlässlich des Aktionstags findet eine Besichtigung von fünf Projekten mit Vorbildcharakter aus der öffentlichen Wohnraumförderung durch die Ministerin und Vertreterinnen und Vertretern der beteiligten Partner statt. In den Sozialen Medien wird die Projektbereisung unter dem Hashtag #wohnenrw begleitet.
Gemeinsam mit Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat die Ministerin auch zwei vom Land geförderte Wohnungsbauprojekte in Köln-Mülheim und Köln-Chorweiler besichtigt und sich mit beteiligten Akteuren ausgetauscht.
Ministerin Scharrenbach und Oberbürgermeisterin Reker besichtigten das neu geschaffene Wohnquartier "Holsteinstraße" in Köln-Mülheim und das "Modernisierungsprojekt Chorweiler-Mitte" in Köln-Chorweiler.
"Wohnquartier Holsteinstraße"
Beim Wohnquartier Holsteinstraße handelt es sich um ein Neubauprojekt eines Wohnquartiers in der Holsteinstraße in Köln-Mülheim. Der Neubau verfügt über 120 Wohneinheiten, 84 davon öffentlich gefördert. Die Wohnanlage befindet sich auf dem Grundstück des ehemaligen Redemptoristenklosters. Diese Historie wurde im Gesamtkonzept berücksichtigt. Blickfang und Mittelpunkt ist die frühere Klosterkapelle, die als Begegnungsort sowohl für die Nachbarschaft als auch für die Bewohnerinnen und Bewohner dient. Das Projekt wurde mit rund 9,7 Millionen Euro öffentlich gefördert. Bauherr ist die GAG Immobilien AG.
Projekt "Chorweiler"
Geplant sind umfangreiche Modernisierungen einschließlich einer energetischen Erneuerung in rund 1.200 Wohnungen der GAG Immobilien AG in Köln-Chorweiler, die auch die äußere Neugestaltung der Gebäude mit neuen Fassaden, Fenstern und Hauseingängen, den Abbau von Barrieren sowie weitere wohnwertverbessernde Maßnahmen in den Wohnungen und im Wohnumfeld ermöglichen. Hierfür veranschlagt die GAG ein Investitionsvolumen von insgesamt rund 144 Millionen Euro für die 1.200 Wohnungen in Chorweiler-Mitte. Das Projekt soll in fünf Bauabschnitten umgesetzt werden. Zusätzlich sind ergänzende Aufwertungsmaßnahmen im angrenzenden öffentlichen Raum, wie die Aufwertung von Spielflächen, Beleuchtung und Beseitigung von Angsträumen, ein Soccer-Cage sowie eine kleine Bibliothek vorgesehen, um zu einer nachhaltigen Wertsicherung der gebäudebezogenen Maßnahmen beizutragen. Das Großprojekt wird mit 110 Millionen Euro aus der öffentlichen Wohnraumförderung begleitet.
Mit dem von der Landesregierung Nordrhein-Westfalen initiierten ,WohneNRW-Tag‘ richten wir alle Blicke auf die öffentliche Wohnraumförderung in unserem Land. Mehr Wohnraum schaffen, der für alle Menschen erschwinglich ist – das ist das Ziel der öffentlichen Wohnraumförderung. Am ,WohneNRW-Tag, rücken wir diesen Wohnraum in den Mittelpunkt der Öffentlichkeit,
sagt Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker:
Der Bedarf an zusätzlichem Wohnraum ist in Köln als attraktivem und wachsenden Wohn-, Ausbildungs- und Arbeitsstandort im landesweiten Vergleich besonders ausgeprägt. Deshalb ist es das prioritäre Ziel der Stadt Köln, mehr Wohnraum zu schaffen, insbesondere bezahlbare Geschoss-Wohnungen. Mit dem Handlungskonzept Wohnen, dem Kölner Wohnbündnis, dem kooperativen Baulandmodell, aber auch mit der Beschleunigung von Verwaltungsprozessen soll es gelingen, mehr bezahlbaren Wohnraum für die Kölner Bevölkerung zu schaffen. Zur Modernisierung der Wohnanlage in Köln-Chorweiler stellt das Land die mit annährend 110 Millionen Euro höchste Fördersumme bereit, die jemals einem Wohnungsunternehmen in NRW bewilligt worden ist. Dank der Förderung des Landes Nordrhein-Westfalen ist die GAG Immobilien AG nun in der Lage, im Zentrum von Chorweiler auch eine energetische Modernisierung ihrer Bestände durchzuführen.
Die Stadt Köln hat das Ziel, die jährlichen Fertigungszahlen im freifinanzierten und öffentlich geförderten Wohnraum zusammen von durchschnittlich rund 3.000 Wohnungen auf 6.000 Wohnungen bis zum Jahr 2030 zu steigern und mit kommunalen Strategien und Maßnahmen dafür zu sorgen, dass jährlich mindestens 1.000 neue Wohnungen im öffentlich geförderten Wohnungsbau entstehen.
Im Jahr 2019 wurden seitens der Stadt Köln Förderzusagen für 1.139 Wohneinheiten mit Mietpreis- und Belegungsbindungen für Haushalte mit Wohnberechtigungsschein erteilt. Im Einzelnen handelt es sich dabei um Bewilligungen von 22 Bauprojekten mit 865 Neubauwohnungen und 274 Bestandswohnungen, die modernisiert werden.
Für das Jahr 2020 liegen bereits zwölf Mietwohnungsbau-Anträge mit insgesamt 347 Wohneinheiten vor, die derzeit geprüft werden. Die Bewilligungssumme hierfür beträgt knapp 59 Millionen Euro. Mit einer Bewilligung ist noch in diesem Jahr zu rechnen. Weitere 18 Anträge im Mietwohnungsbau sind angekündigt, so dass nach aktuellem Stand mindestens wieder die Förderzahlen aus 2019 erreicht werden. Darüber hinaus sind vier Modernisierungsanträge des Wohnungsbestands angekündigt. Diese umfassen 535 Wohneinheiten mit einem Fördervolumen von rund 53 Millionen Euro.
Das Globalbudget an Landeszuweisungsmitteln betrug im Jahr 2019 95 Millionen Euro und wurde durch Überhänge aus 2018 auf 108,1 Millionen Euro angehoben. Insgesamt wurden Fördergelder in Höhe von 151,6 Millionen Euro (Vorjahr: 122,5 Millionen Euro), durch eine weitere Zuweisung von 43,5 Millionen Euro, abgerufen.