Grün- und Finanzausschuss geben niederländischem Unternehmen den Zuschlag

In ihren Sitzungen am 17. Dezember 2018 haben der Ausschuss für Umwelt und Grün und der Finanzausschuss der Stadtverwaltung den Auftrag erteilt, die Konzession zum Betrieb des städtischen Krematoriums auf dem Westfriedhof an die Firma „die Facultatieve Gruppe“ aus Den Haag zu vergeben.

Angesichts des mittlerweile hart umkämpften Marktes und sinkender Einäscherungszahlen gab die Stadtverwaltung im März 2015 eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung und Potenzialanalyse für das 1937 errichtete Krematorium in Auftrag. Der Rat folgte mit Beschluss vom 20. Dezember 2016 der Empfehlung des Gutachters, die Einrichtung künftig privat betreiben zu lassen. Der künftige Betreiber „die Facultatieve Gruppe“ ging mit dem besten Angebot aus einem europaweiten Vergabeverfahren hervor.

Der Konzessionsvertrag mit dem niederländischen Unternehmen, das bereits über zwei Krematorien in Deutschland verfügt, sieht vor, dass dieses die Einäscherungsanlage eigenverantwortlich betreiben soll. Es verpflichtet sich zu erheblichen Investitionen, um die Technik und das Erscheinungsbild der Anlage auf den neuesten Stand zu bringen. Dazu zählt unter anderem die Möglichkeit einer digitalen Datenübermittlung. Großen Wert legt die Stadt Köln auf die Festlegung eines sozialverträglichen Preises für die Einäscherung. Außerdem bietet der Konzessionär den Bestattungsunternehmen einen Hol- und Bringservice an, das heißt, er holt die Särge ab und liefert nach der Verbrennung die Urnen mit der Asche aus. Den Angehörigen stellt „die Facultatieve Gruppe“ einen würdevoll gestalteten Raum zur Verfügung, in dem sie Abschied nehmen und auf Wunsch über Monitor den Einäscherungsvorgang verfolgen können. Die Erlöse aus dem Verkauf der in der Asche verbliebenen (Edel-)Metalle kommen künftig einem karitativen Zweck zugute. Auf Wunsch der Verstorbenen oder der Angehörigen können diese Bestandteile aber auch in der Urne verbleiben.

Der Vertrag mit dem Unternehmen läuft über 15 Jahre. Er sieht vor, dass die Firma das Krematorium in dieser Zeit betreibt und eine Konzessionsabgabe zahlt. Der Kontrakt sichert der Stadt Köln umfangreiche Kontrollmöglichkeiten zu. So kann diese jederzeit unangekündigte Überprüfungen vornehmen. Ein regelmäßiger Jour Fixe mit Vertreterinnen oder Vertretern von Stadt und Konzessionär sorgt für einen ständigen Informationsaustausch. Neben der Vorlage eines Jahresberichts muss das private Unternehmen die Stadt Köln unverzüglich über alle außergewöhnlichen Vorfälle informieren. Die Stadt bleibt für die Gebäudeunterhaltung an Dach und Fach zuständig. Die derzeit im Krematorium beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wechseln nach dem Betriebsübergang auf andere Stellen innerhalb der Stadtverwaltung.

Bundesweit werden rund 160 Feuerbestattungsanlagen durch Kommunen, öffentliche oder private Unternehmen betrieben.

Manfred Kaune, Leiter des Amtes für Landschaftspflege und Grünflächen, freut sich, „dass wir mit ‚die Facultatieve Gruppe‘ einen Konzessionär mit Erfahrung gewonnen haben, der bereits mehrere Krematorien erfolgreich betreibt. Das Konzessionsmodell sichert die Zukunft der Kölner Einäscherungsanlage auf dem Westfriedhof und ermöglicht weiterhin einen ortsnahen, würdigen Umgang mit den Verstorbenen. Darauf haben wir bei dem Verfahren größten Wert gelegt.“

Stefan van Dorsser, Geschäftsführer von Facultatieve Deutschland GmbH, freut sich über diese Nachricht: „Mit mehr als 100 Jahren an Erfahrung, sechs Krematorien in den Niederlanden und zwei Krematorien in Deutschland innerhalb unserer Gruppe wussten wir, dass wir gute Chancen hatten. Wir sind froh und dankbar über das Vertrauen, das die Stadt Köln uns schenkt. Für uns haben Qualität der Dienstleistung, Zusammenarbeit und Respekt für die Verstorbenen und Hinterbliebenen die allerhöchste Priorität. Wir haben hier alle Voraussetzungen, um in Deutschland eine führende Position mit dem Kölner Krematorium einzunehmen. Dafür werden wir uns nach Kräften einsetzen. Eine schöne Herausforderung, auf die wir uns freuen.“

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit