Oberststufe der Gesamtschule Innenstadt zieht erst in den Herbstferien ein

Der Zeitplan war von vorne herein sehr ambitioniert. Trotzdem war der Umbau des ehemaligen Rautenstrauch-Joest-Museums am Ubierring 45 in der Kölner Innenstadt als Interimsgebäude für die Oberstufe der Gesamtschule Innenstadt stets im Zeitplan. Probleme, die sich ergaben, konnten fast alle kurzfristig gelöst werden. Zudem wurde für den Ausbau zuletzt ein Generalunternehmer an Bord geholt, um Zeit aufzuholen.  

Auf der Zielgeraden ist das derzeit wohl ungewöhnlichste Schulbauprojekt nun aber trotz intensivster Bemühungen und nochmaliger personeller Verstärkung doch noch ausgebremst worden: Die neue Oberstufe der Integrierten Gesamtschule Innenstadt (Igis) wird voraussichtlich erst in den Herbstferien in dieses besondere Schulgebäude einziehen können. Die Stadtverwaltung, die von Anbeginn in engem Austausch mit der Schule steht, stellt ihr bis dahin entsprechende Räume am Schulstandort Dagobertstraße zur Verfügung. Dort stehen ausreichend Klassen- und Verwaltungsräume zur Verfügung. Des Weiteren werden derzeit Nutzungszeiten für die Turnhalle sowie naturwissenschaftliche Räume mit der Realschule am Rhein abgestimmt, die sich am selben Standort befindet.  

Dass das Ex-Museum nun erst später bezogen werden kann, liegt an Corona bedingten Liefer- und Personalengpässen bei den beauftragten Firmen. Am Umbau beteiligte Unternehmen waren durch die Auflagen der Corona-Schutzverordnung und den damit verbundenen Quarantänezeiten teilweise unterbesetzt. Für einen weiteren Ausfall sorgte ein Covid 19-Verdachtsfall, der sich allerdings nicht bestätigt hat. Zudem gab es Lieferschwierigkeiten in verschiedenen Gewerken. Obwohl die Maler- und Bodenbelagsarbeiten in den meisten Klassenräumen schon abgeschlossen sind und die Möbel bald geliefert werden, kann noch kein Unterricht stattfinden. Ursache: Die Schlosser können die Brandschutztüren, ohne die eine Nutzung nicht gestattet wird, erst im August liefern und einbauen. Auch die Lieferzeit für die Fachklassenausstattung hat sich bedingt durch die Pandemie verzögert, auch konnten persönliche Baubesprechungen vor Ort nicht stattfinden.  

Zudem erwies sich die Substanz des Gebäudes teilweise als deutlich schlechter als dies die Voruntersuchungen prognostizieren ließen. So kamen großflächige Hohlräume unter dem Putz zum Vorschein oder Gewölbe erwiesen sich als statisch unsicher und müssen erneuert werden. Eine weitere unvorhersehbare Entdeckung waren wertvolle Wandkunstwerke (Sgraffiti) des Künstlers Otto Helmut Gerster. Trotzdem hatten alle bis zuletzt an eine pünktliche Fertigstellung geglaubt und dafür gekämpft.   Das 1904 bis 1906 von Erwin Crones errichtete Rautenstrauch-Joest-Museum, dessen Haupttrakt im Zweiten Weltkrieg weitgehend intakt blieb, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zeitweise als Spielstätte der Kammerspiele Köln genutzt. 1967 feierte das Rautenstrauch-Joest-Museum in dem Bau seine Wiedereröffnung. Seit 2008 hat das Museum seine Heimat im Kulturzentrum am Neumarkt.  

In dem ehemaligen Museum erwarten die Schülerinnen und Schüler nach den Herbstferien ungewöhnliche und bis zu 170 Quadratmeter große Räume mit hohen Decken. Mit dem Interim im Vorgriff auf den Neubau werden 240 Schulplätze gesichert. Es wird der Oberstufe der Igis als Übergangsdomizil dienen, bis ihr Neubau am rückwärtig gelegenen Severinswall voraussichtlich zum Schuljahr 2022/2023 fertig sein wird. Die Arbeiten für den Neubau, der durch einen Totalunternehmer geplant und gebaut wird, starten in Kürze. Die Baustelle am Severinswall wird derzeit eingerichtet.  

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit