Prioritätenliste wird fortgeschrieben - Erste Bündelung nach Projektarten

Das neue Schulbauprogramm der Stadt Köln für dringend benötigten zusätzlichen Schulraum wächst an. Die vom Rat der Stadt Köln im Februar 2019 beschlossene "Priorisierende Schulbaumaßnahmenliste" wurde von der Verwaltung nun fortentwickelt und den politischen Gremien vorgelegt. Voraussichtlich entscheidet der Rat darüber abschließend in seiner Sitzung am 12. Dezember 2019.  

Für das neue Schulbauprogramm wurden die im Februar 2019 bei der Gebäudewirtschaft beauftragten 217 Schulbaumaßnahmen zunächst in acht Kategorien nach Dringlichkeit sortiert. Nun werden diese in zwei Schritten nach Projektarten (Cluster) gebündelt. Damit werden Synergieeffekte erzeugt, was zu einer effizienteren Abarbeitung führen wird. Zunächst betrachtet die Verwaltung 59 Maßnahmen gebündelt. In enger Abstimmung mit dem Amt für Schulentwicklung arbeitet die Verwaltung derzeit an einer zweiten Beschlussvorlage, die die übrigen Baumaßnahmen in weitere mögliche Projektarten einteilt. Diese soll dem Rat der Stadt Köln Anfang 2020 zur Entscheidung vorgelegt werden.

Projektart 1: Asset-Strategie
Alle Schulbaumaßnahmen am gleichen Schulstandort wurden dahingehend bewertet, ob aus baufachlicher und baulogistischer Sicht eine zusammengefasste Bearbeitung in einem Projekt möglich ist. Im Ergebnis wurden 47 einzelne Maßnahmen zu 22 Gesamtmaßnahmen zusammengefasst.  

Projektart 2: Planungsaufträge
Um besonders dringliche Planungsvorhaben schneller bis zur Baureife (Baubeschluss) voranzutreiben, sollen drei in der Priorität A verortete Schulbaumaßnahmen an ein oder zwei externe Planungsbüros vergeben werden. Hierbei handelt es sich um

  • die Generalsanierung, Erweiterung inklusive Turnhalle für eine neu zu gründende Grundschule in der Albermannstraße in Kalk,
  • den Neubau eines Grundschulstandorts in der Anna-Lindh-Straße in Ossendorf und
  • den Neubau einer Gesamtschule plus Fünffach-Turnhalle in der Fitzmauricestraße in Ossendorf.  

Die Verwaltung geht davon aus, dass damit zwei Jahre nach vollständiger Klärung des Auftrags die entsprechenden Baubeschlüsse gefasst werden können. Herkömmlich werden für diese ersten von insgesamt neun Leistungsphasen im Planungsprozess und Bauprozess mindestens drei Jahre benötigt.

Projektart 3: Machbarkeitsstudien
Um verlässliche Grundlagen für die Entscheidungen zu erhalten, ob und wie bestimmte Projekte durchgeführt werden können, beabsichtigt die Verwaltung neun Schulbaumaßnahmen, für die zunächst Machbarkeitsstudien zu erstellen sind, gebündelt an externe Planungsbüros zu vergeben. Hierbei handelt es sich um:  

  • einen Erweiterungsbau für die KGS und GGS Heßhofstraße in Köln-Vingst,
  • einen Erweiterungsbau für die GGS Humboldtstraße in Köln-Porz,
  • den Neubau einer Gesamtschule Im Hasental in Köln-Deutz,
  • eine Generalsanierung sowie einen Erweiterungsbau für die Förderschule Martin-Köllen-Straße in Köln-Kalk,
  • eine Erweiterung um Modulbauten für die GGS Schmittgasse in Köln-Porz,
  • einen Erweiterungsbau für die GGS Zehnthofstraße in Köln-Ostheim, den Neubau
  • einer zusätzlichen Grundschule am Schulstandort der GGS Horststraße in Köln-Mülheim,
  • einen Erweiterungsbau für die GGS und KGS An den Kaulen in Worringen und
  • einen Erweiterungsbau für die GGS Halfengasse in Köln-Niehl.  

Alle drei Projektart-Pakete bieten eine hohe Chance auf schnellere Beschlussreife sowie Fertigstellung. Sie unterliegen dennoch weiterhin den üblichen Risiken wie Grundstücks- und Fachkräftemangel sowie einer sehr engen Marktlage im Bausektor, die es weiterhin erschwert Marktpartner zu finden. Um den Schulbau noch weiter zu beschleunigen, prüft die Gebäudewirtschaft bereits seit 2018 intensiv zusätzliche Beschaffungsprogramme und alternative Bauarten wie etwa auch die Realisierung in Holz.  

Um dem Schulbaunotstand entgegen zu wirken, stellt die Gebäudewirtschaft in ihrem aktuellen Wirtschaftsplan 2019 allein im Bereich "Neubau, Erweiterungsbau und Generalinstandsetzung" 176,3 Millionen Euro für Großbauprojekte im Schulbau bereit. Dies ist verglichen zum bereits verdreifachten Budget von 2018 – mit 168,2 Millionen Euro – eine nochmalige Erhöhung um 8,1 Millionen Euro. Im investiven Neubaubereich befinden sich aktuell 61 Schul-Großbauprojekte in der Planung oder im Bau. Parallel dazu sind in diesem Jahr zusätzliche 56,5 Millionen Euro für die laufende Instandsetzung und Instandhaltung an den 277 Schulstandorten für 261 städtische Schulen vorgesehen.  

Aufgrund der äußerst angespannten Lage im Bausektor und des Fachkräftemangels ist der Hochbau insbesondere für öffentliche Auftraggeber wie Kommunen eine zunehmende Herausforderung. Deshalb schöpft die Stadt Köln alle Arten von Vergaben aus, um den Schulbau zu beschleunigen.

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit