Energieeinsparung soll durch wissenschaftliche Untersuchung optimiert werden

Der Rat der Stadt Köln hat in seiner Sitzung am 12. Dezember 2019 beschlossen, die Kooperation zwischen der Technischen Hochschule Köln und der Gebäudewirtschaft der Stadt Köln inhaltlich auszuweiten.  

Die Stadt Köln stellt hohe Anforderungen an ihre betriebstechnischen Anlagen. Diese sind insbesondere über die städtischen Energieleitlinien und deren Anforderungen an die Gebäudeautomation definiert und werden bei allen Neubauplanungen zugrunde gelegt. Erfahrungen des Sachgebietes Energiemanagement bei der Gebäudewirtschaft zeigen jedoch, dass die Technik oftmals nicht diesen Vorgaben entsprechend realisiert wurde, was eine Erhöhung des Energieaufwands und der Energiekosten während der Betriebszeit zur Folge hat.  

Derzeit wird nach der Inbetriebnahme und Abnahme technischer Anlagen die Funktionalität der Gebäudeautomation überprüft, die zum Betreiben der Anlagen eingesetzt wird. Dieses dauert mindestens zwei Heizperioden lang. Deutlich besser ist es, wenn die Einrichtungen der Gebäudeautomation zur Steuerung und Regelung der Heizungsanlagen und Lüftungsanlagen bereits vor der Inbetriebnahme beziehungsweise Abnahme überprüft werden. Hierzu wurde unter der Leitung von Professor Dr. Jochen Müller von der Fakultät für Anlagensysteme, Energiesysteme und Maschinensysteme im Bereich Lehre ein Simulationsprogramm entwickelt, mit dem in wenigen Tagen ein komplett realistischer Jahresbetrieb simuliert und die Funktionalität der eingebauten Anlagen somit vorab überprüft werden kann. Auch bereits existierende Bestandsanlagen mit unerwartet hohem Energieverbrauch können mit diesem Programm nach einigen Betriebsjahren einer nachträglichen Optimierung unterzogen werden.  

Mit der Erweiterung der Kooperation soll künftig die Anwendungstauglichkeit der Simulationssoftware analysiert werden, indem weitere städtische Liegenschaften mit ihr überprüft werden. Vor allem neu erstellte betriebstechnische Anlagen, bei denen kein Fernzugriff möglich ist und die somit bisher nicht überprüft werden können, stehen hierbei im Fokus. Damit kann die Stadt Köln einen weiteren erheblichen Beitrag zum Klimaschutz leisten.  

Die Gebäudewirtschaft berichtet dem Betriebsausschuss Gebäudewirtschaft jährlich über die Erkenntnisse der Evaluierung. Nach Ablauf des durch den Rat beschlossenen Zeitraums von fünf Jahren sollen die Funktionalität der betriebstechnischen Ablagen und die tatsächlich erzielte Einsparung nachgewiesen und über die Fortführung des Modells entschieden werden.  

Gestartet hatte die Zusammenarbeit zwischen der städtischen Gebäudewirtschaft und der TH Köln im Jahr 2015. Studierende absolvieren seitdem unter der Leitung von Professor Dr. Jochen Müller ihre Praxisphasen in der Abteilung Energiemanagement der Gebäudewirtschaft oder analysieren in Bachelorarbeiten oder Masterarbeiten Optimierungspotenziale der technischen Gebäudeausrüstung im Bereich Gebäudeautomation und Instandhaltungsmanagement, die von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gebäudewirtschaft betreut und an realen Gebäuden der Stadt durchgeführt werden. Am 30. November 2017 wurde die Partnerschaft mit einem neuen Kooperationsvertrag auf die Fakultät für Bauingenieurwesen und Umwelttechnik ausgeweitet.

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit